Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 86

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 86 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 86); Bild vom anderen 86 um komplementäre und einander wechselseitig bedingende Sachverhalte. Gewisse Grenzen der B. können sich ergeben, wenn (ererbte oder erworbene) Störungen in den somatischen Grundlagen, z. B. bei Î Oligophrenie oder Senilität, eintreten oder (und) wenn die Lebens- und Entwicklungsbedingungen massive Mangelerscheinungen aufweisen, z. B. Unterernährung; anregungsarme Umgebung; soziale Isolierung, z. B. bei Hospitalismus. In beiden Fällen versucht man durch verschiedene Methoden der Prophylaxe oder Therapie, die Minderung der B. zu vermeiden oder geringzuhalten bzw. sie ganz oder teilweise zu überwinden. Bild vom anderen Fremdbild. Bilingualismus: Beherrschung zweier, vielfach gleichzeitig erworbener natürlicher Sprachen durch einen Sprecher. Voraussetzung für echten B. ist eine zwei- oder mehrsprachige Umgebung, in der verschiedene Situationsklassen mit jeweils einer Sprache als natürlichem Kommunikationsmittel verbunden sind. Die Beurteilung der Bedingungen des B. ist bis heute nicht eindeutig entschieden. Neben den offensichtlichen Vorteilen der durch natürlichen j Spracherwerb gewonnenen Mehrsprachigkeit stehen die durch die Interferenz verschiedener Sprachstrukturen bedingten Schwierigkeiten, die zu Unsicherheiten in einer, gelegentlich auch in beiden Sprachen führen können. Neben Unterschieden in der individuellen Disposition spielen dabei vor allem die sozialen und gesellschaftlichen Verhältnisse und die mit ihnen verbundenen Bewertungen der konkurrierenden Sprachen eine Rolle. Bindungsfähigkeit: das spezifische Vermögen des Menschen, mit Sozialpartnern in längerdauernde emotionelle Wechselbeziehungen zu treten. B. ist ein typisches Merkmal psychophysisch intakter Persönlichkeiten, die gleichermaßen über gute emotionale Resonanzfähigkeit als auch über die Fähigkeit zu dauerhafter emotioneller Verzahnung mit relevanten Sozialpartnern verfügen. Mangel an B. kann einerseits neurotisch verursacht, z. B. eine Verflachung, jedoch auch Symptom psychopatho-logischer Störungen, z. B. bei Gemütsarmut, Haltschwäche, Autismus, sein. Störungen der B. sind oft auch Folgeerscheinungen prä-, peri- oder postnataler Hirnschädigungen. Bei schweren Formen des Schwachsinns, z. B. bei Idiotie oder schwerer Imbezillität, kann die B. genauso verlorengehen wie z. B. bei psychotischen Störungen. Als Bindungslosigkeit bezeichnet man das Unvermögen eines Menschen, in dauerhaften sozialen Kontakt zu Einzelpersonen oder Gruppen zu treten. Beruht Bindungslosigkeit nicht auf Gemütsarmut im Sinne einer psychopathisch oder hirnorganisch verursachten Störung und können auch neurologisch-psychiatrische Erkrankungen als Ursachen ausgeschlossen werden, z. B. kindliche Schizophrenie, ist sie in neurotischen Störungen be- gründet. In der Pathopsychologie betrachtet man weitgehend übereinstimmend die Symptome Lügen Stehlen Schulbummelei als Symptome oder Syndrom der Bindungslosigkeit, Bindungslosigkeit ist eine der Hauptursachen des Entweichens, teilweise auch Ursache heimlicher Zerstörungsdelikte, deren Ziel es ist, Dritten zu schaden oder deren Aufmerksamkeit gewaltsam auf sich zu lenken. Bindungslose Minderjährige neigen zu Falschangaben über Eltern oder Erziehungsberechtigte, wenn sie sich für dissoziale Verhaltensweisen verantworten müssen. Hauptmerkmale der Bindungslosigkeit sind Neigung zur Eigenbrötelei, Wegfall des sozialen Verantwortungsgefühles für relevante Sozialpartner, z. B. für die Familie, die Ersatzfamilie oder das Heim, und die Neigung zum schnellen Wechsel der sozialen Hauptbezugspersonen, zu denen allerdings auch nur flüchtige und kurzzeitige Kontakte bestehen. Binnengliederung: die Aufteilung einer Gesamtgruppe in zwei oder mehrere Untergruppen, deren Mitglieder quantitativ häufigere und qualitativ intimere Kommunikationen miteinander haben als mit den Mitgliedern anderer Untergruppen. Die Mindestgröße der Gesamtgruppe für eine B. beträgt 4 Personen. B. ist kein statischer Zustand. Zwischen den Untergruppen findet eine Fluktuation statt. Eine zur Aufgabenbewältigung oder zur Arbeitsteilung notwendige B. wird in der bürgerlichen Literatur formelle Gruppe genannt, eine sympathiebedingte B. informelle Gruppe. Eine nach MAKARENKO regelhafte B. in Gruppen enthält die Untergruppen Kern oder Aktiv, Reserve oder gesundes Passiv und Rest oder Passiv, das aus aktiven und passiven Außenseitern besteht. Nach HIEBSCH resultiert die B. aus dem Wechselwirkungsverhältnis verschiedener Faktoren. Er unterscheidet einen Hauptfaktor Gruppentätigkeit, der einerseits das Verhältnis von Aktivität, Produktivität und Intimität und andererseits das von Gruppengröße, -dauer, Kommunikationsfrequenz bezogen auf die Dauer, die Ordnung und die Intimität der Kommunikationen bestimmt. Werden Häufigkeit, Dauer und Intimität der Kommunikation innerhalb der Untergruppen immer größer und die zu den anderen Mitgliedern immer kleiner, dann führt die B. zur Stabilisierung zweier oder mehrerer selbständiger Gruppen; nach MAKARENKO setzt dieser Vorgang etwa bei einer Gruppengröße N 15 ein. Binnenkontrast f Kontrast. Biofeedback-Training [feedback, engl. Rückkopplung]: Methode der Psychotherapie zur Verminderung funktioneller Störungen wie Kopfschmerz, Schlafstörungen, Herzaktionsstörungen u. a. Der Patient bekommt mittels entsprechender Geräte Zeichen übermittelt, die kontinuierlich gebildet werden auf der Basis der Registrierung psychophysiologischer Prozesse, z. В. eines Hirnstrombildes oder;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 86 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 86) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 86 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 86)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge Ziele und Grundsätze des Herauslösens Varianten des Herauslösens. Der Abschluß der Bearbeitung Operativer Vorgänge. Das Ziel des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Abschlußarten. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung abzuschließender Operativer Vorgänge. Die Realisierung des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Durchführung politisch-operativer Maßnahmen nach dem Vorgangsabschluß Politisch-operative und strafrechtliche Gründe für das Einstellen der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die Beweisführung im Operativen Vorgang, denn nur auf der Grundlage der im Operativen Vorgang erarbeiteten inoffiziellen und offiziellen Beweismittel läßt sich beurteilen, ob im Einzelfall die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die Beantragung eines Haftbefehls gegeben sind. In diesem Abschnitt sollen deshalb einige grundsätzliche Fragen der eiteren Qualifizierung der Beweisführung in Operativen Vorgängen durch die Zusammenarbeit zwischen operativen Diensteinheiten und Untersuchungsabteilungen als ein Hauptweg der weiteren Vervoll-kommnunq der Einleitunospraxis von Ermittlungsverfahren. Die bisherigen Darlegungen machen deutlich, daS die weitere Vervollkommnung der Zusammenarbeit der tschekistischen Bruderorgane im Kampf gegen den Feind und bei der Aufklärung und Bekämpfung der Kriminalität insgesaunt, die zielstrebige Unterstützung der politisch-operativen Arbeit anderer Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung sind die Schwerpunkte in allen Diensteinheiten zu erarbeiten. Dabei ist die in meinem Referat vom über die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit der Linie in der Zeit bis Gliederung Statistische Übersicht, Untersuchungsergebnisse zu konkreten Peindhandlungen und anderen politischoperativ relevanten Handlungen, Vorkommnissen und Erscheinungen.

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