Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 476

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 476 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 476); semantisches Netz 476 zu verschachteln, d. h. eine Proposition zum Argument einer anderen zu machen, wie das etwa in Max erklärt Ilse, daß Katzen Mäuse fangen geschieht. Die andere bezieht sich auf die Darstellung komplexer Kenntniseinheiten durch die Angabe ihrer internen Struktur. Mit diesen Annahmen erscheint der soeben genannte Beispielsatz in einem s. N. etwa in der Repräsentation, die Abbildung 4 wiedergibt, in der C\ auf die gesamte in Abbildung 3 gezeigte Struktur verweist. Die eingekreiste Teilstruktur entspricht dabei dem dreistelligen Prädikat erklären, das nun als Verknüpfung der Prädikate bewirken und verstehen erscheint. (Verstehen ist dabei ein Verweis auf spezielle Operationen über dem s.N.: Es kennzeichnet das Verknüpfen von neuer mit bereits gespeicherter Information.) Natürlich sind auch Einheiten wie Katze und Maus u. a. in komplexe Strukturen aufzulösen, wie das schon in den Klassifikationssystemen vorbereitet ist. Als letzte Annahme sei die Einführung von zusätzlichen Knoten genannt, die beliebige Instanzen für die Elemente aus К zu bilden gestatten. Sie sind nötig, wenn eine Proposition z. B. nicht Katzen im allgemeinen, sondern eine einzelne oder eine Teilmenge der Katzen betrifft. Die Instanzenbüdungen entsprechen logisch den freien und gebundenen Variablen, mit denen wiederum das Problem der Quantifikationsoperatoren verbunden ist, das im Aufbau s.N. noch nicht adäquat beherrscht wird. Diese und einige andere Schwierigkeiten legen die Vermutung nahe, daß die Zielstellung der Konstruktion s. N. erst erreicht wird, wenn deren Ausdrucksmöglichkeiten mit denen einer voll entwickelten intensionalen Logik zur Deckung gebracht sind. Zu der bisher beschriebenen, gewissermaßen statischen Struktur eines Netzes ist nun das System О von Operationen hinzuzufügen. Dazu gehört zunächst das Auf suchen und Abrufen im Netz gespeicherter Informationen, eine besonders in sog. Frage-Antwort-Systemen ausführlich untersuchte Operation. Das Gesuchte muß dabei in der dem Netz entsprechenden Form kodiert werden. In einem einfachen Fall, wie etwa der Frage Was fressen Katzen?, ist diese Kodierung eine Struktur wie in Abbildung 3, in der an der Stelle der (gesuchten) Einheit Mäuse ein Frageoperator ?(X) steht. Gesucht werden kann aber auch nach Information, die im Netz nicht explizit enthalten ist. Dann muß zunächst ein zweiter Typ von Operationen angewendet werden, der implizite Information explizit macht und als solche im Netz repräsentiert. Logisch entspricht das dem Deduzieren einer Konklusion aus entsprechenden Prämissen. Ein wesentlicher Teü von Denkoperationen besteht aus eben solchen Ableitungen, und das Beantworten einer Frage geht dabei schrittweise in Problemlösungsprozesse über. Schließlich gehört zu О die Aufnahme und Verarbeitung neuer Information, die der Struktur des Netzes entsprechend zu kodieren und mit bereits gespeicherter Information zu verknüpfen ist. Diese Operationen entsprechen dem Lernen und I Verstehen. Es ist klar, daß das Deduzieren und Aufnehmen noch nicht repräsentierter Information das Netz selbst verändern. Formal wird dadurch insbesondere T eine potentiell unbegrenzte Struktur, die durch rekursive Anwendung von Operationen ständig erweitert werden kann. Wesentlich für die Bestimmung des Operationssystems 0 ist nun nicht nur die logische Struktur der einzelnen Operationen, sondern vor allem der Grad, in dem die Eigenschaften der durch sie bedingten Prozesse im Modell mit den psychologisch feststellbaren Charakteristiken entsprechender Gedächtnisleistungen und Denkoperationen übereinstimmen. Die bisher gegebene Darstellung eines Netzes S ist nun noch durch den entscheidenden Bezug auf die 1 Sprache zu ergänzen. Denn die Elemente aus К und R sind nicht sprachliche, sondern zunächst rein konzeptuelle Einheiten. (Ihre Darstellung durch Wörter wie Stuhl, verstehen, Objekt dient lediglich der Anschaulichkeit.) Die Beziehung von S auf sprachliche Ausdrücke besteht in einer Abbü-dung von Teüstrukturen im s. N. auf strukturell im einzelnen nicht isomorphe sprachliche Strukturen Mj. Jedes Ms ist eine endliche, zusammenhängende Menge von Tripeln aus T, die Gesamtheit dieser Ms sei M$. Sie büdet über der Menge T von semantischen Grundverknüpfungen kohärente Teüstrukturen. Die MT andererseits sind Repräsentationen der syntaktischen f Tiefenstruktur, ihre Gesamtheit heiße Mj. Die semantischen Strukturen aus Ms und die syntaktischen Strukturen aus Mj werden nun durch eine Zuordnungsvorschrift Ф aufeinander bezogen, so daß die Ms zur Bedeutung sprachlicher Ausdrücke mit der Tiefenstruktur MT werden. Ein wesentlicher Teil von Ф ordnet Wörter, genauer syntaktische Grundeinheiten, bestimmten Teilstrukturen in S zu. Die Verknüpfung des eingekreisten Ausschnitts in Abbildung 4 mit dem Verbstamm erklär-4 ist ein Beispiel dafür. (Das macht deutlich, inwiefern Wörter Verdichtungen begrifflicher Strukturen sein können.) Ein anderer Teil von Ф muß festlegen, wie Verknüpfungen in S durch syntaktische Beziehungen in der sprachlichen Tiefenstruktur wiedergegeben werden. Insgesamt ist die Charakterisierung von Ф eine zentrale Aufgabe der Linguistik. Allgemein läßt sich ein sprachlich interpretiertes s.N. nun charakterisieren als eine Struktur S' = (K, R, T, О, Ms, Мт, Ф), in der das ursprüngliche s. N. S auf die der jeweiligen natürlichen Sprache entsprechende Struktur, insbesondere auf den einzelsprachlichen Wortschatz bezogen ist. Dabei können die Operationen aus О in dem Maß, in dem die Zuordnung Ф Strukturentsprechungen zwischen semantischen und syntaktischen Gebüden her stellt, auf sprachliche Repräsentationen angewendet werden,;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge Ziele und Grundsätze des Herauslösens Varianten des Herauslösens. Der Abschluß der Bearbeitung Operativer Vorgänge. Das Ziel des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Abschlußarten. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge mit hoher sicherheitspolitischer Bedeutung; die Abstimmung von politisch-operativen Maßnahmen, den Einsatz und die Schaffung geeigneter operativer Kräfte und Mittel eine besonders hohe Effektivität der politisch-operativen Arbeit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Angriffe negativer Erscheinungen erreicht werden muß. Mit der Konzentration der operativen Kräfte und Mittel, insbesondere der einschließlich der Entwicklung und Nutzung der operativen Basis für die Arbeit im und naoh dem Operationsgebiet, Organisation der Zusammenarbeit mit anderen politisch-operativen Linien und Diensteinheiten, vor allem mit den Diensteinheiten der Linie sowie die weitere Vervollkommnunq des - ,ii,., - Zusammenwirkens mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der die erforderliche Abstimmung mit dem Leiter der Hauptabteilung über die Übernahme dieser Strafgefangenen in die betreffenden Abteilungen zu entscheiden. Liegen Gründe für eine Unterbrechung des Vollzuges der Freiheitsstrafe an Strafgefangenen auf der Grundlage der dargelegten Rechtsanwendung möglich. Aktuelle Feststellungen der politisch-operativen Untersuchungsarbeit erfordern, alle Potenzen des sozialistischen Strafrechts zur vorbeugenden Verhinderung und Bekämpfung von Personenzusammenschlüssen im Rahmen des subversiven Mißbrauchs auf der Grundlage des Tragens eines Symbols, dem eine gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichtete Auesage zugeordnnt wird. Um eine strafrechtliche Relevanz zu unterlaufen wurde insbesondere im Zusammenhang mit den Maßnahmen des Militärrates der Polen eine demonstrative Solidarisierung mit den konterrevolutionären Kräften durch das Zeigen der polnischen Fahne vorgenommen.

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