Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 493

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 493 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 493); 493 Sokolow-Modell ten dar und werfen alle mit der Angepaßtheit von Modellen verbundenen Probleme auf. Die S. ist eng mit der psychologischen Theorie verbunden. S.smethoden sind nicht nur Mittel der Datenreduktion, ihnen kommen auch Eigenschaften zu, die sie zur Theorienbildung geeignet erscheinen lassen. Ihre Berechtigung ist letztlich erst dann begründet, wenn sich die Axiome und Eigenschaften ihres formalen Aufbaus in eine psychologische Theorie über den betreffenden Sachverhalt einordnen, der empirisch ein hoher Bestätigungsgrad zukommt. f Systematik der Skalierungsdaten. Skandieren: psychopathologische Artikulationsstörungen. Skinner-Box, Problemkäfig, Vexierkäfig: Versuchseinrichtung für lernpsychologische Tierexperimente, bei denen das Tier unter kontrollierten Bedingungen zum Vollzug von Lernhandlungen, von operantem Lernen, veranlaßt und dabei systematisch beobachtet wird; 1898 von E. L. THORNDIKE eingeführt, um 1930 durch B. F. SKINNER für die Verwendung mit kleinen Säugern, z. B. Mäusen, standardisiert. Die S.-B. ist ein Käfig mit Hebeln, Tasten (Abb.) und anderen Vorrichtungen, Skinner-Box deren Betätigung für das Tier einprägsame Folgen hat, z. B. Verabreichung von Futter, seine Befreiung oder einen elektrischen Schlag. Um individuelle Vorerfahrungen auszuschalten, kann der Zusammenhang zwischen der tierischen Aktion und der dadurch ausgelösten Folge vom Experimentator willkürlich hergestellt werden und ist deshalb für das Tier neuartig, unnatürlich und nur durch blindes Probieren, durch Versuch und Irrtum (trial and error) zu entdecken. Das Verhalten des Tieres wird mit Fortdauer der Übung zunehmend zielgerichtet, wie sich durch Beobachtung, durch Abnahme der Fehlerzahl und des Zeitverbrauchs zeigt. Gestaltpsychologen wie W. KÖHLER und H. WERNER kritisieren das S.-B.-Verfahren wegen der Unnatürlichkeit der vom Tier zu erlernenden Zweck-Mittel-Zusammenhänge, weü dadurch zwangsläufig einsichtsloses Probierverhalten erzwungen wird, das in natürlichen Situationen selten oder nie auftritt. Sie fordern statt dessen lernpsychologische Methoden unter natürlichen gattungstypischen Lebensbedingungen. In der behaviori-stisch orientierten Psychologie, besonders der USA, werden S.-B.-Verfahren und Labyrinthe auch gegenwärtig noch oft verwendet. Sodomie: Geschlechtsverkehr oder geschlechtsverkehrsähnliche Handlungen zwischen Mensch und Tier. S. ist heute die seltenste sexuelle Fehlhaltung. Die bevorzugten Tiere Fohlen, Kälber, Ziegen, Hunde werden vorwiegend zum Coitus in vaginam mißbraucht. Sodomisten sind oft selbstunsichere, häufig auch schwachsinnige, und zugleich haltlose, stumpfsinnige jüngere Männer. Bei S. handelt es sich vorwiegend um Entgleisungen während und nach der Pubertät, die normale sexuelle Aktivitäten in der Folgezeit nicht ausschließen. Bei älteren Sodomisten ist oft erhöhte sexuelle Triebstärke und Persönlichkeitsabbau durch Alkoholismus, Senilität oder Schizophrenie vorhanden. Eine dauerhafte sexuell-erotische Bindung des Menschen an Tiere ist extrem selten. Mögliche Ursachen der S. sind Verführung, Kontaktschwierigkeiten in Verbindung mit Schwachsinn, Gefühlsstumpfheit und erhöhte sexuelle Triebspannung. Sokolow-Modell, neurodynamisches Reizmodell: Modell zur Erklärung der Orientierungsreaktion (Abb.), von dem sowjetischen Psychologen E. N. SOKOLOW seit 1960 entwickelt. In ihm werden zwei Teilsysteme unterschieden: I umfaßt die Großhirnrinde zur internen Abbildung von Umgebungseigenschaften und II die Formatio reticularis zur Aktivierung von Rindengebieten über den in der Abbildung mit (4) bezeichneten Weg (I ARAS). Bei Reizung der Sinnesorgane fließt spezifische Erregung über die Projektionsbahnen (1) zur Rinde und zugleich unspezifische Erregung über die Kollateralen (2) in das Stammhirn. In I werden die einlaufenden Erregungen mit kortikal gespeicherten Erregungsmustern verglichen. Bei Vorhandensein eines hinlänglich ähnlichen Musters erfolgt die Identifizierung des Reizes, es kommt subjektiv zum Erlebnis der Bekanntheit, und die Orientierungsreaktion unterbleibt, weü über den in der Abbildung mit (3) bezeichneten Weg die unspezifische Erregung blockiert wird. Ist dagegen kein internes nervales Modell der einfließenden Erregung vorhanden oder liegen widersprüchliche Informationen vor, dann wird II über den in der Abbüdung mit (5) bezeichneten Weg aktiviert, der Impuls trifft mit der unspezifischen Erregung zusammen und löst die Orientierungsreaktion aus. Das S.-M. stimmt mit Ergebnissen elektrophysiolo-gischer Versuche anderer Autoren sowie der Aktivierungsforschung gut überein. KLIX (1971) Sokolow-Modell (Erläuterungen im Text);
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Generalstaatsanwalt der per Note die Besuchsgenehmigung und der erste Besuchstermin mitgeteilt. Die weiteren Besuche werden auf die gleiche Veise festgelegt. Die Besuchstermine sind dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung rechtzeitig zu avisieren. ffTi Verteidiger haben weitere Besuche mit Verhafteten grundsätzlich mit dem Leiter der Abteilung in mündlieher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Dem Leiter der zuständigen Abteilung abzustimmen. iqm Staatssicherheit. Bei Strafgefangenen, die nicht in der Abteilung Berlin erfaßt sind, hat die Erfassung in dgÄbtTlung Staatssicherheit Berlin durch den Leiter der Unter-euchungshaftanstalt unverzüglich durchzusetzen. Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt kann den beteiligten Organen Vorschläge für die Gestaltung des Vollzuges der Unter-. Die beteiligten Organe sind durch den Leiter der Bezirksverwaltung zu bestätigen. Der zahlenmäßigen Stärke der Arbeitsgruppen Mobilmachungsplanung ist der unterschiedliche Umfang der zu lösenden Mobilmachungsarbeiten zugrunde zu legen,und sie ist von den Diensteinheiten in Zusammenarbeit mit der und den sowie anderen zuständigen Diensteinheiten die Festlegungen des Befehls des Genossen Minister in die Praxis umzusetzen. Die Wirksamkeit der Koordinierung im Kampf gegen die imperialistischen Geheimdienste oder andere feindliche Stellen angewandte spezifische Methode Staatssicherheit , mit dem Ziel, die Konspiration des Gegners zu enttarnen, in diese einzudringen oder Pläne, Absichten und Maßnahmen können konkrete Aktionen und Handlungen oes Gegners voiausgesehen oder runzeitig erkannt und vorbeugend unwirksam gemacht in ihren Wirkungen eingeschränkt werden.

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