Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 551

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 551 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 551); 551 Valenzerleben sage, abschließt und die Widerspiegelung der Beziehungen zwischen Gegenständen oder ihren Eigenschaften dar stellt (SMIRNOW). Die U. geht in umfassendere Denkprozesse, die Schlußfolgerungen, über, indem ein Urteil aus anderen Urteilen abgeleitet wird. Die U. ist Gegenstand der Logik, des Rechts, der Psychologie; sie hat besondere Bedeutung für die Diagnose. Der psychologische Vollzug der U. ist vor allem Gegenstand der f Denkpsychologie. In ihr wird untersucht, welche psychischen Vorgänge sich bei der U. abspielen. U. erfolgt auf Grund eigener Denkvollzüge unter Beteiligung von Willensakten, emotionalen Erlebnissen und Einstellungen; letztlich wird die U. bestimmt von den objektiven Interessen und Positionen einer Gruppe, einer Klasse, einer Gesellschaft, deren Mitglied der einzelne ist. Unterschiedlich ist die Selbständigkeit der U.; sie hängt von den Kenntnissen des Sachverhalts ab, über den geurteilt werden soll, und von der Gewohnheit, selbständig zu handeln und zu denken. In der ontogenetischen Entwicklung kommt es im Laufe der Schulzeit unter Einfluß des Unterrichts zu eigener U. Während zunächst von den modalen Urteilen die assertorischen vorherrschen, das sind V Vagotonie, Parasympathikotonie: ein von EP-PINGER und HESS (1910) beschriebenes klinisches Syndrom einer erhöhten Erregbarkeit des parasympathischen Nervensystems. V. führt zu Puls Verlangsamung, niedrigem Blutdruck, Magenübersäuerung, Neigung zu kalten Händen und Füßen. Nach BIRKMEYER und WINKLER (1951) ist damit psychischer Antriebsmangel korreliert? V. und f Sympathikotonie werden als Verschiebungen des Gleichgewichtszustandes des Î vegetativen Nervensystems in entgegengesetzter Richtung angesehen. Valenz: in der Vergleichenden Psychologie die affektive Wertigkeit, die Erscheinungen der Umwelt von Tieren vor allem dadurch zukommt, daß sie Lebenswichtiges signalisieren (f Signal). Dem Geruch, der Form, der Farbe oder anderen Signaleigenschaften von Nahrungskörpern kommt z. B. eine Nahrungs-V. zu. Beziehungen dieser Art entstehen und wirken als instinktive Reaktion, die sich durch Lernen verändern kann, im Beispielfall in der Nahrungsauswahl mit sich entwickelnden Futter- Urteile über Tatsachen, die nicht immer zuzutreffen brauchen (z. B. Die Straßenbahn entgleiste), entwickelt sich mit Erweiterung der Kenntnisse, die auf Erkenntnis der objektiven Realität gerichtet sind, sehr bald die Fähigkeit zu problematischen Urteüen, das sind Urteile über mögliche, aber noch nicht eingetretene Tatsachen, wie z. B. Mein Bruder wird wahrscheinlich morgen kommen, und zur apodiktischen U., bei der auf notwendige Verbindungen zwischen den Erscheinungen hingewiesen wird, wie z. B. Jeder Körper, der nicht gestützt wird, fällt zu Boden (SMIRNOW. RUBINSTEIN). In methodischer Hinsicht sind die Arbeiten der t Würzburger Schule zur U. zu erwähnen: Man ließ Vpn bestimmte Denkaufgaben lösen und die dabei auftretenden Erlebnisse von den Vpn. beobachten und beschreiben, um daraus Einblick in allgemeine Gesetzmäßigkeiten der U. zu erhalten. Vor allem gilt es, die methodologischen Ansätze von RUBINSTEIN, SLAWSKAJA u. a. zur Erforschung des Denkens und die „Theorie der etappenweisen Bildung geistiger Handlungen“ (LEONTJEW, GALPERIN u. a.) für die Entwicklung der U. zu realisieren. Vorlieben, Bei höher organisierten Tieren sind zudem Orte und Wege des Territoriums oder Reviers sowie Situationsbedingungen jeweils spezifisch valent. In diesem Sinne wird die V. der Signale ausschließlich durch die Beziehungen bestimmt, die in der Wechselwirkung Tier Umwelt entstehen und biologisch bedeutsam sind. E. G. RUSSEL, der den Begriff V. in die Tierpsychologie einführte, definierte: „Jeder Gegenstand oder jedes Ereignis, in bezug auf die das Tier ein Gebaren (behaviour) zeigt, wird als ,valent4 bezeichnet, es wird gesagt, daß sie ,Valenz4 besitzen44 (1935). Im Unterschied dazu verwendet W. FI-SCHEL den V.begriff zur Bezeichnung der positiven oder negativen Wirkung äußerer Einflüsse. Valenzerleben: Erleben der Bedeutsamkeit von objektiven oder subjektiven Gegebenheiten für die eigene Person. Es kann sich auf der Grundlage von mehr oder weniger gesicherten Erkenntnissen über die objektiven gesellschaftlichen und persönlichen Bedeutungen dieser Gegebenheiten entwickeln. Was der einzelne Mensch als persönlich bedeutsam 36=;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Vergangenheit bereits mit disziplinwidrigen Verhaltens weisen in der Öffentlichkeit in Erscheinung traten und hierfür zum Teil mit Ordnungsstrafen durch die belegt worden waren. Aus Mißachtung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu deren Gefährdung oder Störung und gebietet ein Einschreiten mit den Mitteln des Gesetzes. Die oben charakterisierte Vielschichtigkeit der vom Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit wirkt. Die allgemeine abstrakte Möglichkeit des Bestehens einer Gefahr oder die bloße subjektive Interpretation des Bestehens einer Gefahr reichen somit nicht aus, um eine bestehende Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit begründen zu können. Es ist erforderlich, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß der die Gefahr bildende Zustand jederzeit in eine tatsächliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit gegeben ist, sind keine Gefahren im Sinne des Gesetzes. Durch diesen Zustand muß ein oder es müssen mehrere konkret bestimmbare Bereiche des gesellschaftlichen Verhältnisses öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den Grundsätzen, die in den Aufgaben Yerantwortlich-keiten der Linie bestimmt sind, sowie den staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben und Einrichtungen im Territorium zur Sicherung eine: wirksamen abgestimmten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens, der zum Schutz der Staatsgrenze und der Transitwege im Rahmen ihrer Zuständigkeit gestellten Aufgaben auf der Grundlage des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft verbundenen unumgänglichen Einschränkungen seiner Rechte und seine damit entstehenden Pflichten und Verhaltensanforderungen im Untersuchungshaftvollzug kennenzulernen, als Voraussetzung für ihre Einhaltung.

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