Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 466

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 466 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 466); Schülerpersönlichkeit 466 Schüler Persönlichkeit: das im Prozeß der Erziehung und Selbsterziehung sowie der aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in der Zeit des gesetzlich festgelegten Schulbesuchs sich selbst entwik-kelnde Individuum (f Persönlichkeit). Die Entwicklung der sozialistischen S. ist ein komplizierter und widerspruchsvoller Prozeß, der sich während der gesamten Schulzeit vollzieht. Wertmaßstab für die sozialistische S. sind die Bereitschaft und Fähigkeit des Schülers, die Normen des Lern- und ArbeitsVerhaltens optimal zu erfüllen, sich die sozialistische Weltanschauung anzueignen und aktiv am Leben der Gesellschaft teilzunehmen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die sozialistischen Überzeugungen und Einstellungen als Kern der sozialistischen Persönlichkeit. Entscheidende soziale Bedingungen für die Entwicklung der sozialistischen S. sind die Familie, das Lehrer- und Schülerkollektiv sowie die verschiedenen Freizeitkollektive. Das einheitliche sozialistische Bildungswesen schafft wesentliche Voraussetzungen für eine effektive Entwicklung der sozialistischen Persönlichkeit. Schüler-Schüler-Beziehung: soziologische und sozialpsychologische Kategorie, die das Verhältnis zwischen zwei oder mehreren Schülern ausdrückt, im besonderen das zwischen den Angehörigen eines konkreten Schülerkollektivs. S. haben eine rationale und eine emotionale Seite ; die rationale äußert sich im Kollektivbewußtsein, das durch Verantwortung, Hilfe, Anerkennung, Kritik u. a. gekennzeichnet ist. Die emotionale Seite äußert sich in der Gruppenatmosphäre, die z. B. in Vertrauen, Achtung, Offenheit, Geborgenheit und Freundlichkeit besteht. Die S. sind gesellschaftlich-historisch bestimmt. Wesentliche Bedingungen sind die Inhalte der Bildung und Erziehung, das Führungsverhalten der Lehrer und Erzieher, die Lehrer-Schü-ler-Beziehungen, das Entwicklungsniveau des Schülerkollektivs und die soziale Position des einzelnen in der Gruppe. Die S. haben insbesondere Einfluß auf die Persönlichkeitsentwdcklung des einzelnen. Schulfähigkeit: Komplex von Leistungs- und Verhaltenseigenschaften, von denen das erfolgreiche Lernen des schulpflichtigen Kindes im Anfangsunterricht abhängt. Die wichtigste Bedingung für die Ausbildung der S. ist die allseitige Persönlichkeitsentwicklung durch die Vorschulerziehung in Familie und Kindergarten. Eine Reihe von medizinischen und psychodiagnostischen Verfahren ermöglichen es, in der Einschulungsuntersuchung entscheidende Persönlichkeitseigenschaften, z. B. Entwicklung und Verlauf des ersten Gestaltwandels, Selbständigkeitsentwicklung, Umweltkenntnisse, Lernfähigkeit, Aufgabenhaltung, geistige Leistungsfähigkeit, soziales Verhalten zu Gleichaltrigen und Erwachsenen sowie Charaktereigenschaften qualitativ zu beurteilen und zurückgebliebene Kinder so rechtzeitig zu erfassen und zu fördern, daß sie die S. altersgemäß erreichen. Durch individuelle Entwicklungsbesonderheiten und Altersunterschiede der Schulanfänger sie können erst 6 Jahre und 3 Monate, aber auch schon 7 Jahre und 3 Monate alt sein bedingte Niveauunterschiede in der S. werden im differenzierten Anfangsunterricht berücksichtigt und progressiv ausgeglichen. Schulkindalter: Entwicklungsstufe, die etwa die ersten acht Schuljahre umfaßt. Das S. bildet zusammen mit den drei Etappen des Vorschulalters (f Säuglings-, Î Kleinkind-und Kindergartenalter) die Phase des Kindesalters. Die Begriffe Kindesalter, Jugendalter und Erwachsenenalter bezeichnen die drei großen Lebensabschnitte in der Ontogenese. Das Schulkindalter wird in jüngeres, mittleres und älteres S. unterteilt und reicht etwa vom 6./7. Lebensjahr bis zum 14./15. Lebensjahr. Das ältere Schulalter wird von KOSSAKOWSKI auch als erstes Schuljugendalter bezeichnet. Mit dem Schuleintritt verändert sich die gesamte Lebenssituation des Kindes. Im Vordergrund steht jetzt die Lerntätigkeit als Grundtypus der Lebensbeziehungen. Das Kind wird im Bildungs- und Erziehungsprozeß schrittweise befähigt, Einsicht in die Gesetzmäßigkeiten der Natur und Gesellschaft zu gewinnen, wodurch sich seine Einstellungen zur Welt zunehmend versachlichen. Das f Denken entwickelt sich von anschaulich-konkreten zu abstrakten Formen. In engem Zusammenhang damit entwickelt sich die Sprache weiter, die - vor allem durch den mutter- und fremdsprachlichen Unterricht differenziertere Strukturen auf-weist und bewußter eingesetzt wird. Das Kind begreift das Lernen in zunehmendem Maße als gesellschaftlich notwendige Tätigkeit. Es wird fähig, sich selbst und seine Handlungen zielorientiert zu steuern und seine Aufmerksamkeit bewußt über einen längeren Zeitraum hinweg konstant zu halten. Auch das soziale Verhalten entwickelt sich zu einer neuen Qualität (f Kindergartenalter). Der enge Kontakt mit Gleichaltrigen in der Schulklasse und der Pioniergruppe formt das Kind als sozialen Partner. Das Schulkind wird sich in immer stärkerem Maße seiner selbst bewußt. Es lernt, seine Leistungen und Verhaltensweisen einzuschätzen. Auf dieser Grundlage bildet sich ein eigenes Î Anspruchsniveau heraus. Die Haltung des Schulkindes zur Umwelt wird zunehmend kritischer, seine Handlungen sind mehr und mehr durch Selbständigkeit und Verantwortungsbewmßtsein gekennzeichnet. Schulphobie: bei Kindern Angst vor der Schule, die oft Schuleschwänzen zur Folge hat. Î Fehlentwicklung, f Phobie. Schwachsinn Oligophrenie. Schwänzeltanz Kommunikation, bei Tieren, schwärmen: sich für etwas, vor allem für jemanden begeistern oder auch einem Ideal nacheifern.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und eigener Untersuchungsergebnisse begründet, daß das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems im Komplex der Ursachen uiid Bedingungen die entscheidende soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit der zuständigen Abwehrdiensteinheiten Staatssicherheit ergeben. Von besonderer Bedeutung für die Erhöhung der Effektivität der vorbeug enden Arbeit Staatssicherheit ind allem Erkenntnisse darüber, welche Ansatzpunkte aus den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und ihrer Ursachen und Bedingungen; die Fähigkeit, unter vorausschauender Analyse der inneren Entwicklung und der internationalen Klassenkampf situation Sicherheit rforde misse, Gef.ahrenmomsr.tQ und neue bzw, potenter. werdende Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen erlangen können. Aus der Tatsache, daß der Sozialismus ein noch relativ junger Organismus ist und demzufolge bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sowie die Schaffung der grundlegenden Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus ist das erklärte Ziel der Politik unserer Partei.

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