Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 523

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 523 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 523); 523 Talbotsches Gesetz gleich von Reizen, z. B. beim Paarvergleich (I Beurteilung, Thurstone-Skalierung, komparative). Eine Näherelation ergibt sich beim Vergleich von Paaren von Reizen (ordinale j mehrdimensionale Skalierung). lb) Entstammen die Elemente verschiedenen Mengen, so ergibt sich eine Dominanzrelation beim Vergleich von Reizen mit Kategoriegrenzen ( T Tabu [polynes., verboten, unberührbar, unverletzlich, geheiligt]: Verhaltensnorm, vor allem bei Naturvölkern, die religiös-kultischen Charakter hat und die Mitglieder einer Kultur veranlassen soll, Personen, Tiere, bestimmte Gegenstände, Orte oder Handlungen, die oft als ,,geheiligt“ bezeichnet werden, zu meiden oder bestimmte Wörter nicht auszusprechen. Das Meiden von Wörtern wird als Sprach-T. bezeichnet und war in der Urgesellschaft weit verbreitet, da man glaubte, mit dem Wissen um einen Namen auch Macht über dessen Träger zu erhalten (vgl. dazu das Motiv des Märchens vom Rumpelstilzchen). T.s, die auch in unserer Gesellschaft noch anzutreffen sind, haben letztlich ihren Ursprung in realen oder für real gehaltenen Bedürfnissen einer Gruppe nach Kontrolle des sozialen Verhaltens und werden deshalb durch oft schwerwiegende Sanktionen abgesichert. Tachyphylaxie f Sucht. Tadel: Erziehungsmaßnahme mit verhaltenskorrigierender Funktion (t Sanktion, Î Strafe). Der T. führt (meist als direkte verbale Einflußnahme angewendet) zu einer Beeinträchtigung der sozialen Anerkennung und Wertschätzung von Menschen, die sich widrig gegenüber geltenden Normen verhalten haben. Er bezweckt die Hinführung oder Rückführung zu normangemessenem Verhalten. Die Wirkung des T.s hängt wesentlich davon ab, inwieweit die konkreten Einzelmaßnahmen den objektiven und subjektiven Erfordernissen der Situation gerecht werden (Î Erziehungsfehler). Wie jede Erziehungsmaßnahme in der sozialistischen Gesellschaft hat auch der T. die Persönlichkeit des zu Erziehenden zu achten und zu ihrer allseitigen harmonischen Entwicklung beizutragen. Tagesperiodik Aktivitätsperiodik. Tagtraum, auch Wachtraum: ein im Wachzustand erfolgender Ersatz der Realität durch Ausdenken Thurstone-Skalierung, kategoriale). Eine Näherelation ergibt sich bei der Feststellung einer Rangordnung hinsichtlich einer Bevorzugung. Solche Rangordnungen bilden z. B. die Ausgangsdaten für das Î Entfaltungsmodell. Systembedingungen, innere innere Systembedingungen. Szenenanalyse Î Mustererkennung. unwirklicher, meist gewünschter Erlebnisse. Tagträumer wenden sich von der Wirklichkeit ab und ergeben sich ganz und gar ihren Phantasien. Dabei haben Wunschträume eine positive Valenz, Angstträume eine negative. Tagträume kommen vor allem bei introvertierten labilen Menschen vor, in normalem Ausmaß bei Pubertierenden. Wenn es stärkere Formen annimmt, kann Tagträumen zum Zeichen einer psychischen Fehlentwicklung (f Autismus) werden und die Lebensbewältigung der Patienten erheblich beeinträchtigen. Takt, auch Taktgefühl: sozial-charakterliche Verhaltensbesonderheit der Persönlichkeit, die sich als individuelle Eigenart im Umgang und bei der Kooperation mit anderen Menschen dadurch dokumentiert, daß bei der Verwirklichung sozialer Kontakte Rücksicht auf Gesinnung, Einstellung, Wertstruktur und Gefühle des anderen genommen wird, daß er diesen respektiert und daß das eigene Sozialverhalten dementsprechend ausgewählt und gesteuert wird. Im T.gefühl kommt die Achtung des Kooperationspartners zum Ausdruck. Taktvolles Verhalten ist an Selbstbeherrschung, Selbstkontrolle und an die Bereitschaft gebunden, Selbstbehauptungstendenzen zurückzustellen (j Selbststeuerung). taktil: durch den Tastsinn vermittelt. Unter der taktilen Raumschwelle versteht man z. B. die bei Berührung der Haut festzustellende Raumschwelle. Talbotsches Gesetz, Talbot-Plateausches Gesetz [nach W. H. F. TALBOT, 1800-1877]: Gesetz über die Helligkeit von Wahrnehmungseindrücken bei raschem Wechsel von Hell-Dunkel-Perioden auf der Netzhaut, hervorgerufen z. B. durch einen Farbkreisei, eine rotierende Scheibe mit schwarzen und weißen Segmenten. Das entstehende Grau hat dieselbe Helligkeit, als wäre die Lichtintensität der weißen Segmente über die gesamte Kreisfläche;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Sinne des Gegenstandes des Gesetzes sein können, wird jedoch grundsätzlich nur gestattet, die Befugnisse des Gesetzes zur Abwehr der Gefahr Straftat wahrzunehmen. Insoweit können die Befugnisse des Gesetzes im einzelnen eings-gangen werden soll, ist es zunächst notwendig, den im Gesetz verwendeten Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit inhaltlich zu bestimmen. Der Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die allseitige Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung an in der Untersuehungshaf tanstalt der Abteilung Unter Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftvollzugseinrichtungen -ist ein gesetzlich und weisungsgemäß geforderter, gefahrloser Zustand zu verstehen, der auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, wie zum Beispiel die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - und den Befehl Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstalten - interne Weisung Staatssicherheit - Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Damit die Hausordnung den in der Forschungsarbeit nachgewieeenen höheren gegenwärtigen und perspektivischen Erfordernissen an die Untersuchungshaft Staatssicherheit zur Gewähr leistung der Ziele der Untersuchungshaft und auch der möglichst vollständigen Unterbindung von Gefahren und Störungen, die von den, Verhafteten ausoehen. Auf diese. eise ist ein hoher Grad der und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt mit Beginn der Unterbringung und Verwahrung auf hohem Niveau gewährleistet werden. Auf die Suizidproblematik wird im Abschnitt näher eingegangen.

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