Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 469

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 469 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 469); 469 Selbstbeanspruchung -80 -70 t 68(200) 19(919) 6(905) LA(N) Seitigkeit: Häufigkeit der testmäßig ermittelten Hän-digkeitsstufen bei Mädchen und Frauen verschiedener Altersklassen, a nach NUTZHORN, b nach SUCHEN-WIRTH; L Linksseitigkeit, R Rechtsseitigkeit, LA Lebensalter, N Anzahl der Vpn. kreuzte S. motorischer und sensorischer Funktionen und die Häufung der Linkshändigkeit wie denn auch dieser gekreuzten S. bei geistig Retardierten, unter Sprachgestörten, Verhaltensauffälligen und Kriminellen wurde lange Zeit als Ausdruck erblicher Minderwertigkeit oder neurologischer Schädigung gedeutet. Es spricht jedoch nichts für die Auffassung der Linkshändigkeit als seltener genetischer Minus variante, sondern alles für die gleichmäßige Verteüung der Anlage zur Rechts- oder Linkshändigkeit mit auf beiden Seiten seltenen Extremformen und vielen der Beidhändigkeit genäherten Zwischenformen. Während sich diese mühelos zur Rechtshändigkeit erziehen lassen, gelingt das bei extremer genotypischer Linkshändigkeit nicht oder nur unter Schwierigkeiten, die sich in reaktiven Lern-, Sprach- und Verhaltensstörungen bemerkbar machen. Das trifft auch für die phänotypische Linkshändigkeit nach Hirnschäden in der dominanten Hemisphäre zu, die zudem infolge ihrer Genese öfter mit hirnorganisch bedingten Beeinträchtigungen der geistigen, sprachlichen und sozialen Entwicklung verbunden ist. Schließlich kann auch ein kulturell anregungsarmes Müieu gleichzeitig die geistige, sprachliche, soziale und rechtsseitige Erziehung vernachlässigen. Die statistische Vergesellschaftung der Linkshändigkeit mit verschiedenen psychischen Auffälligkeiten ergibt sich also sekundär aus Nebenbedingungen, von denen die negativen Folgen einer rigorosen Umerziehung der Linkshänder am ehesten zu vermeiden sind. Es empfiehlt sich daher, extreme Linkshänder nicht dem Risiko der Umstellung auszusetzen und sie auch im linkshändigen Schreiben zu unterweisen. Um die Entwicklung sonderpädagogischer Methoden hierfür hat sich SOVÂK verdient gemacht. Der so beschulte Linkshänder kann, da er seine rechte Hand in unserer Kultur dennoch mehr trainieren wird als der Rechtshänder die linke, dann motorisch besonders leistungsfähig sein. Linkshändigkeit und gekreuzte Lateralität dürfen für sich genommen nicht als pathologische Symptome gewertet werden. Sekundärfakforen Î Faktorenanalyse, Î Faktoren-Theorie. Selbständigkeit: Fähigkeit und Bestreben, Handlungen weitgehend unabhängig von unterstützenden oder störenden Ereignissen situationsadäquat auszuwählen und zu realisieren. Ihr liegen komplexe Entscheidungsprozesse zugrunde, die durch Î Lernen verändert werden können. Sowohl kognitive (Î Einsicht in die Anforderungs situation, intellektuelle f Fähigkeiten u. a.) als auch motivationale Faktoren (z. B. Aktivität, spezifische Bedürfnisse, Î Neugier) können den aktuell beobachtbaren Grad der S. beeinflussen. Beider Erziehung zur S., die bereits im frühen Kindesalter beginnt, lassen sich im wesentlichen folgende Aspekte unterscheiden: 1) die Befähigung zum Ausführen komplexerer linearer Handlungsprogramme, ohne daß die Hilfe anderer Personen in Anspruch genommen wird; 2) die Befähigung zur zweckmäßigen Anwendung solcher Handlungsprogramme (zielabhängige Auswahl zwischen möglichen Handlungsalternativen, Aufbau verzweigter Handlungsprogramme); 3) die Befähigung zur Kompensation von Störungen im Handlungsablauf, die z. B. durch eigene Kenntnismängel entstehen können. Insbesondere die unter 2) und 3) genannten Aspekte der Erziehung zur S. erfordern eine den Leistungsmöglichkeiten des Kindes angepaßte Umgebungsgestaltung, die ihm eigene Such- und Entscheidungsmöglichkeiten bietet. Gängelei und Bevormundung können die Entwicklung der S. ernsthaft behindern. Selbstbeanspruchung: Form der Beanspruchung bzw. Anspannung, die durch eigenen Vorsatz bzw. persönliche Zielsetzung eingeleitet und über eine gewisse Zeit hinweg als Aktivierung der psychophysischen Leistungsmöglichkeiten im Hinblick auf das Inangriffnehmen und das Erfüllen von Aufgaben sowie das Ertragen von Belastungen aufrechterhalten wird. Voraussetzungen der S. sind vor allem eine positive Leistungsmotivation, Verantwortungsbewußtsein und persönlicher Ehrgeiz; Wirkungen der S. sind die Erhöhung der Aufmerksamkeit und Konzentration, das Durchhalten bei Aufgabenlösungen mit Problemcharakter oder bei;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Gerichtsgebäude sowie im Verhandlungssaal abzustimmen, zumal auch dem Vorsitzenden Richter maßgebliche Rechte durch Gesetz übertragen wurden, um mit staatlichen Mitteln die Ruhe, Sicherheit, Ordnung und Disziplin beim Vollzug der Untersuchungshaft beizutragen. Dazu sind durch die Leiter der nachgenannten Diensteinheiten insbesondere folgende Aufgaben zu lösen: Diensteinheiten der Linie - Übermittlung der für den Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit sind die - sozialistische Verfassung der Straf Prozeßordnung und das Strafgesetzbuch der Gemeinsame Anweisung der Generalstaatsanwaltsohaft der des Ministers für Staatssicherheit, des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft, Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit aus dem Oahre durch dienstliche Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, wie zum Beispiel die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes und organisiert die Kontrolle. Der Leiter der Abteilung hat durch eine wirksame politischoperative Anleitung und Kontrolle im Prozeß der täglichen Dienstdurchführung die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes und organisiert die Kontrolle. Der Leiter der Abteilung hat durch eine wirksame politischoperative Anleitung und Kontrolle im Prozeß der täglichen Dienstdurchführung die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes zum Verhalten des Inhaftierten, Stationskartei, Entlassungsanweisung des Staatsanwaltes, Besuchskartei, Aufstellung über gelesene Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sowie über gewährte Vergünstigungen.

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