Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 81

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 81 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 81); 81 Bewußtheit dem Bemühen gekennzeichnet, Krankheitssymptome so schlimm wie nur möglich darzustellen. Dadurch wirken die Bewegungsabläufe des Hysterikers dramatisch unecht, als die Umgebung beeindruckendes Drehen und Wälzen, dem eine Tendenz bzw. Zweckhaltung zugrunde liegen oder belastende Situationen und Erlebnisse mit dem Wunsch auszuweichen. Der theatralische Zug in der Gesamtsymptomatik mit der Ausrichtung zur Flucht in die Krankheit und publikumswirksamer Verhaltensweise sind geradezu charakteristisch. Das Motiv zu dieser Verhaltensweise bzw. Darstellung wird oft nicht zugestanden, sondern abgedrängt. Der Wunsch nach Rente hat oft eine hintergründige, aber wesentliche Bedeutung. Die eingenommene Rolle wird mit einer derartigen Echtheit gespielt, daß die Symptombildung und Unterhaltung vom ursprünglichen Zweck und damit dem Bewußtsein weit entfernt sein kann. Primitive hysterische Verhaltensweisen sind als Schutz- und Abwehrreflex nach KRETSCHMER zu sehen, z. B. Kriegsschüttler mit großem Tremor. In der Regel besteht bei derartigen Verhaltensweisen eine Akzentuierung der Persönlichkeit bis zur abnormen Persönlichkeitshaltung. Dann ist das Bemühen deutlich, in jeder Situation sich in Szene zu setzen. Män spricht von einer hysterischen Persönlichkeit. Î Athetotischen, choreatischen, torsions-dysto-nen, ballistischen B., dem Torticollis spasticus,der Tickkrankheit und dem statischen Ruhetremor liegt eine Erkrankung des extrapyramidalen Systems zugrunde. I Hyperkinese. Bewegungstherapie: muskulär aktivierende Behandlung, die angewendet wird in der Orthopädie, der Chirurgie, der Rheumatologie und in anderen Bereichen der Medizin, z. B. auch gegenüber psychischen Störungen. In der Psychotherapie wird B. eingesetzt, 1) weil der psychische Zustand sowie manche langzeitigen Einstellungen im Verhalten, in der Haltung und im Bewegungsablauf zum Ausdruck kommen, 2) weil über ein geeignetes Bewegungsverhalten in spezifisch gestalteten Gruppensituationen psychische Sachverhalte verdeutlicht und beeinflußt werden können, 3) weil sich durch sie die Wahrnehmung des Körpers und die Einstellung zum Körper, zum Raum und zu den Dingen verändern läßt, 4) weil die Wahrnehmung von Partnern und die nichtverbale Kommunikation sowie das unmittelbare Kooperieren und Interagieren erschlossen, verfeinert und stabilisiert werden können, 5) weil bei der Entstehung mancher neurotischer Störungen zu geringe oder unangemessene Bewegungsanforderungen begünstigend mitgewirkt haben und 6) weil sich über eine physiologisch, individual- und sozialpsychologisch richtige Steigerung der psychophysischen Anforderungen eine höhere Leistungsbereitschaft und -fähigkeit herausbildet. Diese Elemente sinnvoll-intensiver 6 sportlicher Betätigung sind zugleich als Anregungen zur Freizeitgestaltung gedacht. Bewegungswahrnehmung: Problemgebiet der Wahrnehmungspsychologie, das sich der Wahrnehmung von Bewegungen im Sinne stetiger Ortsveränderung zuwendet. Die B. kann als Teil der Zeitwahrnehmung aufgefaßt werden. Sie zeichnet sich jedoch durch eine Reihe spezifischer Besonderheiten und Phänomene aus, die sie zu einem beliebten Feld exakter wahrnehmungspsychologischer Forschung gemacht haben. Als Problembeispiele seien genannt: Die Wahrnehmung von Bewegung hängt vom Kontext ab, in dem ein Reiz dargeboten wird. Negative Nacheffekte belegen, daß wahr genommene Bewegung neben wahgenommener Ortsveränderung eine relativ selbständige qualitative Bedeutung hat. Läßt die Reizsituation (f Reiz) unterschiedliche Interpretationen offen, so wird die Bewegung stets so wahrgenommen, daß sie auf möglichst formstabile Objekte bezogen erscheint. Ein besonderes Problem der räumlichen Orientierung stellt die Trennung zwischen der Bewegung von Umgebungsobjekten und Eigenbewegung des Organismus in der Wahrnehmung dar. Bewertungsmodus: Vorschrift zur quantitativen oder qualitativen Gewichtung der Antwort, Reaktion auf ein Item. Varianten ergeben sich aus der qualitativen oder quantitativen, der gleichmäßigen oder ungleichmäßigen sowie der positiven oder negativen Gewichtung. Î Itemanalyse, f Methodeneichung. Bewertungsmuster: verfestigte Einschätzungen inter-individueller Beziehungen innerhalb des Kooperationsprozesses, d. h. Art und Weise der Bewertung von Gruppenmitgliedern als Kooperationspartner im Zusammenhang mit der Lösung bestimmter Aufgaben. Die für wesentliche Aufgaben der Gruppe herausgebildeten spezifischen B. werden auf weniger bedeutsame Aufgabenstellungen und auf außerhalb des unmittelbaren Kooperationsprozesses gelegene Sachverhalte und Personen übertragen. Es ergibt sich eine Î Rangstruktur aus personenbezogenen Wertungen, eine Aufgabenstruktur aus aufgabenbezogenen Wertungen und eine Î Rollenstruktur aus Wertungen, die sowohl personen- als auch aufgabenbezogen sind. Bewertungsmuster von Gruppen können mittels soziometrischer Tests erfaßt werden. Bewußtheit: Regulationsniveau für psychische Prozesse und Handlungen des Menschen, die reflektiert werden, je nachdem, ob sie über dieses Regulationsniveau ablaufen oder nicht. Zu den bewußten Prozessen und Handlungen zählen z. B. die willkürlichen, zu den unbewußten Prozessen und Handlungen die unwillkürlichen. Das Regulationsniveau kann alle Gradabstufungen vom Bewußten bis zum Unbewußten erreichen. Der höchste Grad der B. in diesem Sinne ist beim Menschen dann gegeben, wenn es ihm möglich wird, mit den Bewußtseinsinhalten allgemeine, notwendige und wesentliche 6 Wb. Psychol.;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 81 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 81) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 81 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 81)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels. Die vom Feind angewandten Mittel und Methoden. Die Zielgruppen des Feindes. Das Ziel der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels in den vom Gegner besonders angegriffenen Zielgruppen aus den Bereichen. des Hoch- und Fachschulwesens,. der Volksbildung sowie ,. des Leistungssports und. unter der Jugend in Zusammenarbeit mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Organen in einer Vielzahl von Betrieben und Einrichtungen der entsprechende Untersuchungen und Kontrollen über den Stand der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung an in der Untersuehungshaf tanstalt der Abteilung Unter Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftvollzugseinrichtungen -ist ein gesetzlich und weisungsgemäß geforderter, gefahrloser Zustand zu verstehen, der auf der Grundlage der vorgenommen. ,Gen. Oberst Voßwinkel, Leiter der Halle Ergebnisse und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Untersuchungsabteilung und mit den.

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