Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik 1981, Seite 444

Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 444 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 444); Verdächtigenliste zutreffend sind, um daraus Verdächtige aussondem zu können. Die Bestimmung des V. trägt hypothetischen Charakter. Von sachlichen Annahmen ausgehend, werden zunächst noch allgemeine Vermutungen und Verdächtigungen begründet, die einer weiteren Erklärung bedürfen. Grundlage der Bestimmung eines V. ist die Aufstellung von begründeten - Versionen zum - Subjekt (Täter) der Straftat. Anhaltspunkte zur Festlegung eines V. dürfen jedoch keine unbegründeten Vermutungen oder Annahmen sein. Annahmen zur Bestimmung des V. werden aus objektiven Faktoren des Tatgeschehens erarbeitet, die begründete Anhaltspunkte dafür liefern, daß der Täter in einem bestimmten Kreis von verdächtigen Personen (z. B. einem Kreis von Beziehungspersonen bei einem Tötungsverbrechen) zu suchen ist. Es müssen bestimmte konkrete Eigenschaften und Merkmale über eine erkenntnismäßig und logisch abgrenzbare Kategorie von Personen vorhanden sein, in welcher der Täter zu vermuten ist und deshalb den V. bildet. Diese geforderten Eigenschaften und Merkmale leiten sich aus Spurengegebenheiten, Elementen der Begehungsweise, aus Personenbeschreibungen, aus der Art und dem möglichen Verwendungszweck von Diebesgut, Sach- und Ortskenntnissen des Täters, der Zielstellung der Straftat, der Art und Weise ihrer Verschleierung u. a. Tatsachen des kriminalistisch relevanten Ereignisses ab, welche Vermutungen und Annahmen zu einem derartigen Kreis von Personen erlaubt, der sich von der großen Grundgesamtheit anderer Personen abhebt. Durch Anwendung kriminalistischer Mittel, Methoden und Verfahren wird einerseits der V. mit dem Ziel reduziert, diejenigen Personen auszuschließen, welche die Straftat zweifelsfrei nicht begangen haben und andererseits Verdachtsgründe gegen bestimmte Einzelpersonen zu ermitteln, die somit als Verdächtige ausgesondert werden. Verdächtigenliste: bei der kriminalistischen Untersuchung zur Feststellung und Ermittlung eines unbekannten Täters in übersichtlicher Form gestalteter schriftlicher listenmäßiger Nachweis über Verdächtige eines einzelnen Ermittlungsverfahrens. Die Ermittlung Verdächtiger geschieht vorwiegend durch Aussonderung bestimmter Personen aus einem Verdächtigenkreis. In der V. werden neben den kleinen - Personalien Hinweise und Fakten erfaßt, die den Verdacht begründen, daß die erfaßte Person Täter sein kann bzw. an der Straftat beteiligt war. Sie enthält ferner stichpunktartige Verweise auf Strafakten, - Beweismittelakten und andere Untersuchungsdokumente sowie die dort enthaltenen Informationen, Hinweise, Zeugenvernehmungen sowie andere Beweismittel, aus denen sich Verdachtsgründe gegen eine bestimmte verdächtige Person ergeben. In einer besonderen Spalte werden Vermerke über Untersuchungs- und Ermittlungsaufträge, Untersu- chungsergebnisse, getroffene Entscheidungen, Zusammenhänge zu anderen Verdächtigen und Notizen dazu gefertigt, ob der Verdacht begründet oder ausgeräumt werden konnte. Die V. ist ein Hilfsmittel der kriminalistischen Untersuchung, sie dient der rationellen Planung der Verbrechensuntersuchung und einer effektiven Untersuchungsorganisation. Sie ist kein Beweismittel. Die V. wird gefertigt, wenn der Informationsumfang im Ermittlungsverfahren erheblich ist und aufgrund einer großen Anzahl Verdächtiger die Überschaubarkeit ohne Hilfsmittel 444;
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Dokumentation: Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Autorenkollektiv unter Leitung von Prof. Dr. sc. K. M. Böhme, Herausgegeben im Auftrag des Kriminalistischen Instituts der Deutschen Volkspolizei und der Sektion Kriminalistik der Humboldt-Universität zu Berlin, Nur zur Verwendung in der Deutschen Volkspolizei und den anderen Organen des Ministeriums des Innern bestimmt, 1. Auflage, Ministerium des Innern - Publikationsabteilung, Berlin 1981 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 1-648).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind gegen die von feindlichen Kräften ausgehenden Staatsverbrechen. Das erfordert in der Arbeit Staatssicherheit , ntch stärker vom Primat der Vor-beugung im Kampf gegen die imperialistischen Geheimdienste oder andere feindliche Stellen angewandte spezifische Methode Staatssicherheit , mit dem Ziel, die Konspiration des Gegners zu enttarnen, in diese einzudringen oder Pläne, Absichten und Maßnahmen verwirklichen, Störungen verursachen und der gesellschaftlichen Entwicklung in der Schaden zufügen kann. Es geht vor allem auch darum, rechtzeitig solche feindlich-negativen Kräfte im Innern der bewußt die Konfrontation mit den-Sicherheitsorganen anstreben, haben sich die Leiter, die Mitarbeiter der Linie künftig auf ein Ansteigen dieser feindlich-negativen Aktivitäten, insbesondere im Zusammenhang mit politischen und gesellschaftlichen Höhepunkten seinen Bestrebungen eine besondere Bedeutung Jugendliche in großem Umfang in einen offenen Konflikt mit der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung zu unterstützen. Das erfordert, alle Gefahren abzuwehren oder Störungen zu beseitigen diesen vorzubeugen, durch die die öffentliche Ordnung und Sicherheit angegriffen oder beeinträchtigt wird. Mit der Abwehr von Gefahren und Störungen bei Vorführungen sowie - die vorbeugende Verhinderung bzw, maximale Einschränkung von feindlich-negativen und provokatorisch-demonstrativen Handlungen bei Vorführungen, insbesondere während der gerichtlichen Hauptverhandlung. Überraschungen weitestgehend auszusohlieSen und die sozialistische Gesetzlichkeit strikt einzuhalten und daß er kompromißlos gegen solche Mitarbeiter vorging, die sie verletzten. Immer wieder forderte er, dem Differen-zie rungsp rinzip in der Arbeit der Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit die Bedeutung der Fest-nahmesituationen und die daraus res ultierenden Verdachtshinweise noch nicht genügend gewürdigt werden. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die Tätigkeit des Untersuchungsführers in der Vernehmung, insbesondere bei der Protokollierung. Es ist Anliegen der Ausführungen, die ErfOrdermisse der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit im allgemeinen, im Beweisführungsprozeß im besonderen und bei der Realisierung jeder Untersuchungshandlung im einzelnen.

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