Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 54

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 54 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 54); Ausdruck 54 Hypothesenbildung aufschlußreich und z. B. bei der psychologischen Analyse des Lesens weit entwickelt. Genetisch bedeutsam ist die strukturelle Verwandtschaft mit der raum-zeitlichen Struktur von Tastbewegungen. Praktische Anwendungen werden durch die Analyse von visuellen Suchstrategien in der Arbeits- und Ingenieurpsychologie oder von Beachtungsschwerpunkten bei Werbemitteln in der Werbepsychologie ermöglicht. Ausdruck: Erscheinungen an einem Lebewesen L \, denen ein anderes Lebewesen L2 Information über Li entnehmen kann. A.serscheinungen informieren über den inneren Zustand, die Motivationsgrundlage der Aktion und die Beziehungen von zu seiner Umwelt, oft auch über die zu L2. Bei Tieren gibt es zwischen Individuen derselben Art genotypische Kodes, die zwangsläufig von jedem Individuum gebraucht und kaum je von L2 mißverstanden werden; das Ausdrucks- und das Eindrucksgeschehen ist weitgehend eingebunden in angeborene Verhaltens- und Auslösemechanismen und dient der Arterhaltung. Mancher tierische A., z. B. der Schreckensschrei, wird auch von anderen Tierarten verstanden. Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten des unmittelbaren und des erlernten A.s verstehens zwischen einem Tier L und einem Menschen P, bei denen jeder von beiden Subjekt oder Sender bzw. Objekt oder Empfänger sein kann, d. h., sowohl L Pj als auch Pi - L\ treten auf. Bekannt sind solche Relationen z. B. zwischen einem Hund L\ und einem Menschen Pb aber auch zwischen verschiedenen Lebewesen, d. h. in den Formen L\ L2 und L2 * L\. In Begegnungen ist das Ausdrucks-/Eindrucksgeschehen wechselseitig (t Dialog). Die einlinige Relation ist nur bei unbemerkter Beobachtung gegeben; allerdings wird vom Menschen mit ihr in jeder Öffentlichkeitssituation gerechnet. Beim Menschen kommt komplizierend hinzu, daß das eigene A.s verhalten teilweise erlebt wird und auch die Wechselseitigkeit erlebt werden kann, z. B. bemerkt Pb daß er verlegen ist, daß seine Verlegenheit von P2 registriert wird, und dadurch kann seine Verlegenheit gesteigert werden. oder auch P2 kann verlegen werden und die Verlegenheit von Pj steigern, da er diese Wirkung registriert usw. Metaphorisch sagt man, A. ,,steckt an“. Die objektiv im A. vorhandene Information nennt man A.sgehalt. Er kann sehr verschiedene Teilgehalte haben: Informationen über das Befinden, über die Einstellungen zu sich selbst, zu Partnern und Objekten, Gefühle bzw. Bewertungen, Stimmungen, Bedürfnisse, Handlungstendenzen, nicht-verbale „Mitteilungen“ an Beziehungspartner u. a. In der Psychologie wird nicht jede Äußerung als A. bezeichnet. Die Formulierung Der Redner brachte zum A., daß ist nicht fachsprachlich. Der engere Begriff der Psychologie entsteht durch die Unterscheidung von Aussage und A. Dabei ist A. leibgebunden und daher, im Unterschied zu Aussagen, nicht verlust- los aus dem ursprünglichen in ein anderes Medium übertragbar. Allerdings kann derselbe A.sgehalt zugleich in mehreren Medien erscheinen, z. B. durch akustische oder optische Signale. Im Ursprungsmedium ist A. technisch konservierbar, z. B. in Form eines Fotos, eines Films oder einer Tonaufzeichnung. Daher gibt es, außer dem unmittelbaren A.sempfang, den mittelbaren, verzögerten und wiederholten A. Erscheinungsgebiete sind Bewegungs-, Haltungs-, Form- und Farb-A., die visuell wahrnehmbar sind, und akustisch oder auditiv wahrnehmbare A.serscheinungen. Zum akustischen gehört nicht nur der stimmliche A., sondern auch ein nichtsprachlicher A. wie Stöhnen oder Jauchzen sowie Variationendes Sprechtempos, der Lautstärke oder der Tonhöhe; auch die Geräuscheffekte von Handlungen stellen einen A. dar. Das Zuknallen der Tür im Zorn ist so etwas wie ein Brüllen. Ebenso gehören zum visuell wahrnehmbaren A. nicht nur der Gesichts-A., die Mimik, der Gliedmaßen-A., die Gestik, und der Ganzkörper-A., die Pantomimik, sondern wiederum auch Handlungseffekte: Man kann die Zeitung so halten, daß einem die Vorübergehenden nicht ins Gesicht sehen können. Der vegetative A., z. B. Erröten, Erblassen oder Zittern, wird vorwiegend gesehen. Jedoch wechselt im Nahkontakt die Dominanz sowohl zu anderem A., zu Wärme, Kühle, Schwitzen, Tonusänderungen, Erektion, als auch zu anderen Rezeptionsweisen. Der vegetative A. geht in andere psychophysische Phänomene über, die zwar von denselben psychischen Vorgängen abhängen, aber nicht mehr als A. bezeichnet werden, weil sie ohne technische Rezeptoren und Registriergeräte nicht als A. empfangen werden können, z. B. Änderungen der Tätigkeit innerer Drüsen oder die Mikrovibration. Eine andere Übergangserscheinung, nun aber in Richtung der Aussage, ist die Zeichensprache, z. B. zwischen Taubstummen, Autofahrern oder Arbeitern unter Lärm. Genaugenommen ist A. immer aktuell, jedoch spricht man mitunter auch von A.sspuren, und zwar nichtabgelösten, z. B. den bleibenden Sorgenfalten, und den abgelösten, wie Zeichnung, Werkgestaltung und f Handschrift. Die Ablösbarkeit beruht darauf, daß es nicht nur reinen A. gibt, sondern die A.sseite von Zweckbewegungen. In der kunsthandwerklichen und künstlerischen Produktion und Reproduktion wird die Ablösbarkeit bewußt genutzt. Indessen erfolgt auch aktueller A. nicht nur antriebsunmittelbar. Die Steuerung kann zum Abdämpfen und Unterdrük-ken, aber auch zum Hervorbringen und Steigern eingesetzt werden. Somit sind Darstellen, Stilisieren, Spielen, Heucheln und Fälschen möglich. Die Größe des Bedürfnisses, sich in der interpersonalen Kommunikation des A.s zu bedienen, ist beim Menschen gesellschaftlich bedingt. Daher gibt es Gesellschaften und Perioden mit reicherem und ärmerem A.sgeschehen. Der Wandel von A.ssitten;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 54 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 54) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 54 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 54)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die straf rechtliche Verantwortlichkeit die Persönlichkeit des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären. Offensive und parteiliche Untersuchungsarbeit verlangt, gerade diese Aufgaben gewissenhaft zu lösen. Der Leiter der Hauptabteilung die Leiter der Bezirks-verwaltungen Verwaltung haben zu sichern, daß bei der Gewinnung von die nicht Bürger der sind, sowie in der Zusammenarbeit mit solchen die ausländertypischen Besonderheiten herausgearbeitet und berücksichtigt werden. Diese Besonderheiten ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung von Flucht- und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die sundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eine hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt verfügten und diei linen bei Besuchen mit Familienangehörigen und anderen Personen übergeben wurden, zu garantieren. Es ist die Verantwortung der Diensteinheiten der Linie für die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren. Aus den gewachsenen Anforderungen der Untersuchungsarbeit in Staatssicherheit in Durchsetzung der Beschlüsse des Parteitages der Dietz Verlag Berlin Honecker, Die Aufgaben der Partei bei der weite ren Verwirklichung der Beschlüsse des Parteitages der. Aus dem Referat auf der Beratung mit den Sekretären der Kreisleitungen am Dietz Verlag, Berlin, Dienstanweisung über politisch-operative Aufgaben bei der Gewährleistung der territorialen Integrität der sowie der Unverletzlichkeit ihrer Staatsgrenze zur und zu Westberlin.

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