Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 530

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 530 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 530); Testmodelle, stochastische zeitig sind 1. T. spezielle Ansätze der latenten Î Strukturanalyse. Sie setzen eine latente Dimension voraus und kennzeichnen Meßvariable und Meßobjekte bezüglich dieser latenten Dimension durch Parameterwerte. Das Lösungs- bzw. Antwortverhalten in einer dichotomen Variablen wird in Abhängigkeit von den Verhaltensparametern der Meßobjekte durch eine Itemfunktion (Î Strukturanalyse, latente) beschrieben, die die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der die Alternative 1, z. B. das Lösen des Items, als Meßergebnis erhalten wird. Für die Form dieser Itemfunktion sind mehrere Ansätze möglich. Einer Reihe klassischer Modellansätze liegt die Normalverteilungsfunktion, d. h. ein Normal-Ogive-Modell zugrunde. Die 1. T. benutzen dagegen eine logistische Verteilungsfunktion, die durch die Gleichung F(x) = ex/(l + ex) = 1/(1 + e”x) gekennzeichnet ist, als Itemfunktion über der latenten Dimension. Obwohl sich diese logistische Verteilungsfunktion von einer Normalverteilungsfunktion Fм mit Mittelwert Null und Standardabweichung 1,7 kaum unterscheidet (HALEY) ( 1,7) - F(x) 0,01 für alle x), ergeben sich bei der Verwendung einer logistischen Verteilungsfunktion einige modelltheoretische Vereinfachungen und Ergebnisse, die einige theoretische Probleme aufheben, die an Normal-Ogive-Modelle gebunden sind. Eine logistische Verteilungsfunktion F(x) wird für einen konkreten Modellansatz dadurch spezifiziert, daß sowohl eine Klasse von Parametern für die Meß-variablen Xi, z. B. Parameter bj für Schwierigkeiten (Î Itemschwierigkeit) oder Parameter а,- für Î Trennschärfe, als auch eine Klasse von Parametern für die Meßobjekte Oj, z. B. Fähigkeitswerte tj, postuliert werden und in den obigen Modellansatz eingehen: Fi(tj) = \/{ \ + exp(-Dai(tj - bi))}, dabei ist D eine Konstante, die gewöhnlich mit dem Wert D = 1,7 belegt wird, und dann die beste Übereinstimmung mit der Normal Verteilung angibt. Als Spezialfall mit D = 1 und alle а,- = 1, in dem alle Meßvariablen die gleiche Trennschärfe haben, erhält man den Modellansatz von RASCH. Benutzt man die beobachtbaren Häufigkeiten der Meßergebnisse als Schätzungen der theoretischen Modellwahrscheinlichkeiten, dann wird es möglich, die Modellparameter für die Meßvariablen und Meßobjekte zu bestimmen. Dabei gilt, daß die geschätzten Werte der Objektparameter nicht von den Schwierigkeitsparametern der Meßvariablen abhängen und Testinvarianz vorliegt, wohl aber von deren Trennschärfe und natürlich vom Meßergebnis. Da im Modellansatz von RASCH die Trennschärfen aller Meßvariablen als gleich postuliert werden, ergibt sich in diesem Spezialfall Populationsinvarianz, d. h., daß die Objektparameterwerte unabhängig von den Parametern der Meßvariablen sind und umgekehrt; dies bezeichnet man als spezifische Objektivität. Ver- 530 merkt seien die folgenden modelltheoretisch wichtigen Aussagen über 1. T.: 1. Der Modellansatz von RASCH und einige Modellansätze der latenten Strukturanalyse für di-chotome Meßvariable sind Spezialfälle eines 1. T. 2. Nur die Klasse der 1. T- stellt eine minimal erschöpfende Î Statistik für die Beobachtungsdaten dar. 3. Die Parameterabschätzungen in den 1. T. dienen als empirische Gütetests für das Testmodell. Testmodelle, stochastische f Testtheorie, psychologische. Testprofil: von dem sowjetischen Psychiater ROS-SOLIMO (1860-1928) eingeführte graphische Darstellung der Ergebnisse einer Vp. in verschiedenen Einzeltests einer Testbatterie bzw. in den Untertests eines komplexen Testverfahrens, z. B. beim IST oder HAWIK. T.e werden vor allem in der Î Eignungsdiagnostik und f Berufsberatung aufgestellt, da hier die intraindividuellen Differenzen in der Ausprägung der Fähigkeiten, der Interessen u. a. besonders interessieren. Man kann auch Gruppen von Menschen, z. B. Berufsgruppen, Spezialschüler oder Normalschüler, hinsichtlich ihrer T.e miteinander vergleichen. Bei der Interpretation von T.en ist die Zuverlässigkeit der Einzeltests (LIENERT, 1969) zu beachten, um nicht die Aussagekraft von Einzeltestdifferenzen zu überschätzen und ein Scheinprofil entstehen zu lassen. Die Profilzuverlässigkeit ist dann am größten, wenn die Einzeltests hoch zuverlässig sind und zugleich niedrig interkorrelieren. Testtheorie, psychologische: Teilgebiet der psychologischen Methodik, das wichtige theoretische, insbesondere mathematisch-statistische und damit modelltheoretische Grundlagen für psychodia-gnostische Verfahren liefert. Den Gegenstandsbereich der p. T. bilden Fragen der Konstruktion geeigneter Meßmodelle, die modelltheoretische Kennzeichnung von Meßobjekten und von Meßvariablen sowie Fragen der Angemessenheit und Aussagefähigkeit der Modellparameter für reale Verhaltensbereiche. Damit werden testtheoretische Modelle gleichzeitig theorienbildend wirksam. Ziel einer jeden T. ist es, die Entstehung eines Testergebnisses zu erklären und auf diesem Wege Kennwerte über die Meßobjekte und Meßvariablen abzuleiten. Die T. ist historisch gesehen aus der Analyse menschlicher Verhaltensweisen und der sie determinierenden objektiven und subjektiven Bedingungen entstanden. Damit sind ihre wesentlichen methodologischen Grundlagen nicht nur psychologiespezifisch, sondern müssen den allgemeinen Grundsätzen der wissenschaftlichen Erforschung der objektiven Realität entsprechen, die sich geschichtlich herausgebildet haben. In wesentlichen Teilen ist die T. daher an diejenigen methodischen Voraussetzungen gebunden, die größere Gebiete der Verhaltensforschung allgemein kennzeichnen. Sie bestehen darin, daß für eine Verhal-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Auf der Grundlage des kameradschaftlichen Zusammenwirkens mit diesen Organen erfolgten darüber hinaus in Fällen auf Vorschlag der Linie die Übernahme und weitere Bearbeitung von Ermittlungsverfahren der Volkspolizei durch die Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit in einer Reihe von Fällen erfolgte ungesetzliche GrenzÜbertritte aufgeklärt, in deren Ergebnis neben Fahndung gegen die geflüchteten Täter auch Ermittlungsverfahren egen Beihilfe zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem Einsatz der und der Arbeit mit operativen Legenden und Kombinationen den zweckmäßigen Einsatz aller anderen, dem Staatssicherheit zur Verfügung stehenden Kräfte, Mittel und Methoden zur Realisierung politisch-operativer Aufgaben unter Beachtring von Ort, Zeit und Bedingungen, um die angestrebten Ziele rationell, effektiv und sioher zu erreichen. Die leitet sich vor allem aus - der politischen Brisanz der zu bearbeitenden Verfahren sowie - aus Konspiration- und Oeheiiahaltungsgsünden So werden von den Uhtersuchvmgsorganen Staatssicherheit vorrangig folgende Straftatkomploxe bearbeitet - erbrechen gegen die Souveränität der Deutschen Demokratischen Republik, den Frieden, die Menschlichkeit und Mensohenreohte, Verbrechen gegen die Deutsch Demokratisch Republik oder anderer schwerer Straftaten beschuldigt werden, erhöhen - die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und zu verhüten zu verhindern, Ein erfolgreiches Verhüten liegt dann vor, wenn es gelingt, das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen das Umschlagen feindlich-negativer Einstellungen in feindlich-negative Handlungen rechtzeitig zu verhüten oder zu verhindern und schädliche Auswirkungen weitgehend gering zu halten; den Kampf gegen die politisch-ideologische Diversion des Gegners als eine der entscheidensten-Ursachen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu erreichen, stellen besondere Anforderungen an die allgemein soziale Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen als soziales Phänomen.

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