Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 505

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 505 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 505); 505 Spracherwerb sehen Effekt syntaktische Verknüpfungen haben, oder umgekehrt, wie semantische Verknüpfungen syntaktisch realisiert werden. Ein weiteres System bilden die syntaktischen Transformationen, die Tiefenstrukturen schrittweise in Oberflächenstrukturen umformen. Schließlich determiniert ein System morphologischer und phonologischer Regeln auf Grund der Oberflächenstruktur die phonetischen Realisationsvarianten. Jede natürliche S. ist damit fixiert durch ein endliches, aber außerordentlich komplexes System von Erzeugungs- und Abbildungsregeln, und die Beherrschung einer S. setzt die implizite Kenntnis dieses Regelsystems voraus. Diese Kenntnis, die Sprachkompetenz, wird im Spracherwerb angeeignet, sie liegt dem aktualen Sprachverhalten zugrunde und ist, insbesondere über die semantische Strukturebene, mit den Grundlagen allgemeiner kognitiver Leistungen und Strukturbildungen verbunden. Die wesentliche Vermittlungsfunktion haben dabei die semantischen Strukturen. Die im Lexikon fixierten und durch Wortmarken belegten Verknüpfungen semantischer Merkmale und Operatoren bilden die Struktur verbal gefaßter Begriffe. Die Zusammenhänge, die zwischen den lexikalischen Einheiten auf Grund ihrer semantischen Merkmalskomposition bestehen, bilden ein komplexes f semantisches Netz, das nicht nur Relationen zwischen Begriffen festlegt, sondern auch die Grundlage für verschiedenartige Operationen über solchen Begriffssystemen bildet. Die syntaktische Verknüpfung lexikalischer Einheiten und die entsprechenden semantischen Kombinationsregeln stellen den Rahmen für solche Operationen bereit. Das System von Struktur ebenen, von Formen möglicher Erzeugungs- und Abbildungsregeln und von allgemein charakterisierbaren Grundinventa-ren, zusammengefaßt als System linguistischer Universalien, determiniert ein allgemeines Strukturschema, innerhalb dessen die verschiedenen natürlichen S.n und die ihnen zugrunde liegenden Grammatiken sich durch Tradition und Konvention im Rahmen der gesellschaftlichen Entwicklung ausprägen und verändern. In die wechselnden Besonderheiten der Einzel-S.n, die in jeweils konkreten historischen Kommunikationsgemeinschaften gelten, gehen dabei die besonderen Faktoren der gesellschaftlichen Entwicklung als Ergebnisse des Erkenntnis- und Kommunikationsprozesses ein. Das gilt insbesondere für den sich relativ rasch verändernden Aufbau des lexikalischen Teilsystems. Mit den besonderen Ausprägungen der Einzel-S.n, die zur Differenzierung von regionalen, sozialen und stilistischen Subsystemen auch innerhalb zusammenhängender Kommunikationsgemeinschaften führt, ist schließlich die Tatsache verbunden, daß mit den Ausdrücken der verschiedenen Teilsy- steme bestimmte Bewertungen verknüpft werden. Diese Bewertungen bilden einen strukturierten Aspekt sprachlicher Wirkung, der als Konnotation (in einer der verschiedenen Bedeutungen dieses Wortes) zu bezeichnen ist. Konnotationen ordnen in diesem Sinn (etwa von das war gut gegenüber det wa dufte) sprachliche Ausdrücke in soziale, regionale, vielfach emotional unterschiedlich determinierte Kommunikationszusammenhänge ein. Die wiederum implizite Kenntnis dieser Einordnungen, die der Sprecher sich beim Spracherwerb aneignet, verknüpft das auf die S. gestützte kognitive Leistungsverhalten zugleich auf charakteristische Weise mit dem allgemeinen Sozialverhalten. Spracherwerb: Aneignung der die sprachliche Kommunikation ermöglichenden Kenntnisse durch das Kind auf Grund der in seiner Umgebung gesprochenen Sprache. Der Prozeß des S.s hat wesentlichen Anteil an der Eingliederung des Kindes in die Gesellschaft, an seiner Sozialisation, sowie an seiner gesamten geistigen Entwicklung. Das Ergebnis dieses Prozesses ist die Ausbildung der Sprachkompetenz (I Psycholinguistik), d. h. des im Gedächtnis fixierten Kenntnissystems, das die dem Sprachverhalten zugrunde liegende und durch eine t Grammatik charakterisierbare Sprachstruktur (Î Sprache) im Individuum repräsentiert, sowie die Etablierung von Mechanismen und Strategien, die die Anwendung dieses Kenntnissystems im konkreten Sprachverhalten, insbesondere in der Î Sprach-wahrnehmung und Sprachproduktion vermitteln. Der S. bildet einen wichtigen Problemkomplex der Entwicklungspsychologie und vor allem der Î Psycholinguistik, die ihn besonders unter Berücksichtigung der Struktur des zu erwerbenden Kenntnissystems analysiert. Der Prozeß des Spracherwerbs verläuft in verschiedenen Phasen, die durch die Etappen des Reifungsprozesses und die Gesamtentwicklung des Organismus determiniert sind. Nach einer Lall-Phase, in der die Sprechorgane motorisch aktiviert, aber noch keine sinnvollen Äußerungen produziert werden, beginnt mit etwa 12 Monaten die erste Phase, die durch globale Äußerungen, sog. Einwortsätze, gekennzeichnet ist. Das Artikulationsrepertoire wird dabei gegenüber der Brabbelphase selektiv eingeschränkt und auf sprachlich kontrollierter Grundlage neu auf gebaut. Zwischen dem 18. und dem 24. Monat beginnt die zweite Phase mit der Gliederung der Äußerungen in die Kombination von zwei, später drei und mehr Einheiten. Im Verlauf dieser Phase werden, wie vor allem BLOOM gezeigt hat, zuerst syntaktische Grundrelationen, die semantischen Beziehungen zwischen den Äußerungsteilen entsprechen, ausgebildet. Diese Phase umfaßt mehrere, nicht scharf abgrenzbare Etappen, die durch die Ausbildung morphologischer Distinktionen wie Plural- und Zeitformbildung, das Erfassen der sprachbezogenen Pronomina (zuerst du, dann ich) und den Aufbau regulärer, auch;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Durch den Leiter der Hauptabteilung Kader undlj-S.chu lung und die Leiter der zuständigen Kaderorgane ist zu gewä rleisten daß die ihnen übertragenen Aufgaben und Befugnisse für die Arbeit mit inoffiziellen Mitarbeitern und gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik zu erhöhen und die Errungenschaften der werktätigen Menschen in unserem Staate. Zu schützen. Zuständigkeit., Vorgesetzte. U;. Haftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik zu erhöhen und die Errungenschaften der werktätigen Menschen in unserem Staate. Zu schützen. Zuständigkeit., Vorgesetzte. U;. Haftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit aus dem Oahre durch dienstliche Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, wie zum Beispiel die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - und den Befehl Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Ausübung der Kontrolle ihrer Einhaltung; alle Unregelmäßigkeiten in den Verhaltensweisen der Inhaftierten und Strafgefangenen festzustellen und sofort an den Wachschichtleiter zu melden. Die Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes haben gegenüber den Inhaftierten und Strafgefangenen Weisungsrecht. Das Weisungsrecht bezieht sich auf - die Durchsetzung dieser Dienstanweisung, die Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung und - die Durchsetzung der Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte bei ständiger Berücksichtigung der politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich, Koordinierung aller erforderlichen Maßnahmen zur Durchsetzung des politisch-operativen Untersuchungshaftvollzuges, die Absicherung von Schwerpunktinhaftierten, Besonderheiten, die sich aus der Beweis-Richtlinie des Obersten Gerichts. ergeben Vertrauliche Verschlußsache - Lehrmaterialien. Die Befragung von verdächtigen Personen durch die Mitarbeiter Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache . Die Bedeutung des Ermittlungsver-fahrens im Kampf gegen die subversiven Angriffe des Feindes und zur Durchsetzung der Politik der Partei im Kampf zur Erhaltung des Friedens und zur weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft bei jenem Personenkreis, dem Arbeit als isolierter Broterwerb gilt, Elemente freier Selbstbetätigung zu schaffen, und somit persönlichkeitsfördernde Aktivität zu stimulieren.

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