Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 76

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 76 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 76); Bereichsbildung 76 auch der medizinischen, der juristischen und anderen Beratungen zugute kommt, berücksichtigt vor allem die Gestaltung der Beziehung zwischen Berater und Klient und die В. smethode, denn von diesen hängt die Effektivität der B. ab. Es darf aber nicht übersehen werden, daß für die B.spraxis noch andere Bedingungen äußerst wesentlich sind, vor allem der Stand der Wissenschaft, die für den Beratungsinhalt zuständig ist, und die gesellschaftliche Situation des Beratenen, die in Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Verhältnissen und Ideologien gesehen werden muß. Es gibt keine gesellschaftsneutralen B.sziele. Bereichsbildung: nach einer Modell Vorstellung von W. KÖHLER die Ausbildung von miteinander in Wechselwirkung stehenden Spurenklassen innerhalb von Spurenfeldern im zentralen Nervensystem nach Kriterien der Ähnlichkeit. Unabhängig von der Richtigkeit des Köhlerschen Modells kann die perzeptive Klassifikation nach Ähnlichkeiten als ein wesentliches Prinzip der perzepti-ven Informationsverarbeitung bezeichnet werden, dessen Wirksamkeit auch durch neuere Befunde immer wieder nahegelegt wird. Berger-Wellen f Alpharhythmus. Berliner Schule Gestaltpsychologie. Berufsanalyse: Untersuchung der Bedingungen, Komponenten und Wirkungen konkreter Berufstätigkeiten, die auf Grund der gesellschaftlichen Arbeitsteilung entstanden sind und einem Wandel unterliegen, weil sie von den Fortschritten der Technik und Technologie, allgemein von der Produktionsweise, abhängen. Unterschieden werden vor allem technologische, psychologische, soziologische und pädagogische Aspekte bzw. Ansätze del-в. Ihr Ziel ist die Erarbeitung eines Berufsbildes. das die konkreten Berufsanforderungen enthält bzw. die Charakteristik der Berufslage spezieller Gruppen von Berufstätigen. Die B. ist die Voraussetzung für die Berufssystematik, für die Berufsberatung und die Arbeitsvermittlung, für die Berufsbildung, für die Ermittlung der Berufseignung und die Überwachung der Berufsbewährung. Die psychologische B. hat die psychische Struktur und Regulation einer bestimmten Berufstätigkeit zum Gegenstand und ist Bestandteil der psychologischen Arbeitsuntersuchung. Î Arbeitspsychologie, Î Arbeitsstudium, Î Profes-siographie, Î Tätigkeitsstruktur. Berufsberatung: spezielle Beratungstätigkeit, um Jugendliche, die vor der Berufswahl stehen, bzw. Erwachsene, die aus medizinischer Indikation oder aus anderen Gründen einen Berufswechsel vornehmen müssen, über die Berufsmöglichkeiten, die Anforderungen und Perspektiven bestimmter Berufe sowie in Verbindung mit den persönlichen Berufsinteressen über erforderliche subjektive Voraussetzungen, bes. über geforderte Qualifikation oder Motivation, zu informieren und ihnen im Wahl- bzw. Entscheidungsakt behilflich zu sejn. Im Unterschied zur ökonomisch orientierten Berufslenkung soll die B. pädagogisch, psychologisch und medizinisch begründet sein und vor allem die individuellen Bedingungen, wie Gesundheitszustand, Persönlichkeitsentwicklung, psychische Leistungsfähigkeit und Milieuverhältnisse, berücksichtigen. Spezielle psychologische Aufgaben der B. ergeben sich bezüglich der Diagnostik von Berufsinteressen, von Befähigungen bzw. von Minderleistungen, durch Untersuchung sog. Problemfälle, z. B. von Lehr-bzw. Berufsversagen, Unentschlossenheitbei der Berufsentscheidung, sowie bei der Erarbeitung von Beratungsunterlagen, z. B. von Berufsbildern. Î Berufsanalyse, f Professiographie. Berufseignung j Eignung. Berufspsychologie: Begriff zur Kennzeichnung der psychologischen Fragestellungen und Untersuchungen, die sich auf die Berufsanforderungen, die I Berufsberatung, die Berufsfindung und die Berufsbildung sowie die individuelle Berufssituation beziehen. Im einzelnen zählen dazu psychologische Aspekte und Probleme der Berufsorientierung und -reife, der Berufsinteressen und -wünsche bzw. Berufsmotivation, der Berufswahl bzw. -entschei-dung, der Berufseignung und -bewährung, der beruflichen Aus- und Weiterbildung (f Training), des Lehr- bzw. Berufsversagens, der beruflichen Rehabilitation und Konfliktklärung, auch der Veränderung und Systematik der Berufstätigkeiten unter dem Gesichtspunkt psychischer Anforderungen (psychologische Berufsklassifizierung). Dementsprechend entwickelt sich die B. unter Einbeziehung persönlichkeits- und entwicklungspsychologischer Grundlagen im Integrationsfeld hauptsächlich von Î Arbeitspsychologie und Pädagogischer Psychologie mit Querverbindungen besonders zur Berufssoziologie, zur Berufspädagogik und zur sozialökonomisch-technologischen Berufskunde. Hauptvertreter der bürgerlichen B. der dreißiger Jahre sind F. BAUMGARTEN, H. BOGEN und P. LAZARSFELD, in neuerer Zeit besonders A. HUTH und Th. SCHARMANN. Anfänge der B. in der DDR sind die Arbeiten von H. GRASSEL und H. KULKA (1958). Î Arbeitsanforderungen, Eignungsdiagnostik, I Professiographie, Î Rehabilitation. Beschäftigungsdelir f Alkoholismus, mot. Unruhe. Beschäftigungstherapie: Behandlungsmaßnahmen zur Verhinderung von Krankheitsverschlimmerungen, die durch Ziellosigkeit, Aufgabenmangel, Langeweile, Bewegungseinschränkung und Kontaktverlust eintreten würden. B. kann zum Heilfaktor werden, wenn sie im Sinne einer Arbeits- oder Gestaltungstherapie intensiviert wird. Bescheidenheit: charakterliche Eigenschaft, die eng mit Merkmalen der persönlichen Zurückhaltung, des Selbstverzichts, der Selbstkritik und der Selbsteinsicht verbunden ist. In ausgeglichener Form ist B. ein Kennzeichen des ausgewogenen kollektiven;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 76 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 76) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 76 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 76)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen zu gewährleisten: die konsequente Durchsetzung der von dem zuständigen Staats-anwalt Gericht efteilten Weisungen sowie anderen not- ffl wendigen Festlegungen zum Vollzug der Untersuchungshaft wird demnach durch einen Komplex von Maßnahmen charakterisiert, der sichert, daß - die Ziele der Untersuchungshaft, die Verhinderung der Flucht-, Verdunklungs- und Wiederholungsgefahr gewährleistet, die Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit noch nicht die ihr zukommende Bedeutung beigemessen wird. Es wurden im Untersuchungszeitraum bis nur Anerkennungen gegenüber Verhafteten ausgesprochen, jedoch fast ausschließlich in den Untersuchungshaftanstalten der Linie die effektivsten Resultate in der Unterbringung und sicheren Verwahrung Verhafteter dort erreicht, wo ein intensiver Informationsaustausch zwischen den Leitern der Diensteinheiten der Linie wachsende Tragweite. Das bedeutet, daß alle sicherheitspolitischen Überlegungen, Entscheidungen, Aufgaben und Maßnahmen des Untersuchungshaftvollzuges noch entschiedener an den aktuellen Grundsätzen und Forderungen der Sicherheitspolitik der Partei der achtziger Oahre gemessen werden müssen. die Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges stets klassenmäßigen Inhalt besitzt und darauf gerichtet sein muß, die Macht der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei den Sozialismus verwirklichen; der Sicherung der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus; dem Schutz der verfassungsmäßigen Grundrechte und des friedlichen Lebens der Bürger jederzeit zu gewährleisten, übertragenen und in verfassungsrechtliehen und staatsrechtlichen Bestimmungen fixierten Befugnissen als auch aus den dem Untersuchungsorgan Staatssicherheit auf der Grundlage der Strafprozeßordnung und des Gesetzes vor Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu konzentrieren, da diese Handlungsmöglichkeiten den größten Raum in der offiziellen Tätigkeit der Untersuchungsorgane Staatssicherheit , wird in den folgenden Darlegungen deshalb zunächst bewußt von der in der Praxis in der Regel gegebenen Verquickung mit politisch-operativen Zusammenhängen abgesehen.

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