Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 515

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 515 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 515); 515 Strukturanalyse, latente (Î Denken) als auch aus Untersuchungen zur t künstlichen Intelligenz bekannt. Heuristische Methoden sind z. B. nach DUNCKER die Situationsanalyse als Material- und Konfliktanalyse und die Zielanalyse. Die Î Situationsanalyse begründet die auf MINSKY zurückgehende heuristische Methode des Planens, während aus der f Zielanalyse die heuristische Methode der Teilzielbildung abgeleitet werden kann. Streß: Bezeichnung für extreme physische und psychische Belastungen unterschiedlichster Herkunft. S. erzeugende Faktoren, sog. Stressoren, können z. B. sein: sehr hohe oder niedrige Temperaturen, Intoxikationen, Infektionen, Schockeinwirkungen, traumatische Ereignisse, Daueraffekte (z. B. Ärger, Angst, Konflikte, Frustrationen), eine Reizüberflutung oder ein langzeitiger hoher Anforderungsdruck. Die auf einer komplexen Wechselwirkung kortikaler, hypophysärer und ad-renaler Komponenten basierende reaktive Antwort des Organismus auf anhaltenden S. zeigt sich in einem allgemeinen Adaptationssyndrom, das aus drei Stadien oder Stufen besteht: 1) dem Stadium der Alarmreaktion, 2) dem Stadium der Resistenz oder Gegenregulation und 3) dem Stadium der Erschöpfung, in dem die Adaptationsreaktion zusammenbricht (SELYE, 1953). Im letzten Falle kommt es zu grundlegenden physiologischen Veränderungen, die zu einer schädigenden Verschiebung der Homöostase des Organismus führen und sich unter anderem in psychosomatischen Erkrankungen manifestieren können. Die Wirkung der genannten Einflüsse als Stressoren hängt in vielen Fällen nicht von der Beschaffenheit dieser Einflüsse allein ab, sondern auch von den inneren Bedingungen des Menschen, durch die die äußeren Einwirkungen gebrochen werden. Neuere Befunde machen wahrscheinlich, daß die S.toleranz sowie die S.resistenz vor allem gegenüber psychischen Stressoren mit der als Resultat von Lernvorgängen entstehenden Sach- bzw. Situationsangemessenheit und Stabilität der Verhaltensregulation sowie speziell der kognitiven Bewertung im Zusammenhang stehen. Hieraus ergeben sich zusätzliche und teilweise neuartige Möglichkeiten der Prophylaxe und Therapie streßbedingter psychosomatischer Störungen. Streuung Î Schätzverfahren, statistische, stroboskopische Bewegung: wahrgenommene Bewegung, der objektiv eine diskrete Folge von Zuständen zugrunde liegt. Bei optimaler Ausprägung werden stroboskopische Bewegungseffekte auch als -Phänomen bezeichnet. Auftreten und Art der s. B. hängen von zahlreichen Bedingungen ab. Besonders wesentliche Variable sind die Darbietungszeit, das Zeitintervall zwischen den Darbietungen zweier Objekte, deren räumliche Anordnung sowie Intensitäts- und Größenverhältnisse. Struktur, hierarchische: Struktur, bei der sich die zugehörigen Objekte in unterschiedlicher Weise so in Teilstrukturen gliedern lassen, daß über den Teilstrukturen eine Ordnungsrelation, speziell eine Hierarchie im Sinne einer Rangreihe, angebbar ist. Häufig zeichnen sich die Teilstrukturen dadurch aus, daß die in ihnen vereinigten Objekte durch eine Funktionalcharakteristik bestimmt sind, z. B. bei den Î Lösungsstammbäumen nach DUNCKER oder Formen der Äquivalenzklassenbildung bei t Graphensuchverfahren und in der f Begriffsbildung. Allgemein sind alle diejenigen Erkennungsstrukturen hierarchische Strukturen, bei denen die Erkennung über Teilstrukturen, Teileinsichten oder Abstraktionen gewonnen wird und diese Teilstrukturen durch eine Funktionalcharakteristik z. B. als Abstraktionsebenen hierarchisch angeordnet sind. Strukturalismus: im englischen Sprachraum übliche Bezeichnung für theoretische Ansätze im Bereich der Psychologie, besonders der Wahrnehmungspsychologie, die beobachtete gesetzmäßige Zusammenhänge aus Substrateigenschaften und Eigentümlichkeiten des Aufbaus des Nervensystems losgelöst von Zusammenhängen der Funktion zu erklären versuchen. Der psychologische S. ist weitgehend unabhängig von anderen methodologischen Richtungen gleichen Namens zu betrachten. Als rationaler Kern des S. ist die Tatsache anzusehen, daß sich inhaltlich bestimmte Beziehungen in psychologischen Prozessen auch in rein strukturell darstellbaren f funktionalen Zusammenhängen nie-derschlagen. Daraus resultiert die Möglichkeit, auf induktivem Wege und weitgehend ohne Berücksichtigung inhaltlicher Beziehungen partielle Einsichten in Gesetzmäßigkeiten zu gewinnen. Die Psychophysik hat z. B. einfache Gesetze formulieren können, ohne dabei ausdrücklich auf die spezifische Widerspiegelungsfunktion der Wahrnehmung Bezug zu nehmen. Der historische Gegenpol des psychologischen S. ist der Î Funktionalismus. Strukturanalyse, latente: Erweiterung des klassischen Modellartsatzes der psychologischen Î Testtheorie, der von LAZARSFELD, BIRNBAUM, LORD und NO VICK begründet wurde und die Entstehung von Meßergebnissen zu erklären versucht aus der Wechselwirkung zwischen der Verhaltensanforderung, die eine Meßvariable setzt, und den Verhaltenseigenschaften von Vpn. als Meßobjekten. Dabei wird vorausgesetzt, daß sich in den Beobachtungsdaten Gesetzmäßigkeiten widerspiegeln, die über eine statistische Analyse erkennbar und abschätzbar sind. Das bedeutet, daß die 1. S., bezogen auf eine latente Dimension, die Entstehung von Maßzahlen der Meßergebnisse bzw. von Maßzahl Verteilungen durch einen statistischen Modellansatz zu erklären versucht, um daraus Kennwerte für die Meßobjekte und Meßvariablen zu extrahieren. Der allgemeine Modellansatz setzt voraus, daß sowohl die Meßvariablen durch Parameterwerte, z. B. die Itemschwierigkeit, als auch die Meßobjekte durch Parameterwerte, 33=;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen aufgenommener Ausländer durch Diplomaten obliegt dem Leiter der Abteilung der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen und den Paßkontrolleinheiten zu gewährleisten, daß an den Grenzübergangsstellen alle Mitarbeiter der Paßkontrolle und darüber hinaus differenziert die Mitarbeiter der anderen Organe über die Mittel und Methoden feindlichen Vorgehens, zur Klärung der Frage Wer ist wer?, zur Aufdeckung von Mängeln und Mißständen beizutragen. Die wichtigste Quelle für solche Informationen ist in der Regel eine schriftliche Sprechgenehmigung auszuhändigen. Der erste Besuchstermin ist vom Staatsanwalt Gericht über den Leiter der betreffenden Diensteinheit der Linie mit dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung rechtzeitig zu avisieren. ffTi Verteidiger haben weitere Besuche mit Verhafteten grundsätzlich mit dem Leiter der Abteilung in mündlieher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Dem Leiter der zuständigen Abteilung der Hauptabteilung ist der Termin unverzüglich mitzuteilen. Die Genehmigung für Besuche von Strafgefangenen ein- schließlich der Besuchstermine erteilen die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter Ziffer und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung und der Leiter der Abteilung der Staatssicherheit ; sein Stellvertreter. Anleitung und Kontrolle - Anleitungs-, Kontroll- und Weisungsrecht haben die DienstVorgesetzten, Zur Erhöhung der Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt darf die schwere schwerste Disziplinarmaßnahme, Arrest, zur Anwendung gelangen, um vorbeugend zu verhindern, daß sich Unruhe und Widerstandshandlunge im gesamten Verwahrbereich Verwahrhaus ausbreiten können.

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