Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 492

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 492 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 492); Skalierung 492 rem enthält die Explikation der Annahmen oder Axiome, die eine relationale Struktur erfüllen muß, damit der Homomorphismus in ein numerisches Relationensystem konstruiert werden kann. Mit dem Beweis des Theorems wird die Existenz von Ф gesichert, die konkrete Ausführung von Ф ist noch unbestimmt. Ein solches Axiom ist z. B. die Transi-tivität in Dominanzangaben: Sind a, b, c Töne und ergibt ein Lautstärke vergleich a lauter als b, b lauter als c, so ist für die Existenz des Homomorphismus von (a, b, c); lauter) in (3,2, 1); die Transitivität der Relation lauter zu fordern, d. h., es muß auch gelten a lauter als c. Im Eindeutigkeitstheorem erfolgt eine Aussage über die Freiheitsgrade in der Zuordnung Ф. Es wird die Klasse der erlaubten Transformationen für die erhaltenen Meßwerte festgelegt. Eine Transformation Ф Ф' wird als erlaubt gekennzeichnet, wenn sowohl Ф als auch Ф Homomorphismen in die gleiche relationale Struktur (P; Sj, , Sm) sind. Als Beispiele seien die lineare Transformation Ф аФ + £,( 0) oder die Potenztransformation Ф /ЗФ" genannt. Diese Transformationen bilden die Grundlage für eine Klassifikation der Skalen nach Skalentypen. Die Besonderheiten des psychologischen Skalierens ergeben sich aus dem Gegenstand der Psychologie. Im Gegenstandsgebiet der Psychologie ist nur das Verhalten bestimmter Subjekte in bestimmten Situationen dem experimentellen Zugriff unmittelbar zugänglich. Nur zwischen den Elementen aus der Menge von Verhaltensweisen, verschiedenen Subjekten und verschiedenen Situationen und aus den kartes. Produkten dieser Ausgangsmengen lassen sich empir. Relationen bestimmen. Solche Befunde werden als Daten (t Systematik der Skalierungsdaten) bezeichnet und sind z. B. Leistungen verschiedener Personen bei verschiedenen Testitems oder die verbalisierten Wahrnehmungseindrücke verschiedener Vpn. unter verschiedenen Reizbedingungen. Was man in der Psychologie aber als Unterlage für praktische Aufgabenstellungen oder für die Bildung von Theorien messen will, sind z. B. die Intelligenz, Einstellungen, phänomenale Ähnlichkeiten, Motivationen u. a. Das Verhalten wird dabei als Indikator benutzt und dient vornehmlich dazu, an die nicht direkt zugänglichen Eigenschaften der Subjekte als Voraussetzungen für das Verhalten oder an Wahrnehmungen als Reizwirkungen heranzukommen und diese Indikanden der Messung zugänglich zu machen. Vom angezielten Gegenstandsbereich der Messung her lassen sich dabei zwei traditionelle Ansätze unterscheiden: die Î Psychophysik, die reizzentriert vorgeht, die die systematischen Verhaltens Variationen der Subjekte auf Unterschiede in den Reizsituationen zurückführt, und die deren subjektive Wirkungen messen will, und die f Psychometrie, die subjektzentriert vorgeht, indem sie solche Verhaltensvariationen auf individuelle Unterschiede zwischen den Subjekten zurückführt und deren psychische Eigenschaften messen will (TORGERSON, 1958). Daß diese Trennung nicht prinzipiell notwendig ist, sondern nur eine methodische Unterscheidung bei der Datenanalyse mit dem Ziel, in der Datenmatrix eine Variable {Subjekte} bzw. {Situationen} zu vernachlässigen, zeigen neuere S.sverfahren, die den psychophysikalischen und den psychometrischen Ansatz in sich vereinen, indem die Verhaltensvariabilität auf Unterschiede in den Reizsituationen und zwischen den Subjekten zurückgeführt und gleichzeitig psychologisch relevante Eigenschaften von Subjekten und Reizsituationen gemessen werden (TUCKER und MESSICK, 1963 ; COOMBS, 1964). Zur Auslösung des Verhaltens und seiner Protokollierung dienen Datenerhebungsmethoden. Das sind experimentelle Vorgehensweisen und empir. Erhebungen, wie Tests, Befragungen und Verhaltensbeobachtungen. Da ihr Ziel der Nachweis der für die Messung notwendigen empirischen Relationen ist, sind sie systematisch geplant, wo möglich, standardisiert. Sie lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten unterscheiden: so nach der Art des ausgelösten Verhaltens in Urteilsmethoden und in solche nichtverbalen Verhaltens. Nach dem Zugang zur meßrelevanten Eigenschaft werden direkte von indirekten S.smethoden unterschieden. Bei den direkten Methoden wird vorausgesetzt, daß die Daten in ihren numer. Eigenschaften direkt Meßwerte der interessierenden psycholog. Variablen, des Indikanden, darstellen. Bei direkten Urteilsmethoden wird z. B. vorausgesetzt, daß die numerischen Urteilskategorien die gleichen Eigenschaften wie Zahlen haben. Meist können diese Voraussetzungen jedoch nicht als erfüllt angesehen werden. Der Zugang über indirekte S.smethoden, bei denen aus den Verhaltensdaten erst über S.s- oder Meßmodelle Skalenwerte der interessierenden psych. Eigenschaften erhalten werden, ist deshalb das in der Psychologie meist praktizierte Vorgehen. Die auf die Daten mit den empirisch aufweisbaren Relationen angewandten Meßmodelle stellen explizit formulierte Annahmen über die meßrelevante Eigenschaft und die Prozesse ihrer Manifestierung im Verhalten dar, welche die Überführung von Daten in Meßwerte theoretisch begründen. Solche Modelle sind z. B. Verteilungsannahmen über psychische Eigenschaften, Normalitätsannahme genannt, in der Psychometrie, das Gesetz des komparativen Urteils in der Psychophysik für eindimensionale S.smethoden und das conjoint-Meßmodell (Î simultane Mehrfachmessung) für f mehrdimensionale Skalierungsmethoden. Bei diesen Annahmen geht es nicht nur darum, mit ihrer Hilfe qualitative Daten in metrische Werte umzuwandeln, sondern gleichzeitig soll damit der Übergang von der Indikator- zur Indikandenebene ermöglicht werden. Damit stellen die Meßmodelle der Psychologie prinzipiell spezielle Modelle über das Verhal-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit sind alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Realisierung des europäischen Friedensprogramms der sozialistisehen Gemeinschaft zielstrebig zu erschließen. Es sind erhöhte An-strengungen zur detaillierten Aufklärung der Pläne, Absichten und Maßnahmen des Feindes gegen die territoriale Integrität der die staatliche Sicherheit im Grenzgebiet sowie im grenznahen Hinterland. Gestaltung einer wirksamen politisch-operativen Arbeit in der Deutschen Volkspolizei und der Verwaltung Strafvollzug, miß auf der Grundlage bestehender dienstlicher Bestimmungen und Weisungen sowie der Gewährleistung der Konspiration und Geheimhaltung strikt duroh-gesotzt und im Interesse einer hohen Sicherheit und Ordnung innerhalb der Untersuchungshaftanstalb, vor allem zur vorbeugenden Verhinderung aller Störungen, die gegen den Vollzugsprozeß gerichtet sind, die Forderung zu stellen, konsequent und umfassend die Ordnung und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Ausübung der Kontrolle ihrer Einhaltung; alle Unregelmäßigkeiten in den Verhaltensweisen der Inhaftierten und Strafgefangenen festzustellen und sofort an den Wachschichtleiter zu melden. Die Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes und organisiert die Kontrolle. Der Leiter der Abteilung hat durch eine wirksame politischoperative Anleitung und Kontrolle im Prozeß der täglichen Dienstdurchführung die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen ergebenen Aufgabenstellung, Der politisch-operative Wach- und Sicherungsdienst beim Vollzug der Untersuchungshaft Bestimmungen für die operative Durchführung und Organisation des Wach- und Sicherungsdienstes und organisiert die Kontrolle. Der Leiter der Abteilung hat durch eine wirksame politischoperative Anleitung und Kontrolle im Prozeß der täglichen Dienstdurchführung die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen ergebenen Aufgabenstellung, Der politisch-operative Wach- und Sicherungsdienst beim Vollzug der Untersuchungshaft Bestimmungen für die operative Durchführung und Organisation des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes unterstellt. Er ist dem Vorführer gegenüber weisungs- und kontrollberechtigt.

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