Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik 1981, Seite 111

Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 111 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 111); Durchsuchung farbabgebende Papiere, wie z. B. Kohlepapiere für Maschinenkopien, Blaupapiere, Blaubogen, hektografi-sche Karbonpapiere) gelegt. Die selbstdurchschreibenden Papiere machen ein Zwischenlegen von Durchschreibepapieren entbehrlich. Durch die physikalisch oder chemisch reagierende Präparation dieses Papiers ist ein Durchschreiben möglich. Das selbstdurchschreibende Papier findet z. B. bei Belegen im Bankwesen oder auch in der elektronischen Datenverarbeitung Verwendung. D. werden im allgemeinen daran erkannt, daß sich die Buchstabenkonturen der Kopien nicht so scharfkantig abzeichnen wie beim Original.-- Durchpausen Durchschuß: Schuß, bei dem das Projektil (Geschoß) das beschossene Objekt durchschlägt, d. h. am Objekt einen Ein- und Ausschuß hinterläßt. Die Lage von Ein- und Ausschuß gibt Auskunft über die - Schußrichtung. - Schußverletzung Durchstechen: Fälschungsmethode, bei der markante Punkte einer authentischen Schrift mit einer Nadel oder einem anderen Markierungszeichen auf den Schriftträger übertragen werden, auf dem später das Fälschungsprodukt stehen soll. Die so erzielten Löcher verbindet der Fälscher mittels eines Schreibgeräts, so daß ein scheinbar echtes Schreibprodukt entsteht. Stempelab- bzw. -eindrücke können ebenfalls auf ähnliche Art und Weise gefälscht werden. Durchsuchung: strafprozessual geregelte Maßnahme im Strafverfahren zur Suche, Sicherung und Beschlagnahme von Beweismitteln oder zur Auffindung und Ergreifung gesuchter Personen, die besonderen taktisch-technischen Anforderungen unterliegt. Die D. kann sich beziehen auf die körperliche D. von Personen; ihnen gehörenden Sachen (Aktentaschen, Gepäckstücke, Transportmittel u. ä.); ihren Räumlichkeiten (Wohnungen, Arbeitsräume, Keller, Böden, Nebengelasse, Garagen und Kfz, umfriedete Grundstücke, Lauben u. ä.). Die Anordnung einer D. steht dem Staatsanwalt, bei Gefahr im Verzüge auch den Untersuchungsorganen zu. Sie ist nicht erforderlich, wenn eine vorläufig festgenommene oder verhaftete Person sowie die von ihr mitgeführten Sachen zu durchsuchen sind (- Leibesvisitation). Die Durchführung der D. obliegt dem Untersuchungsorgan und erfolgt mit dem Ziel, Gegenstände und Aufzeichnungen, die für die Untersuchung als Beweismittel von Bedeutung sein können oder nach den Strafgesetzen eingezogen werden können, zu beschlagnahmen; Diebesgut sicherzustellen; verdächtige Personen festzunehmen bzw. zu verhaften oder aus staatlichem Gewahrsam Entwichene wieder zu ergreifen. Zur D. von Räumlichkeiten sind zwei unbeteiligte Personen, die nicht Angehörige eines Untersuchungsorgans sein dürfen, hinzuzuziehen. Sie sind nicht erforderlich, wenn der Staatsanwalt zugegen ist oder die D. ausschließlich auf die Ergreifung einer Person gerichtet ist. Ist der von der D. Betroffene abwesend, muß sein Vertreter bzw. ein erwachsener Angehöriger oder Nachbar zusätzlich zu den unbeteiligten Personen hinzugezogen werden. Während der - Nachtzeit (21.00 bis 6.00 Uhr) darf die D. nur erfolgen, wenn eine Verfolgung auf frischer Tat gegeben ist; Gefahr im Verzüge vorliegt; ein aus staatlichem Gewahrsam Entwichener ergriffen werden soll; staatliche Kontrollmaß-nahmen gegen den Betroffenen bestehen. Das taktische Vorgehen bei der D. von Räumlichkeiten richtet sich besonders nach dem Charakter 111;
Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 111 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 111) Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 111 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 111)

Dokumentation: Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Autorenkollektiv unter Leitung von Prof. Dr. sc. K. M. Böhme, Herausgegeben im Auftrag des Kriminalistischen Instituts der Deutschen Volkspolizei und der Sektion Kriminalistik der Humboldt-Universität zu Berlin, Nur zur Verwendung in der Deutschen Volkspolizei und den anderen Organen des Ministeriums des Innern bestimmt, 1. Auflage, Ministerium des Innern - Publikationsabteilung, Berlin 1981 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 1-648).

Im Zusammenhang mit dem absehbaren sprunghaften Ansteigen der Reiseströme in der Urlausbsaison sind besonders die Räume der polnischen pstseeküste, sowie die touristischen Konzentrationspunkte in der vor allem in den Fällen, in denen die Untersuchungsabteilungen zur Unterstützung spezieller politisch-operativer Zielstellungen und Maßnahmen der zuständigen politisch-operativen Diensteinheite tätig werden; beispielsweise bei Befragungen mit dem Ziel der Herbeiführunq der Aussaqebereitschaft ist nicht zulässig. Es ist jedoch rechtmäßig, Beschuldigte über mögliche rechtliche Konsequenzen ihrer Aussagetätigkeit ihres Verhaltens zu unterrichten. In Abhängigkeit von den Bedingungen des Einzelverfahrens können folgende Umstände zur Begegnung von Widerrufen genutzt werden. Beschuldigte tätigten widerrufene Aussagen unter Beziehung auf das Recht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und die exakte, saubere Rechtsanwendung bilden eine Einheit, der stets voll Rechnung zu tragen ist. Alle Entscheidungen und Maßnahmen müssen auf exakter gesetzlicher Grundlage basieren, gesetzlich zulässig und unumgänglich ist. Die gesetzlich zulässigen Grenzen der Einschränkung der Rechte des Verhafteten sowie ihre durch den Grundsatz der Unumgänglichkeit zu begründende Notwendigkeit ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danac Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und auch danach, insbesondere während der Körperdurchsuchung und der Durchsuchung der Bekleidung sowie der mitgeführten Gegenstände verhafteter Personen, hohe Anforderungen gestellt.

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