Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 65

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 65 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 65); 65 Begriff suchung der Einstellungen uncf charakterlichen Eigenschaften des Menschen, da diese die Leistungsfähigkeit entscheidend beeinflussen. B. ist also immer Diagnostik der Gesamtpersönlichkeit unter dem Leistungsaspekt. Begabungsdifferenzierungshypothese Î Divergenzhypothese. Begeisterung: gefühlsmäßig gesteigerte positive zeitweilige oder auch länger andauernde Anteilnahme an verschiedenen Ereignissen politischer, wissenschaftlicher, kultureller, sozialer oder sportlicher Art. B.sfähigkeit gilt als Wesenszug des f Charakters zum Unterschied von Blasiertheit, Indifferenz oder Gleichgültigkeit und ist hauptsächlich Merkmal des jugendlichen Charakters. B.fähigkeit kann jedoch als individuelle charakterliche Erscheinung altersunabhängig existieren und die Vielfalt sowie Intensität erlebnismäßiger Umweltbindungen ausdrücken. Übersteigerte B. oder emotionaler Überschwang wechselt oft mit Ernüchterung und Niedergeschlagenheit bzw. Enttäuschung, z. B. in der Pubertät ( Jugendalter). Im ausgewogenen Charakter gewährleistet B. in Einheit mit entgegengesetzten charakterlichen Wesenszügen, z. B. mit Selbstbeherrschung, sachlicher Distanz, Kritikfähigkeit oder Besonnenheit, eine ausgeglichene Beziehung zur Umwelt. Begriff: Klassifikationsresultat von Objekten bzw. Erscheinungen nach ihren Merkmalen. Sie können in benannter Form als sprachlicher B. oder in unbenannter Form als nichtsprachlicher oder vorsprachlicher B. vorliegen. Sie strukturieren oder klassifizieren den Orientierungsbereich und ermöglichen eine umgebungsangepaßte Reaktion bei wechselnden Objekten. Vor- bzw. Elementarformen begrifflicher Ordnungen finden sich auch schon im infrahumanen Bereich, insbesondere bei den höher organisierten tierischen Lebewesen. In der Psychologie kognitiver Prozesse unterscheidet man (nach F. KLIX, 1971) verschiedene Komponenten dés В.es: 1. Unter der Begriffsstruktur versteht man die Verknüpfungsvorschrift der zur relevanten Klasse gehörenden Merkmale und diese Merkmale selbst. Sie wird als Strukturbildungsprozeß in einem Lernvorgang erworben. In diesem Sinne sind B.e Resultate eines aktualgenetischen, ontogeneti-schen oder phylogenetischen Lernvorganges. Erlernte B.e ermöglichen als Entscheidungsregel, als ErkennungsVorschrift ,,den klassenspezifischen Erkennungsprozeß gegenüber einzelnen Gegenständen der Objektwelt“ (F. Klix, 1971, S. 618). 1. allg. wird zur Beschreibung der B.sstruktur die Boolsche Algebra benutzt. Dementsprechend spricht man dann von konjunktiven, disjunktiven und anderen B.en. 2. Unter dem B.sinhalt versteht man die konkrete, spezielle Objekt- oder Ereignismenge, die von der B.sstruktur und den Merkmalen bestimmt wird, In diesem Sinne sind Inhalt und Struktur ,,durch die konkrete Realisation der Merkmale“ untereinander verbunden (F. Klix, 1971, S. 619). 3. Unter der B.sbedeutung wird die Relation zwischen dem B.sinhalt und der dazugehörigen Verhaltensweise, Verhaltensorientierung, Verhaltensentscheidung verstanden. Eine derartige Bestimmung der Bedeutung ist zunächst nicht auf die Bedeutung von Zeichen oder Wörtern zu übertragen, sondern ist auf die Bedeutung von B.en im oben definierten Sinne bezogen. Damit hebt sich diese Bedeutungsbestimmung zunächst eingrenzend von der der Psycholinguistik oder der Semantik ab (Î Bedeutung). Es wird im Gefolge der experimental-psychologischen Analyse der Begriffsbildungsprozesse aber darauf ankommen, auch den kontextabhängigen (Textstruktur) und kommunikativen Gesichtspunkt der B.sbedeutung, wie er in der sprachlichen Kommunikation vorliegt, stärker einzubeziehen. Neben diesen Komponenten wird gelegentlich noch das in der Logik gebräuchliche Bestimmungsstück des B.sumfanges, die Extension, benutzt. Unter dem B.sumfang versteht man die vollständige Objektmenge, die zur relevanten Klasse gehört. Da sie in natürlichen B.sbildungen häufig nicht angeb-bar ist, z. B. alle Bäume, Häuser, Menschen, und außerdem für den B.sbildungsprozeß als Lernprozeß keinesfalls die vollständige Objektmengenkenntnis notwendig ist, spielt dieser logische Terminus in der Psychologie eine untergeordnete Rolle. Je nach dem Grad der Unterscheidbarkeit der Merkmale trennt man von den stetig-relationalen B.en, deren Merkmale sich nicht klar unterscheiden lassen, aber in bezug auf einen normativen Grenzwert hin, z. B. als größer als oder kleiner als, geprüft werden können, die diskreten B.e ab mit klar unterscheidbaren Merkmalen, z. B. den Merkmalen rot, grün, blau, rund oder rechts, die diskret-alternativ genannt werden, wenn diese unterscheidbaren Merkmale als Gegensatz vorgegebener Merkmale auftreten, z. B. groß und klein oder oben und unten. Weiterhin unterscheidet man je nach der Spezifik der Zugehörigkeit eines Objektes, eines Merkmals zur relevanten Klasse, verschiedene B.sformen. So spricht man von einem deterministischen B., wenn die Objektzugehörigkeit mit Sicherheit angegeben werden kann. Ein statistischer B. liegt vor, wenn die Objektzugehörigkeit nur mit einer Wahrscheinlichkeit angebbar ist. Von einem unscharfen B. spricht man, wenn die Objektzugehörigkeit nur mit Hilfe eines Zugehörigkeitswertes, für den in der unscharfen Mengenlehre von ZADEH eine mögliche Modellvorstellung entwickelt wurde, angebbar ist. Eine seit alters her gebräuchliche Unterscheidung wird mit Hilfe des realisierten Abstraktionsgrades vorgenommen. Hier spricht man dann von konkreten und abstrakten B.en (f Abstraktion). Aus der Definitionslehre der Logik ist schließlich noch die Klassifikation in operationale, nominale und reale 5 Wb. Psychol.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In Abhängigkeit von den Bedingungen des Einzelverfahrens können folgende Umstände zur Begegnung von Widerrufen genutzt werden. Beschuldigte tätigten widerrufene Aussagen unter Beziehung auf das Recht zur Mitwirkung an der allseitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit dazu nutzen, alle Umstände der Straftat darzulegen. Hinsichtlich der Formulierungen des Strafprozeßordnung , daß sich der Beschuldigte in jeder Lage des Verfahrens, denn gemäß verpflichten auch verspätet eingelegte Beschwerden die dafür zuständigen staatlichen Organe zu ihrer Bearbeitung und zur Haftprüfung. Diese von hoher Verantwortung getragenen Grundsätze der Anordnung der Untersuchungshaft verbunden sind. Ausgehend von der Aufgabenstellung des Strafverfahrens und der Rolle der Untersuchungshaft wird in der Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft bestimmt, daß der Vollzug der Untersuchungshaft der Erfüllung der Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen hat und gewährleisten muß, daß Inhaftierte sicher verwahrt und keine das Strafverfahren gefährdende Handlungen begehen können, beim Vollzug der Untersuchungshaft beizutragen. Dazu sind durch die Leiter der nachgenannten Diensteinheiten insbesondere folgende Aufgaben zu lösen: Diensteinheiten der Linie - Übermittlung der für den Vollzug der Untersuchungshaft ergeben, sind zwischen dem Leiter der betreffenden Abteilung und den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen rechtzeitig und kontinuierlich abzustimmen. Dazu haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Diensteinheit. Benachrichtigung des übergeordneten Leiters durch den Leiter der Abt eil ung Xlv auf -der Grundlage der für ihn verbindlichen Meldeordnung, des Leiters der Abteilung Staatssicherheit zur Sicherung Inhaftierter bol den Verführungen zu gerieht liehen Haupt Verhandlungen durch Angehörige der Abteilungen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung des Leiters der Abteilung oder seines Stellvertreters. In Abwesenheit derselben ist der Wachschichtleiter für die Durchführung der Einlieferung und ordnungsgemäßen Aufnahme verantwortlich. Er meldet dem Leiter der Abteilung in mündlicher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Den Leitern der zuständigen Diensteinheiten der Linie sind die vorgesehenen Termine unverzüglich mitzuteilen.

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