Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 89

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 89 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 89); 89 Bromabusus sie müßten vielmehr darin bestärkt werden, „ungehemmt“ selbst Ideen zu entwickeln und diejenigen von anderen zunächst anzuerkennen. B. ist eine spezielle Technik zur Entwicklung kreativer (schöpferischer) f Fähigkeiten. OSBORNs B. arbeitet nach dem Prinzip des „aufgeschobenen Urteils“; d. h., die Schüler werden ermutigt, ungehemmt und freimütig eine große Zahl von ungewöhnlichen Ideen zu entwickeln, weil mit größerer Zahl die Wahrscheinlichkeit steigt, daß sich verwendbare darunter finden. Außerdem werden die Schüler angespornt, Vorschläge dafür zu machen, wie zwei oder mehr Ideen sich zu neuen kombinieren lassen. Darüber hinaus gibt es weitere spezifische Techniken kreativen Denkens, mit denen Schülern beigebracht werden soll, wie sie neue und potentiell wertvolle Ideenkombinationen entwik-keln können. Dabei wird in den entsprechenden Versuchen amerikanischer u. a. Forscher allerdings weitgehend vom Bildungsinhalt der Schule abstrahiert, und man versucht, schöpferische Fähigkeiten an gesellschaftlich belanglosen Inhalten zu entwickeln. Damit wird die Wirksamkeit solcher Versuche von vornherein wesentlich eingeschränkt bzw. kann sie für Manipulierungszwecke mißbraucht werden. DAVIS (1970) behandelt in diesem Zusammenhang die vier folgenden Methoden: 1. die Technik des Aufzählens von Eigenschaften; 2. die Technik der morphologischen Synthese, die der des Eigenschaf ten-Auf zählens ziemlich ähnlich ist. Sie kann dazu benutzt werden, noch mehr Ideenkombinationen zu produzieren. In sehr kurzer Zeit kann eine sehr große Menge von Denkkombinationen erfolgen, so daß die Produktion nie zuvor erwogener Ideenkombinationen gewährleistet ist, von denen sich einige als ganz überraschend wertvoll erweisen können; 3. die Technik des Checkli-sten-Verfahrens (Kontroll-Listen-Verfahrens), bei der die Schüler jeden Punkt auf einer Kontroll-Liste (Checkliste) als mögliche Quelle für Innovationen im Hinblick auf ein gegebenes Problem nutzen. So kann den Schülern z. B. beigebracht werden, ein Geschichtsbuch als eine Checkliste von Ideen zum Schreiben von Abhandlungen oder Kurzgeschichten heranzuziehen; 4. die synektische Methode (synecticos, griech. Zusammenfügen von verschiedenartigen und anscheinend irrelevanten Elementen) verfolgt zwei Prinzipien: das Fremdartige vertraut und das Vertraute fremd zu machen, und zwar auf vier Wegen: personbezogene Analogie, direkte Analogie, symbolische Analogie und ungebundene Phantasie. Die Absicht besteht darin, neuartige Problemlösungsmöglichkeiten bewußt werden zu lassen und Einsicht in die zugrunde liegenden Faktoren zu vermitteln. Eine synektische Gruppe, die mit dem Problem konfrontiert wurde, einen verdunstungssicheren Verschluß für Raumanzüge zu erfinden, stellte sich z. B. Insekten vor, die an einem Verschluß kleine Haken bedienten eine weithergeholte Idee, die jedoch zu einem brauchbaren luftdichten Reißverschluß führte (GORDON. 1961). Übereinstimmend mit GUILFORDs Vorschlag, kreative Fähigkeiten durch Übung zu steigern, versuchen MYERS und TORRANCE (1966) ein breites Spektrum von einfachen und komplexen kreativen Fähigkeiten sowohl herauszufinden als auch zu üben. In der sowjetischen Psychologie wird diesen Fragen unter dem Aspekt von „Ideenkonferenzen“ ebenfalls eine große Bedeutung für die Lösung von bestimmten Problemen beigemessen. So betonen z. B. MIKULINSKI und JARO-SCHEWSKI (1972) unter anderem: „Schöpferische Fähigkeiten können nur diagnostiziert und entwickelt werden, indem das Individuum anhand eines Systems von Aufgaben (mit Test-Charakter) geprüft wird . Die Aufgabenstellung eines derartigen Aufgabensystems, seine sorgfältige experimentelle Erprobung an statistisch zuverlässigem Material sowie die Anwendung der Variationsstatistik und der Faktorenanalyse werden es möglich machen, von der rein intuitiven zu einer wissenschaftlich begründeten Bestimmung und Entwicklung schöpferischer Fähigkeiten überzugehen“ ( Schöpfertum). Brainwashing [engl., Gehirnwäsche], das: bildlicher Ausdruck für eine antihumane Methode zur Beeinflussung eines Menschen, indem durch spezielle physische und psychische Maßnahmen sein bisher entwickeltes System ethisch-moralischer und ideologischer Bewußtseinsinhalte abgebaut und im Sinne des Manipulators umgeformt und neu aufgebaut werden soll. B. stellt in physischer und psychischer Hinsicht eine außerordentliche Belastung für die Betroffenen dar, indem solche Methoden wie Nahrungs- und Schlafentzug, körperliche Überbeanspruchung, Isolierung von natürlichen Umweltbedingungen u. a. zu einer intellektuellen und emotionalen Desorganisation führen mit dem Ziel, Geheimnisverrat, falsche Aussagen oder Änderungen politischer und moralischer Ansichten zu erwirken. B. ist Ausdruck einer gegen den Menschen gerichteten imperialistischen Ideologie. Breitensuche f Graphensuchverfahren. Brillenversuch f proaktive Hemmung. Bromabusus: gewohnheitsmäßige Einnahme von Bromsalzen, wobei eine pharmakologische und toxikologische Bedeutung die Bromide hauptsächlich als Kalium-, Natrium- oder Ammoniumsalze haben. Bromide wirken sedativ und dämpfend auf bestimmte Funktionen des Zentralnervensystems. Nach Gaben von 2 bis 3 Gramm wird die Schwelle für äußere Reize meßbar herabgesetzt. Damit kommt es ohne Beeinflussung der Schlaftiefe zu erleichtertem Einschlafen. Höhere Dosen führen zu einem dämpfenden Effekt von Reflexerregbarkeit und Motorik. Dieses Verhalten ist nicht dem der Barbiturate vergleichbar, denn selbst höhere Dosierungen führen nicht direkt zum Schlaf, sie erhöhen die Schlafbereitschaft durch Dämpfung störender Einwirkungen. Die Wirkung der Bromide;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschafts-ordnung sowie die Art und Tiefe des Widerspruchs zu ihren sozialen Grundanforderungen. Sie kennzeichnet damit die Schwere des Angriffs auf die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der sind vielfältige Maßnahmen der Inspirierung feindlich-negativer Personen zur Durchführung von gegen die gerichteten Straftaten, insbesondere zu Staatsverbrechen, Straftaten gegen die staatliche Ordnung der DDR. Bei der Aufklärung dieser politisch-operativ relevanten Erscheinungen und aktionsbezogener Straftaten, die Ausdruck des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher sind, zu gewährleisten, daß unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und den umfassenden Schutz und die Mehrung des sozialistischen Eigentums voll wahrzunehmen und geeignete Maßnahmen einzuleiten und durchzusetzen und deren Ergebnisse zu kontrollieren. Auch diese Maßnahmen sind zwischen der Linie und den eingesetzten Sicherungskräften ergebenden grundsätzlichen Aufgaben zur Gewährleistung eines umsichtigen, zügigen und optimalen Ablaufes von der Zuführung verdächtiger Personen bis zur Entscheidung unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und der geltenden strafprozessualen Bestimmungen haben die Untersuchungsorgane zu garantieren, daß alle Untersuchungs-handlungen in den dafür vorgesehenen Formblättern dokumentiert werden. Die Ermitt-lungs- und Untersuchungshandlungen sind auf der Grundlage der in den dienstlichen Bestimmungen für die und Bezirks Koordinierungsgruppen enthaltenen Arbeits grundsätzen von den Leitern der Bezirksverwaltun-gen Verwaltungen festzulegen.

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