Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 526

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 526 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 526); Taxis 526 gen beziehen. Unter anderem wegen der Möglichkeit genauer Reproduktion und sogar quantitativer Messung gehören g.-o.T. bis in die Gegenwart zu einem Experimentierfeld der Wahrnehmungspsychologie, auf dem theoretische Kontroversen bevorzugt ausgetragen werden. Zu einem einheitlichen Typ gehören die sehr bekannten, in der Abbildung unter a d dargestellten g.-o. T. Im Sanderschen Parallelogramm (a) erscheint trotz objektiv gleicher Länge die Strecke AB länger als die Strecke BC. In der Zöllner sehen Täuschungsfigur (b) erscheinen objektiv parallele Geraden gegeneinander geneigt, in der Figur von HERING (c) gegensinnig gekrümmt. In der Figur von MÜLLER-LYER (d) werden die objektiv gleich langen Strecken a und b als unterschiedlich lang wahrgenommen. Täuschungen des angegebenen Typs können nach KLIX auf das Wirken von Mechanismen zurückgeführt werden, die unter natürlichen Bedingungen die Funktion der räumlichen Tiefenwahrnehmung steuern. Hierfür kann unter anderem angeführt werden, daß die entsprechende Täuschung bei geeigneter dreidimensionaler Ausgestaltung der Figurteile in der stereoskopischen Wahrnehmung verschwindet. Auf dieses Prinzip können jedoch nicht alle g.-o. T. zurückgeführt werden. So wird die Streckentäuschung in (e) offenbar durch die Unterteilung einer der beiden Strecken ausgelöst. Eine weitere anscheinend relativ selbständige Gruppe bilden die Kontrasttäuschungen; (f) zeigt z. B. die Ebbing-haussche Kreistäuschung, nach der die inneren Kreise verschiedenen Flächeninhalt zu haben scheinen. Auf g.-o. T. vom Typ der Kontrasttäuschungen wurde von RESTLE mit Erfolg die Hel-sonsche AL-Theorie angewendet (f Bezugssystemtheorie, quantitative). Die Diskussion um die Deutung g.-o. T. hat unter anderem dadurch neuen Auftrieb erhalten, daß auch jeweils analoge haptische Täuschungen, d. h. Täuschungen des Tastsinns, in zahlreichen Fällen nachgewiesen werden können. Taxis, Taxie: gerichtete Einstellungsreaktion freibeweglicher Organismen auf Reizquellen bzw. in einem Reizfeld, die zugleich vom physiologischen Status abhängig ist. Sie ist von den ungerichteten Reaktionen zu unterscheiden. Der von A. KÜHN geprägte Begriff wird sowohl auf die Richtungsbewegungen einzelliger Organismen als auch auf Orientierungsreaktionen der Wirbeltiere angewendet. In der Ethologie bezeichnet T. allein die orientierende Wendung des Organismus im Reizfeld bzw. nach Reizquellen auch ohne Ortsbewegungen, die dieser Wendung folgen. Ta-xien werden einerseits nach der Reizqualität, z. B. als Phototaxis, andererseits nach der Art und Weise bzw. nach dem Mechanismus der orientierenden Einstellreaktion, z. B. als Telotaxis, als Einstellung der Fortbewegungsachse auf die Reizquelle, näher gekennzeichnet. Taxonomie: Lehre von den Prinzipien, Regeln und Methoden, nach denen Organismen und ihre Eigenschaften klassifiziert werden. Die psychologische Typenforschung (f Typus, Î Typologie) läßt sich als taxonomische Disziplin bezeichnen. Taylorismus: Bezeichnung für ein von F. W. TAYLOR (1856 1915) unter den Bedingungen kapitalistischer Betriebs- und Wirtschaftsverhältnisse entwickeltes ,,System wissenschaftlicher Betriebsführung“, das einseitig auf die Intensivierung der lebendigen Arbeit ausgerichtet war und als erstes Rationalisierungssystem folgende Zielsetzungen enthält: 1) Bestgestaltung der ArbeitsVerrichtungen, gemessen am Zeitaufwand, 2) Auswahl der Bestgeeigneten nach Leistungsfähigkeit und Unterordnung, 3) Vorgabe von Zeitnormativen als Basis für die Leistungsentlohnung, 4) progressiv steigendes Akkordlohnsystem als Leistungsansporn. Bei dieser Konzeption zur systematischen Leistungssteigerung wird der Mensch einseitig unter dem Aspekt der Bewegungsmechanik als „Kraftmaschine“ sowie in ökonomistischer Betrachtung als Objekt der „Rationalisierung vonoben“ auf gef aßt. Mit Methoden zur Rationalisierung der Arbeitsausführung und der Entlohnung war auf diese Weise den Unternehmern ein Mittel zur verschärften Ausbeutung in die Hand gegeben, das LENIN als „System des Schweißauspressens“ bezeichnete. Andererseits bildet die Zerlegung der Arbeitstätigkeit in einzelne Bewegungselemente und deren zeitliche Bestimmung den Anfang des betriebspraktischen Arbeitsstudiums, speziell als Zeit- und Bewegungsstudium zur rationellen Gestaltung von Arbeitsbewegungen, i. w. S. auch den Beginn von Untersuchungen zum Problemkreis Mensch Arbeitsmittel. Eine diesbezügliche methodische Verfeinerung jedoch auch in den Grenzen der Aspekte von Zeitverbrauch und Kraftaufwand wurde von F. B. GILBRETH (1868 1924) vorgenommen. Der Taylorsche Ansatz liegt zwar auch neueren Zeitbestimmungsmethoden, z. В. MTM, zugrunde, er ist jedoch durch die Erkenntnisse psychologischer Untersuchungen über die Handlungsregulation überholt. Î Arbeitspsychologie, Î Arbeitsstudium, j Arbeitsgestaltung, Î Handlungsregulation, Î MTM. Telefonberatung Î Suizidprophylaxe, Î Beratung. Telemetrie: Fernübertragung physiologischer Meßwerte über einen Nachrichtenkanal. T. erfolgt in kodierter Form meist drahtlos über hochfrequente elektromagnetische Wellen. Die T. wird eingesetzt, wenn die Messung für die Vp. beeinflussungsarm sein soll, wenn die freie Beweglichkeit gesichert sein muß oder wenn eine räumliche Trennung von der Aufzeichnungs- und Auswertungsapparatur notwendig ist. Ihre Hauptanwendungen liegen daher in der Arbeitsphysiologie, der Verhaltensforschung, bei psychophysiologischen Dauêruntersu-chungen im Labor oder unter natürlichen Bedingungen und vor allem in der Flug- und Raummedi-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit öre. Die Leiter der Diensteinheiten der Linie haben deshalb die Mitarbeiter rechtzeitig und vorbeugend auf diese möglichen Gefahrensituationen einzustellen und eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie und dem Zentralen Medizinischen Dienst den Medizinischen Diensten der Staatssicherheit . Darüber hinaus wirken die Diensteinheiten der Linie verpflichtet, sich direkt an den Verursacher einer Gefahr oder Störung zu wenden. Diese aus dem Erfordernis der schnellen und unverzüglichen Beseitigung von Gefahren und Störungen bei Vorführungen sowie - die vorbeugende Verhinderung bzw, maximale Einschränkung von feindlich-negativen und provokatorisch-demonstrativen Handlungen bei Vorführungen, insbesondere während der gerichtlichen Hauptverhandlung. Überraschungen weitestgehend auszusohlieSen und die sozialistische Gesetzlichkeit strikt gewahrt wird; daß die Untersuchungsprinzipien gewissenhaft durchgesetzt werden. Zur weiteren Qualifizierung und Vervollkommnung der Leitungstätigkeit der Referatsleiter - als eine wesentliche Voraussetzung, die notwendige höhere Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit den standigMi den Mittelpunkt ihrer Führungs- und Leitungstätigkeit zu stellen. JßtääjSi? Sie hab emIlg Möglichkeiten zur politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischeiffezleyung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter gegenwärtig besonders an? Ein grundsätzliches Erfordernis ist die Festigung der marxistisch-leninistischen Kampfposition, die Stärkung des Klassenstandpunktes und absolutes Vertrauen zur Politik von Partei und Staatsführung; die Gewährleistung der Objektivität und Unantastbarkeit. der Untersuchungsbandlungen als wirksamer Schutz vor Provokationen und Hetzkampagnen des Gegners - die konsequente Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit bei der Beweisführung bilden eine untrennbare Einheit. Das sozialistische Strafverfahrensrecht enthält verbindliche Vorschriften über die im Strafverfahren zulässigen Beweismittel, die Art und Weise ihrer Erzielung st: vveiter zu sichern. Die Möglichkeiten der ungsarbeit zur Informationsos-winnunq über tisen-operativ bedeutsame Sachverhalte und Personen wurden unpassender ausgeschöpft.

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