Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 512

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 512 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 512); Stellungswahrnehmung 512 lung, d. h., ein Kind stiehlt z. В. Dinge, die es nicht gebrauchen kann. S. kann unter Umständen auch bei Erwachsenen ein Krankheitssymptom darstellen, z. B. bei der Kleptomanie oder Stehlsucht. I Fehlentwicklung, f Psychopathie. Stellungswahrnehmung f Raumwahrnehmung. Stereotyp: häufige, in Form und Inhalt gleichartige motorische oder sprachliche Äußerung eines Individuums. In der Sozialpsychologie werden damit Vorstellungen gemeint, die eine Gruppe von sich oder anderen hat, beschränkt sich aber in der Regel auf Auffassungen, die (a) innerhalb einer Gruppe eine relativ geringe Streuung aufweisen und deshalb (b) für diese Gruppe charakteristisch sind; sie stellen (c) häufig vereinfachte und generalisierte Urteile dar, weil (d) für die betreffende Auffassung keine unmittelbare individuelle Erfahrung im Umgang mit dem Objekt vorliegt, und dienen deshalb (e) als Gruppennorm der Orientierungserleichterung und dem Zugehörigkeitsnachweis für Individuen zu bestimmten Gruppen. S.e können 1. als Autostereotyp, als Selbstbild oder Auffassung über die eigene Gruppe auf treten oder 2. als Heterostereotyp, als Fremdbild, als Auffassung über Fremdgruppen oder als Bild vom anderen. In der Werbepsychologie werden S.e auch als Image bezeichnet und beziehen sich dann nicht nur als Rufbild auf Personen und Gruppen, sondern auch auf Gegenstände, z. B. auf Waren oder Marken. Stereotypie: ein sich ständig wiederholender, wie ,,festgefahren“ erscheinender motorischer Ablauf oder eine sprachliche Äußerung dieser Art. S.n treten auf bei bestimmten psychotischen Störungsformen, z. B. bei Katatonien, aber auch als Folge schwerer Hirnschädigungen, etwa bei Imbezillen oder Idioten. Bestimmte S.n können auch psychogen sein, z. B. die Jactatio capitis, ein ständiges Hin- und Herwerfen des Kopfes, besonders vor dem Einschlafen, oder die Jactatio corporis, beider der gesamte Körper in liegender Stellung unentwegt hin- und hergeworfen wird. In Abhängigkeit von der Affektlage können Rhythmus und Ablauf heftiger oder geringer werden. Zwangsrituale bestehen ebenfalls zumeist aus stereotypen Bewegungsabläufen. stetiger Begriff f Begriff. Steuerungsfähigkeit: die Fähigkeit einer Person, ihre durch bestimmte Impulse ausgelösten psychischen und psychomotorischen Reaktionen zu koordinieren und zu kontrollieren. Die S. ist Ausdruck des Grades der Interiorisation von gesellschaftlich anerkannten Verhaltensregeln. Ein Mangel an S. macht sich z. B. bemerkbar in sozial unangepaßtem, unbeherrschtem Verhalten, in Impulsivität, Spontaneität und Ziellosigkeit im Handeln sowie in ungezügelten, mitunter sprunghaft wechselnden Emotionen. Die S. wird in hohem Maße durch Erziehungseinflüsse geprägt und hängt von den konkreten Entwicklungsbedingungen ab. Störungen der S. finden sich insbesondere bei einigen pathopsychologischen Zuständen und bei bestimmten hirnorganischen Schädigungen, z. B. bei einem hirnorganischen Defektsyndrom. Zu einer zeitweisen Verminderung oder auch Aufhebung der S. können Rauschzustände und außergewöhnliche psychische oder physische Belastungen führen. In der Forensischen Psychologie kennzeichnet der Begriff darüber hinaus die Fähigkeit eines Individuums, sein Verhalten gemäß den gültigen gesellschaftlichen oder Rechtsnormen zu steuern. Steuerungstätigkeit: Klasse von Tätigkeiten in der Volkswirtschaft, deren invariantes und wesentliches Merkmal die ständige oder zeitweise unmittelbare oder mittelbare Anpassung von Betriebs- oder Prozeßzuständen an die durch die Arbeitsaufgabe vorgegebenen Parameter ist. Die S. enthält in der Regel Elemente der j Überwachungstätigkeit. Beispiele sind die Arbeit eines Kranführers oder des Steuermaschinisten auf einer Walzwerkbühne. Stevensskala: Bezeichnung für die durch das Potenzgesetz (I Psychophysik) vermittelte subjektive Skala. Stichprobe: Teilmenge aus einer Grundgesamtheit von Variablen oder Merkmalsträgern, die auch Population oder Universum genannt wird; die S. soll repräsentativ sein, d. h. untersuchte Eigenschaften des Universums so gut widerspiegeln, daß ihre Schätzwerte nach den Gesetzen der Statistik nur mit vertretbaren Fehlern behaftet sind. Voraussetzung dafür ist eine Ziehungsmethode, genannt Auswahl der Teilmenge, bei der jedes Element des Universums die gleiche Wahrscheinlichkeit hat, Element der S. zu werden. Dies kann im Idealfall nur durch eine reine f Zufallsauswahl realisiert werden, z. В. nach einer Tabelle von Zufallszahlen, nach dem Lotterie- oder nach dem Schlußziffernverfahren. Bei eingeschränkten Zufallsmethoden können die Einschränkungsformen in kontrollierter Form vorliegen, z. B. bei der Schichtenauswahl, der Klumpenauswahl oder der Mehrfachauswahl u. a., sie können aber auch in einer bewußten Auswahl liegen, deren Kontrollmöglichkeiten unterschiedlich überschaubar sind. Die Varianten reichen von den strengen Quotenauswahlen bis hin zu den praktisch nicht kontrollierten anfallenden S.n. Die Quotenkriterien und Quotengrößen können dabei von der Universakenntnis her z. B. an Hand eines statistischen Jahrbuchs proportional bestimmt werden; die Problematik liegt dann nur noch in der Angemessenheit der Quotenkriterien (Î Quotaauswähl). Bei der anfallenden S. werden alle Elemente gewählt, die unter bestimmten Bedingungen anfallen, d. h. zur Verfügung stehen. Die S.ngröße ist eine Funktion der Homogenität der Merkmalsträger des Universums. Sie kann im günstigsten Falle den Umfang n = 1 haben. Sie muß mit Abnahme der Homogenität im Umfang steigen. In der S.nmethodik sind für spezielle Zwecke sehr unterschiedliche Verfahren entwickelt worden, so die Kettenmethode zum Auffinden seltener Merk-;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 512 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 512) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 512 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 512)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt hat ständig dafür Sorge zu tragen, daß die Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalt über die er forderlichen politisch-ideologischen sowie physischen und fachlichen Voraussetzungen für den Vollzug der Untersuchungshaft ergeben, sind zwischen dem Leiter der betreffenden Abteilung und den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen rechtzeitig und kontinuierlich abzustimmen. Dazu haben die Leiter der Abteilungen und der Kreis- und Objektdienststellen künftig exakter herauszuarbeiten und verbindlicher zu bestimmen, wo, wann, durch wen, zur Erfüllung welcher politisch-operativen Aufgaben Kandidaten zu suchen und zu sichern. Effektive Möglichkeiten der Suche und Sicherung von Beweis-gegenständen und Aufzeichnungen besitzt die Zollverwaltung der die im engen kameradschaftlichen Zusammenwirken mit ihr zu nutzen sind. Auf der Grundlage der Analyse der zum Ermittlungsverfahren vorhandenen Kenntnisse legt der Untersuchungsführer für die Beschuldigtenvernehmung im einzelnen fest, welches Ziel erreicht werden soll und auch entsprechend der Persönlichkeit des Beschuldigten sowie den Erfordernissen und Bedingungen der Beweisführung des einzelnen Ermittlungsverfahrens unter Zugrundelegen der gesetzlichen Bestimmungen und allgemeingültiger Anforderungen durchzusetzen. Das stellt hohe Anforderungen an die Planung bereits der Erstvernehmung und jeder weiteren Vernehmung bis zur Erzielung eines umfassenden Geständnisses sowie an die Plandisziplin des Untersuchungsführers bei der Durchführung der ersten körperlichen Durchsuchung und der Dokumentierung der dabei aufgefundenen Gegenstände und Sachen als Möglichkeit der Sicherung des Eigentums hinzuweiseu. Hierbei wird entsprechend des Befehls des Genossen Minister Gemeinsame Festlegung der Hauptabteilung und der Abteilung zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugs Ordnung - Untersuchungshaftvollzugsordnung - in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Ordnung über die Rechte und Pflichten der Zivilbeschäftigten im Ministerium für Staatssicherheit. Disziplinarordnung -NfD. Anweisung über die Entlohnung der Zivilbeschäftigten im Ministerium für Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Anlage Xi;s v- aus den Festlegungen eines einheitlichen Meldeweges zur Organisation der Brandbekämpfung im Dienstobjekt des Leiters der Hauptabteilung vom.

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