Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 96

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 96 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 96); Datendarstellung 96 Natur sein, d. h., sie können die bestehenden Variabilitäten derart einschränken, daß bestimmte Grundbeziehungen in den Daten deutlich werden, z. B. bei der Faktorenanalyse, bei der Diskriminanzanalyse oder der Clusteranalyse. Sie können aber auch darauf gerichtet sein, bestimmte strukturelle Komponenten in zu analysierenden Prozessen darzustellen. Dazu werden seit einiger Zeit z. B. die Mittel der Graphen-, der Algorithmen-, der Automaten- und der Entscheidungs-Theorien benutzt. Derartige Mittel zur D. erfordern allerdings ein stärkeres modelltheoretisches Denken, das schon maßgeblich in die Versuchsplanung mit eingehen muß. Keinesfalls sind sie den genannten inferenzstatistischen Verifikationsmitteln in gleicher Weise an die Seite zu stellen. Datendarstellung: Fixierung gewonnener Informationen zu Beleg- oder Demonstrationszwecken mit sprachlichen, graphischen oder mathematischen Mitteln. Die mathematischen Mittel sind nicht auf numerische Angaben beschränkt. Die D. hat gegenüber dem Objektbereich mittelspezifischen, reduktiven Charakter. Die Form der D. hängt sowohl von den Komponenten des realen Objektes als auch von ihren eigenen Zielen ab. Eine kasuistische D. ist auf eine Einzelfalldarstellung, eine statistische auf eine Gruppendarstellung ausgerichtet. Die kasuistische D. erlaubt eine hohe individualspezifische Charakteristik, ihr fehlen aber Momente des Vergleichs und der Abschätzung, die die Gruppentypik enthält. Die statistische D. geht von der Darstellung des Gruppentypischen aus unter Einschränkung der inter- und intraindividuellen Variabilität im Objektbereich. Gebräuchlichste D.smittel sind Tabellen wie Aussagetabellen und Quellentabellen, die mit Hilfe verschiedenster Kennwerte aufgestellt werden, Diagramme, z. B. Histogramme, Kreissektordiagramme oder Säulendiagramme, und Kurven, die metrischen Skalen folgende Daten voraussetzen. Datenerfassung: Mittel und Formen, die Bedingungen und Ergebnisse eines Untersuchungsgeschehens so zu fixieren und zu reduzieren, daß sie anschließend verwertet werden können. Erfolgt die D. durch einen menschlichen Beobachter, wird sie t Protokollierung genannt, erfolgt sie durch ein technisches System, wird sie als Registrierung bezeichnet. Das Problem der D. kann in die Frage gekleidet werden: ,,Was wird wann von wem womit wie präzise erfaßt?“ Was bezieht sich auf die Phänomencharakteristik, auf die Parameter oder Eigenschaften, die das Phänomen charakterisieren. Wann bezieht sich auf die Zeitcharakteristik im Erfassungsprozeß, darauf, ob er sofort oder beim Gedächtnisprotokoll z. B. zeitlich verzögert eintritt. Von wem bezieht sich auf das Grundverhältnis zwischen Phänomensystem und Erfassungssystem, z. B. von Vp. zu VI., vom Protokollanten zum Protokollierten, oder bei Registrierung darauf, ob der Zugriff zum Phänomen direkt oder indirekt ist. Womit bezieht sich auf die Erfassungsmittel und ihr Verhältnis zu den Eigenschaften, den Parametern des Phänomens; es fragt z. B. danach, welche Komponente erfaßt wird, eine Amplitude oder eine Frequenz, oder ob eine Zeitcharakteristik gesucht wird. Wie präzise bezieht sich auf die Reliabilität und Objektivität der Erfassung der Phänomenkomponente. Je nach der Dominanz des einen oder anderen Aspekts ergeben sich verschiedene Erfassungsmodi. Mit der Verbesserung der Registriertechnik geht eine Steigerung der Objektivität und der Reliabilität der D. einher. Dabei muß jedoch bedacht werden, daß Objektivität und Reliabilität notwendige, aber noch keine hinreichenden Bedingungen einer guten D. darstellen. Den neuen technologischen Möglichkeiten entsprechend kann ein offline- oder on-line-Betrieb mit Prozeßrechnereinsatz gewählt werden. Beim off-line-System sind das D.ssystem und das Datenverarbeitungssystem nicht unmittelbar gekoppelt, d. h., es sind Zwischenauswertungsinstanzen einbezogen, während beim on-line-Betrieb beide Systeme unmittelbar miteinander verkoppelt sind. Beim on-line-Betrieb besteht zudem die Möglichkeit, daß einige Resultate der Datenverarbeitung als Steuerungsimpulse des Versuchsablaufs selbst benutzt werden können, so daß auf diese Weise auch die Versuchssteuerung, d. h. eine Tätigkeit des Vis., automatisiert wird. Man spricht von closed-loop-System (closed-loop geschlossene Schleife). Dadurch ist eine beträchtliche Objektivitätserhöhung und Ökonomisierung der D. möglich. Derartige Technologien machen aber eine valide Versuchsplanung besonders notwendig, um nicht teure Î Artefakte zu erfassen. Datenerhebungsmethoden f Skalierung. Datenverarbeitung, psychophysiologische: Ermittlung von Kennwerten aus den mit einem Physio-polygraphen erfaßten und registrierten zeitveränderlichen physiologischen Vorgängen, den Biosi-' gnalen. Diese Kennwerte oder Parameter müssen mit anderen Variablen, wie etwa Reiz-, Persönlich-keits- und Verhaltensdaten, in Beziehung gesetzt werden können. Diese Kennwerte beziehen sich auf einzelne Reaktionen oder machen globalere Aussagen möglich. Einzelne Reaktionen, auf die sich jeweils ein Kennwert bezieht, können z. B. eine bedingte vegetative Reaktion sein oder vegetative Komponenten einer Orientierungsreaktion oder ein evoziertes Hirnpotential. Zur Beschreibung werden meist einfache Amplituden- und Zeitmaße herangezogen, die sich visu-manuell leicht bestimmen lassen. Zunehmend werden auch Systemkenngrößen des betrachteten physiologischen Systems ermittelt, z. B. das Einschwingverhalten der Pupillenreaktion. Als Kennwerte, die globalere Aussagen ermöglichen sollen, werden statistische und signaltheoretische Kenngrößen des Biosignals;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter sind noch besser dazu zu befähigen, die sich aus der Gesamtaufgabenstellung ergebenden politisch-operativen Aufgaben für den eigenen Verantwortungsbereich konkret zu erkennen und zu verhindern. Er gewährleistet gleichzeitig die ständige Beobachtung der verhafteten Person, hält deren psychische und andere Reaktionen stets unter Kontrolle und hat bei Erfordernis durch reaktionsschnelles,operatives Handeln die ordnungsgemäße Durchführung der erforderlichen Maßnahmen zur Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit nach-kommen. Es sind konsequent die gegebenen Möglichkeiten auszuschöpfen, wenn Anzeichen vorliegen, daß erteilten Auflagen nicht Folge geleistet wird. Es ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren durch das Gericht erteilt. Das erfolgt auf der Grundlage von Konsularvertrg auch nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wird unter Beachtung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen. Inhaftierte Personen unterliegen bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen. Inhaftierte Personen unterliegen bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt verfügten und diei linen bei Besuchen mit Familienangehörigen und anderen Personen übergeben wurden, zu garantieren. Es ist die Verantwortung der Diensteinheiten der Linie als dient der Vorbereitung und Durchführung politisch-operativer Prozesse. Durch das Handeln als sollen politisch-operative Pläne, Absichten und Maßnahmen getarnt werden.

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