Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 84

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 84 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 84); Bezugssystemtheorie, quantitative 84 von Ausbildung und Wirkung subjektiver Bezugssysteme zum Gegenstand hat. Ihre bisherigen Ergebnisse gipfeln in dem Nachweis gesetzmäßiger Beziehungen, die für unterschiedliche subjektive Dimensionen, unabhängig von der Modalität und Komplexität der Reize und vom anzunehmenden Verarbeitungsniveau gelten. Indem die q. B. die strengen Methoden der Psychophysik auf relativ komplexe, natürlichen Umgebungssituationen nahestehende Reizsituationen anwendet, stellt sie eines der Bindeglieder zwischen Forschungsrichtungen dar, die relativ getrennte Traditionen der älteren Î Psychophysik und f Wahrnehmungspsychologie fortsetzen. Helsonsche Theorie. Den historischen Ursprung der q. B. und bis heute ihren theoretischen Sammelpunkt bildet die Adaptationsniveau-Theorie, kurz AL-Theorie, von H. HELSON (1948). Zunächst für die Methode der Absolutbeurteilung formuliert, wurde die AL-Theorie in der Folgezeit unter anderem auch auf komparative Kategorieschätzungen sowie auf Methoden der Größenschätzung und auf Adjustierungsmethoden ausgedehnt. Die für alle Anwendungsfälle in Grenzen gültigen, von speziellen Interpretationen weitgehend unabhängigen Hauptaussagen der Theorie lauten: 1. Die Gesamtheit aller vorausgegangenen und gleichzeitigen Reizeinwirkungen auf Wahrnehmung und Beurteilung eines herausgehobenen fokalen Reizes kann angenähert auf eine einzige quantitative Bezugsgröße des Adaptationsniveaus A zurückgeführt werden. UrteiTswirksam werden Funktionen Ji = f(Xi/A) (1) des Quotienten aus Fokalreizausprägung Xj und A. 2. A ist genähert proportional dem gewogenen geometrischen Mittel aller wirksamen Reize anzusetzen. Zweckmäßigerweise unterscheidet man hierbei außer fokalen Reizen Xj Hintergrundreize und Restreize, vertreten durch die Zahlenwerte G bzw. R, die selbst geometrische Mittelwerte darstellen: A = k- Xja ■ Gb ■ Rc, (2) mit a + b + c = 1. Unter der Kategorie der Restreize werden hypothetisch alle im Experiment nicht kontrollierten Bedingungen, vor allem direkt wirksame individuelle Vorerfahrungen zusammengefaßt. Bei gewissen elementaren Wahrnehmungsdimensionen entspricht der Größe A ein anschaulich ausgezeichneter Neutralwert, ein „Nullpunkt“, z. B. der Unbuntpunkt in der Farbwahrnehmung, die phänomenale Vertikalenrichtung in der f Raumwahrnehmung. Gerade in diesen Fällen erscheinen jedoch lineare Beziehungen vielfach angemessener als die Funktionen (1) und (2). Bei subjektiven Größen mit einem natürlichen Ausprägungsnullpunkt, z. B. der gesehenen Längenausdehnung eines Objektes, ist A zunächst nur Î funktional definiert. Die Beziehung (1) spiegelt in der inversen Beziehung von X, und A wesentliche Eigenschaften von Phänomenen des Kontrasts wider. Bei vernachlässigbarer Restreizwirkung drückt sie infolge (2) auch die Eigenschaft der Invarianz gegenüber multiplikativen Transformationen sämtlicher Reize aus, die f Konstanzphänomenen wie z. B. der Helligkeitskonstanz zugrunde liegt. Der von HELSON für die Methode der Absolutbeurteilung entwickelte Standardentwurf des Versuchsablaufs sieht die serielle Darbietung aktuell als Fokalreize wirkender Serienreize vor, die auf einer mehrstufigen Kategorieschätzskala in absoluten Kategorien wie: sehr groß, groß, mittel, klein, sehr klein, einzuschätzen sind. Vor jeder Serienreizdarbietung werden Ankerreize dargeboten, die nicht zu beurteilen sind und gewöhnlich innerhalb einer Versuchsserie konstant bleiben. Diesen Anforderungen ist die nach HELSON umgeschrie-bene Fassung A = k Xp C* Rr (20 von (2) angemessen, in der X das geometrische Mittel der Serienreiz- und C die Ankerreizausprägung bedeuten. Für J; kann Jj = (n + l)/2 + К lg (X,/A) (3) als spezifische Näherung verwendet werden, wenn n die Anzahl der verwendeten Schätzkategorien und К einen von n abhängenden, empirisch zu bestimmenden Parameterwert bedeuten. Der Prädiktionswert der Beziehungen (2') und (3) besteht darin, daß die enthaltenen Parameter in einem Experiment abgeschätzt und dann in bestimmten Grenzen zur Voraussage des Urteilsverhaltens unter veränderten Bedingungen verwendet werden können. Bei vergleichenden Kategorieschätzungen kann das zugehörige komparative Niveau A+ als gewogenes geometrisches Mittel A'1' = Ss A1 “ * aus dem Standardreizwert S und dem nach (2') bestimmten Niveau dargestellt werden. Durch Ersetzen von А durch A+ in (3) ergibt sich: Ji = (n + l)/2 + К lg(X/A) -K s- lg(5/A) (4). Für Größenschätzungen erhält man für f(XIA) = X/A mit (2) und k= 1 nach RESTLE: Ji = M-Xi1~a (5) mit M=G~b R~c. Dabei beschreibt a die sog. Selbstadaptation des Fokalreizes. Ergebnisse von Adjustierungsmethoden können durch die Gleichung J, = Jj modelliert werden. Werden zwei Fokalreize mit den Ausprägungen Xj und Xj aus der gleichen Reizgesamtheit herausgehoben, so führt diese Beziehung nur dann zu nichtidentischen Adjustierungen, wenn jeweils spezifische Adaptationsniveaus А,- und Aj wirken, wenn Xi = Xj Ai/Aj (6). I. allg. erfordert das die Einführung einer „feld-artigen“ Wechselwirkung in die Theorie: Aj = X,e,i ■ X2g2i XNgNi (7),;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiigten Organen verantwortlich. Der Leiter der Abteilung der ist in Durchsetzung der Führungs- und Leitungstätigkeit verantwortlich für die - schöpferische Auswertung und Anwendung der Beschlüsse und Dokumente von Partei und Regierung und das konkrete und schöpferische Umsetzen in die tägliche Aufgabenerfüllung die konsequente Einhaltung der gesetzlichen, Bestimmungen, der Befehle und Weisungen der Zentrale sowie an ihre Fähigkeit zu stellen, die von ihnen geführten zur operativen Öisziplin und zur Wahrung der Konspiration zu erziehen und zu qualifizieren. Dazu sollten sie neben den ständigen Arbeitsbesprechungen vor allem auch Planabsprachen und -Kontrollen sowie Kontrolltreffs nutzen. Die Durchsetzung einer ständigen Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Mittel und Methoden der Untersuchungsarbeit dazu beizutragen, feindliche Zentren uod Kräfte zu verunsichern, Widersprüche beim Gegner aufzuspüren und zu nähren.

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