Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 78

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 78 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 78); Betriebspsychologie 78 einflußt das B. die Antriebsregulation bzw. die Leistungsbereitschaft des Werktätigen. Diesbezüglich ist es in positiver Hinsicht zusammenfassender Ausdruck z. B. der kollegialen Hilfsbereitschaft und Wertschätzung, eines kameradschaftlichen Umgangstons, einer guten Leiter Kollektiv-Beziehung, auch einer helfenden Kritik. Ein günstiges B. fördert die f Leistungsmotivation, die Î Gruppenintegration und kreatives Handeln; ein ungünstiges B. ist häufig Ursache der Fluktuation von Arbeitskräften. Î Fluktuation, Î Sozialpsychologie. Betriebspsychologie: Sammelbezeichnung für den Einsatz psychologischer Disziplinen in kapitalistischen Betrieben mit der Intention einer sog. psychologischen Rationalisierung auf der Grundlage bürgerlicher Soziallehren und Persönlichkeitstheorien. Im wesentlichen handelt es sich um die Nutzanwendung der Arbeits-, Sozial- und Eignungspsychologie im Rahmen spezieller Ausbeutungssysteme und Befriedungskonzeptionen, z. B. durch Arbeitsvereinfachung, Human Relations oder Psychohygiene des Betriebes, sowie zui; Begründung spezieller Führungstechniken und Auslesemethoden. Obgleich eine Hauptaufgabe der B. darin gesehen wird, Ursachen für Arbeitshemmnisse kenntlich zu machen, werden dabei klassenbedingte Gegensätze bzw. Widersprüche nicht in die Untersuchung bzw. in die Ergebnisinterpretation einbezogen. Die Wortprägung B. geht auf die Veröffentlichung von E. LYSINSKI „Psychologie des Betriebes“ (1923) zurück und wird seit der Publikation vonF. SCHERKE (1948) in der bürgerlich-psychologischen Literatur häufig gebraucht, z. B. im Handbuch der Psychologie, 9. Bd. In der sozialistischen Wirtschaft wird die Bezeichnung B. nicht verwendet, da ihr die Tendenz der Psychologisierung des Betriebsgeschehens anhaftet und die psychologische Untersuchung bzw. Gestaltung der Arbeit hier primär von gesämtgesellschaftlichen Grundlagen und Zielsetzungen bestimmt wird, f Arbeitspsychologie, f Ingenieurpsychologie. Bettel verhalten: artspezifisch organisiertes, an einen futterspendenden Sozialpartner adressiertes Verhalten von Tieren, das als Signal für die Übergabe von Nahrung wirkt. Verbreitet ist vor allem das instinktive B. von Jungtieren gegenüber den fütternden Elterntieren, es kann z. B. bei jungen Meisen durch Flügelzittern und entsprechende Lautgebung gekennzeichnet sein. Bei einer Reihe von Arten kann B. gegenüber Sexualpartnern beobachtet werden. Das auf Menschen gerichtete erfahrungsbedingte B. von Zootieren gilt als Sonderform. Bettnässen Î Enuresis. Beurteilung: i. w. S. sowohl der Prozeß der Ein-' Schätzung der Eigenschaften von Objekten oder Personen als auch sein Ergebnis; als psychologische B. i. e. S. die Feststellung von Eindrücken, die sich aus einer Kurz- oder Dauerbeobachtung ergeben, entweder die B. des eigenen Erlebens aus Introspektion oder Selbstbeobachtung oder die des Verhaltens anderer Personen durch Fremdbeobachtung. Die Einschätzung von Person-Eigenschaften stützt sich auf Selbst-В. und auf Fremd-B., die beide Informationsquellen der f Psychodiagnostik darstellen. Persönlichkeits-B.en werden auch außerhalb der Psychologie z. B. durch Institutionen des Bildungswesens oder der Betriebe häufig vorgenommen; sie dienen i. allg. dazu, entweder bestimmte Entscheidungen über die weitere Entwicklung der betreffenden Personen begründen zu helfen oder aber ihnen selbst eine Rückmeldung über ihre Leistungen und ihr Verhalten zu geben, damit sie Schlußfolgerungen für ihre weitere Entwicklung ziehen können, z. B. über ihre Schullaufbahn, die weitere Ausbildung oder über den Berufseinsatz. In bezug auf ihre Systematik sind freie von standardisierten B.en zu unterscheiden. Die freien B.en entsprechen im wesentlichen dem Vorgehen der Î Kasuistik und haben den Vorteil einer großen Beweglichkeit und allseitigen Anwendbarkeit. Hierzu zählen auch die Urteile im Rahmen der praktischen Menschenkenntnis, d. h. einer individuell unterschiedlichen Befähigung, psychische Eigenschaften von Personen zu erfassen und Verhaltensweisen vorauszusagen. Diese Befähigung ist oft erfahrungsbedingt hoch entwickelt, besonders bei Angehörigen bestimmter Berufe, z. B. bei Pädagogen, Ärzten, Juristen, Leitern oder Verkäufern. Diese Urteile werden oft nicht explizit formuliert und sind häufig intuitiv begründet. Dabei wird zuweilen zu großes Vertrauen in den ersten Eindruck und in die Deutung des Ausdrucks gesetzt. Weitere Fehlerquellen ergeben sich unter anderem durch falsche Verallgemeinerungen, durch das Bemühen der Beurteilten um einen guten Eindruck, z. B. bei Bewerbungen, durch die Projektion von Eigenarten des Beurteilers in den Beurteilten. Die übliche Art freier B.en hat i. allg. die Form von verbalen Berichten; dabei kann eine Gliederung mehr oder weniger streng vorgegeben sein. Nachteile ergeben sich aus dem uneinheitlichen Aufbau mehrerer B.en und damit der Schwierigkeit ihrer V ergleichbarkeit. Zumeist ist die Terminologie für die Klassifikationen nicht festgelegt; insbesondere ist es kaum möglich, Gütekriterien wie Zuverlässigkeit oder Treffsicherheit von freien B.en zu bestimmen und damit exakte Aussagen über ihre Brauchbarkèit zu machen, d. h. klare, objektive und überprüfbare Kriterien für Entscheidungen anzugeben. Dies gilt auch im wesentlichen für halb standardisierte B.en, in denen auf wörtlich formulierte Fragen freie, verbale Antworten gegeben werden. Die standardisierten B.en ergeben sich meist aus Fragebögen-Und werden entsprechend dem Vor-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge sorgfältig vorzubereiten, die Anzahl der einzuführenden ist stets in Abhängigkeit von den konkreten politisch-operativen Erfordernissen und Bedingungen der Bearbeitung des Operativen Vorganges festzulegen, die ist so zu gestalten, daß die Konspiration von gewährleistet ist, durch ständige Überbetonung anderer Faktoren vom abzulenken, beim weiteren Einsatz von sorgfältig Veränderungen der politisch-operativen Vorgangslage zu berücksichtigen, die im Zusammenhang mit der Lösung abgeschlossener bedeutender operativer Aufgaben zu Geheimnisträgern wurden. Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz sind Personen, die auf Grund ihrer Personal- und Reisedokumente die Möglichkeiten einer ungehinderten Bin- und Ausreise in aus dem Staatsgebiet der oder anderer sozialistischer Staaten in das kapitalistische Ausland und nach Westberlin verhaftet wurden. Im zunehmenden Maße inspiriert jedoch der Gegner feindlich-negative Kräfte im Innern der dazu, ihre gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung, die teilweise Erfahrungen in der konspirativen Arbeit besitzen auch solche, die bei der Begehung der Straftaten hohe Risikobereitschaft und Brutalität zeigten. Daraus erwachsen besondere Gefahren für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die Aufgaben und Befug nisse der Deutschen Volkspolizei wurden von Name Vorname Geburtsort wolmhaft Tätigkeit und Arbeitsstelle nach erfolgter Durchsuchung Sicherstellung folgende Gegenstände in Verwahrung genommen Begründung.

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