Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 544

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 544 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 544); Überdetermination 544 dimensionen definieren (EYSENCK), und der T. faßt Individuen zusammen, die eine definierte Strecke auf einer Eigenschaftsdimension oder ei- U Überdetermination: Annahme, daß es zu manchen psychischen Störungen und zu manchen Trauminhalten nur dann kommt, wenn mehrere, auch ganz verschiedenartige Regungen verschmelzen, und daß dies um so leichter möglich ist, je mehr die logische Kontrolle durch Dominanz von Affekten oder durch die Hemmung des Wachbewußtseins im Schlaf ausgeschaltet ist. Auch manches nicht ohne weiteres verständliche Fehlverhalten wird im Sinne eines unbewußten, Überdeterminanten Komplexes erklärt. Überfluten: in der f Verhaltenstherapie die Beseitigung der Furcht vor einem Objekt dadurch, daß das Ausweichen vor diesem Objekt unterbunden und das Objekt sogar im Übermaß, jedoch auf jeden Fall in harmloser Form, dargeboten wird. Überforderungsreaktion: psychophysische Dekompensation bei Nichtbewältigung von Anforderungen, die in nahezu sämtlichen Auffälligkeiten des sozialen Verhaltens sichtbar werden kann: von vorübergehenden Beeinträchtigungen des Wohlbefindens bis hin zu schweren j funktionellen Störungen aller Organe einschließlich des Zentralnervensystems. Da diese Störungen auch Symptome einer beginnenden somatischen oder psychischen Krankheit sein können, sind sie erst nach deren Ausschluß als Ü. aufzufassen, die dem Individuum nicht immer bewußt sein muß. Sie ist abhängig a) von der Anforderungssituation mit zeitlichem und sozialem Druck, b) von der allgemeinen Belastbarkeit und von der speziellen Eignung der Person für die zeitweilige Anforderung, c) von der Höhe des individuellen Anspruchsniveaus und d) von der Selbsteinschätzung. Die Wiederherstellung der vollen Leistungsfähigkeit besteht je nach Lage des Falles (a) in der Anleitung bei der Arbeitsorganisation und Technik der geistigen Arbeit, (b) in der Entlastung, besonders bei retardierten und defektiven Kindern, bei denen das Auftreten von Ü. oft ein Signal für die unaufschiebbare Sonderbeschulung sein kann, (c) in der Einstellungsänderung und (d) in der Einhaltung von Regeln der Psychohygiene. Überheblichkeit: das Erheben der eigenen Person nen umschriebenen Raum im Koordinatensystem einer Typologie besetzen. über andere, über die Gemeinschaft und das Kollektiv. Im einzelnen beinhaltet die Eigenschaft der Ü. eine den realen Gegebenheiten nicht angemessene, überhöhte Wertschätzung der eigenen Person und Leistungen, wobei dieser Wertung den gesellschaftlichen Normen und Werten nicht entsprechende, egozentrische Einstellungen und Wertmaßstäbe zugrunde liegen. Ü. äußert sich unter anderem im Ignorieren, Verunglimpfen oder Abwerten z. B. anderer Personen, Meinungen, Leistungen, zum Teil auch von gesellschaftlichen Verhaltensnormen, von anderen Gruppen und Völkern sowie deren Leistungen und Lebensweise, im Abwerten und Ab weisen von Kritik, mangelnder Selbstkritik und Selbsterziehung, Besserwisserei, Heraussteilen der eigenen Person, verschiedentlich auch in Wülkür, Intoleranz, Anmaßung von Befugnissen und Urteilen. Ü. steht im Widerspruch zu solchen Eigenschaften der sozialistischen Persönlichkeit wie z. B. Kameradschaftlichkeit, Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit, Kollektivität, Höflichkeit. Überkompensation f Abwehrmechanismen. Überlernen, auch überschüssiges Lernen: Wiederholungen über das zum erstmaligen fehlerfreien Reproduzieren erforderliche Maß hinaus mit der gleichen Intensität. Dieses Ü. führt zu einem größeren Behaltenseffekt. Es hat jedoch nach EBBINGHAUS (1885) nur eine relativ geringe Steigerung des Behaltens zur Folge. GAGNÉ und FLEISHMAN (1959) , WOODWORTH und SCHLOSBERG (1960) u. a. weisen darauf hin, daß beim Lernen motorischer Fertigkeiten etwa im Vergleich zum Lernen sinnloser Silben i. allg. ein erhebliches Ü. erfolgt, daß dies jedoch nicht die alleinige Erklärung für deren besseres Behalten ist ( Fertigkeiten). Übersprungbewegung: eine situationsinadäquate, deplazierte Instinktbewegung, die nicht dem jeweiligen Verhaltensablauf entspricht und einem anderen Funktionskreis des Verhaltens angehört. Ü.en sind z. B. das Übersprungpicken kämpfender Haushähne, das Übersprungputzen kämpfender Stare, das Scheinäsen von Rehen vor einer möglichen Flucht. Zu Ü.en kommt es vor allem in Konfliktsituationen mit einander widersprechen-;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 544 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 544) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 544 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 544)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben zu sichern, daß die Möglichkeiten und Voraussetzungen der operativ interessanten Verbindungen, Kontakte, Fähigkeiten und Kenntnisse der planmäßig erkundet, entwickelt, dokumentiert und auf der Grundlage exakter Kontrollziele sind solche politisch-operativen Maßnahmen festzulegen und durchzuführen, die auf die Erarbeitung des Verdachtes auf eine staatsfeindliche Tätigkeit ausgerichtet sind. Bereits im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens alles Notwendige qualitäts- und termingerecht zur Begründung des hinreichenden Tatverdachts erarbeitet wurde oder ob dieser nicht gege-. ben ist. Mit der Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die gleiche Person anzugeben, weil die gleichen Ermittlungsergebnisse seinerzeit bereits Vorlagen und damals der Entscheidung über das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung gibt. Das ist in der Regel bei vorläufigen Festnahmen auf frischer Tat nach der Fall, wenn sich allein aus den objektiven Umständen der Festnahmesituation der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt, ist von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, Der Staatsanwalt kann von der Einleitung eines Ermit tlungsverfah rens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt, ist von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen. Der Staatsanwalt kann von der Einleitung eines Ermitt-lungsverfahrens absehen, wenn nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches von Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen wird. Solange diese von uns vorgeschlagene Neuregelung des noch nicht existiert, muß unseres Erachtens für gegenwärtig von nicht getragene Entscheidungen des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens rechtlich unbegründet erscheint - wercffen auch diese Prüfungsverfahren von der UntersuchungsjpbteiluhfJ grundsätzlich nicht in offiziellen Prüf ungsakten sPuswiesen.

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