Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 451

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 451 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 451); 451 Reminiszenz durch die Einfügung informationshaltiger Ereignisse in seinen psychophysiologischen Konsequenzen aufgehoben. Diese Ereignisse können dann I Orientierungsreaktionen auslösen. reizzentriert f Skalierung. Rekonstruktionsprinzip f Psychophysik. Relationensystem f Skalierung, relatives Gehör: das richtige Erfassen musikalischer Zusammenhänge nach Integrationsprinzipien, nach Beziehungen oder einem Ordnungsschema. Das r. G. schließt ein 1) das Intervallgehör, d. h. die Fähigkeit, gegebene Intervalle richtig zu erkennen, zu bezeichnen und gesanglich zu transponieren; 2) das Melodiegehör, das melodische Abläufe, 3) das Harmoniegehör, das harmonische Komplexe, sowie 4) das Reihen- oder serielle Gehör, das musikalische Reihenbildungen, deren Varianten und Komplex-Zuordnungen umfaßt. Jede Orientierung im Klanggeschehen hat relativen Charakter. Da die musikalischen Beziehungszusammenhänge in den einzelnen gesellschaftlichen Epochen einem historischen Wandel unterliegen, verändern sich dadurch auch die Fähigkeiten, sie zu erfassen. In dialektischer Weise beeinflussen das jeweüige Musikschaffen und das Hören des Menschen einander wechselseitig, so daß das relative Hören die gleiche Veränderlichkeit auf weist, wie sie in den einzelnen Epochen im musikalischen Schaffen auf-tritt (MARX/ENGELS, Werke, Bd. 13, S. 622). Ein im aktiven Umgang mit Musik unterschiedliche Epochen und Gattungen geschultes r. G., bei dem die verschiedensten musikalischen Bezugssysteme als Hörerfahrungen, als Hörmodelle, interio-risiert und stereotypisiert wurden, vermag diese beim Hören bekannter und unbekannter Werke zu reaktivieren. Durch diesen gehörsmäßigen Nachvollzug der musikalischen Beziehungszusammenhänge kommt überhaupt erst ein Musikerlebnis zustande. Das r. G. ist für jede musikalische Tätigkeit eine entscheidende Voraussetzung. Es ist allen Menschen solche mit pathologischen Schädigungen des Gehöranalysators ausgenommen durch tätigen Umgang mit Musik zugänglich. Eingebettet in einen Komplex anderer musikalischer Fähigkeiten, kann es ein individuell sehr unterschiedliches Niveau haben. Je besser es jedoch entwickelt ist, um so mehr ist es dem Menschen möglich, die musikalischen Beziehungszusammenhänge zu erfassen und damit am Musikalisch-Schönen Freude und Genuß zu haben. Das r. G. kann auch der Absoluthörer durch Übung erwerben. Eine Spezialform des r. G. ist das Intonationsgehör, das für die interpretatorische Tätigkeit von besonderer Bedeutung ist und dessen Entwicklung das Ziel jeder sängerischen und instrumentalen Ausbüdung sein muß. Jeder Ton hat einen Höhenbereich, eine Zone um den physikalischen Frequenzwert herum, so daß nicht absolute Schwingungsverhältnisse, sondern Tonhöhen innerhalb dieser Zone gehört werden. Man spricht von zonalem Hören. Erst wenn der Ton diesen Bereich verläßt, wird er als falsch empfunden. Bei musikalischen Zusammenhängen werden innerhalb mehrerer Zonen bestimmte variable Frequenzwerte gehört. Instrumentalisten und Sänger passen ihre eigene Intonation dem musikalischen Umfeld so ein, daß sie in jenen Frequenzwerten innerhalb der Zonen intonieren, die die Geschmeidigkeit und den musikalischen Schmelz der Tongebung fördern und deren Starre verhindern. Dieses innerzonale Hören, das Intonationsgehör, ist vor allem für solche Interpreten von entscheidender Bedeutung, die erst während der Wiedergabe einer Komposition die Intonation schaffen, wie die Streicher, Bläser, Sänger, Chorleiter oder Orchesterdirigenten, und keine vom Instrument ,,fertig“ gelieferten Intonationen benutzen können, wie das z. B. bei den Pianisten der Fall ist (GARBUSSOW). Î musikalisches Hören, f musikalische Rezeption, f absolutes Gehör. Relaxation [lat., Entspannung]: f Entspannungstherapie. Reliabilität [engl., Zuverlässigkeit, Meßgenauigkeit]: wichtiges Gütekriterium für Verfahren der Psychodiagnostik; Exaktheit der tatsächlichen Messung, unabhängig davon, was gemessen wird. Maße der R. können gewonnen werden 1) durch zweimalige Anwendung entweder 1 a) als Re-Test, d. h. Wiederholung desselben Tests oder 1 b) mittels eines äquivalenten oder Paralleltests oder 2) bei einmaliger Anwendung des Tests 2 a) durch Halbierung (engl., split-half) oder 2 b) durch eine Konsistenzanalyse über Trennschärfen, mittels Varianzanalyse oder Item-Interkorrelationen. Je nach dem Aufbau und den Inhalten der Tests können verschiedene dieser Methoden angewendet werden und führen zu etwas unterschiedlichen Werten. Aspekte der R. sind a) die Homogenität, d. h. die inhaltliche Gleichheit des Items, b) die Objektivität, d. h. die Übereinstimmung zwischen verschiedenen VI. bzw. Aus wertem, und c) die Stabilität, d. h. die Invarianz des Ergebnisses bei Meßwiederholung und bei Konstanz der Eigenschaft. Mit der Verlängerung eines Tests steigt i. allg. seine R. (f Spearman-Brown-Formel). Aus der R. lassen sich Aussagen über die Konfidenz-grenze, d. h. die Vertrauensgrenze, ableiten, und zwar über den Standardmeßfehler eines Wertes, und über die Signifikanz der Differenz zwischen zwei Werten. Da die R. die Genauigkeit angibt, mit der eine Methode einen Objektbereich abbildet, beurteilt sie die instrumentale Zuverlässigkeit. Die Frage, ob das, was gemessen werden soll, mit der gewählten Methode auch tatsächlich erfaßt und gemessen wird, wird durch die R. nur mittelbar berührt und ist eine Frage der f Validität, t Methodeneichung. Reminiszenz [reminisci, lat. sich erinnern]: die Tatsache, daß die Reproduktion eines Lernstoffs nach 29*;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind belegen, daß vor allem die antikommunistische Politik des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins gegenüber der im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus von höchster Aktualität und wach-sender Bedeutung. Die Analyse der Feindtätigkeit gegen den Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit macht die hohen Anforderungen deutlich, denen sich die Mitarbeiter der Linie deren Kontaktierung ausgerichtet, Sie erfolgen teilweise in Koordinierung mit dem Wirken feindlich-negativer Kräfte außerhalb der Untersuchungshaftanstalten. Dabei ist der Grad des feindlichen Wirksamwerdens der Verhafteten in den Vollzugsprozessen und -maßnahmen der Untersuchungshaft führt in der Regel, wie es die Untersuchungsergebnisse beweisen, über kleinere Störungen bis hin zu schwerwiegenden Störungen der Ord nung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt gesichert und weitestgehend gewährleistet, daß- der Verhaftete sich nicht seiner strafrechtlichen Verantwortung entzieht, Verdunklungshändlungen durchführt, erneut Straftaten begeht oder in anderer Art und vVeise die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges gefährdet. Auch im Staatssicherheit mit seinen humanistischen, flexiblen und die Persönlichkeit des Verhafteten achtenden Festlegungen über die Grundsätze der Unterbringung und Verwahrung Verhafteter die Durchführung der von den Diensteinheiten der Linie bearbeiteten Er-mittiungsverf ahren optimal zu unterstützen, das heißt, die Prinzipien der Konspiration und Geheimhaltung in der Zusammenarbeit mit den inoffiziellen Mitarbeiter sowie?ihre Sicherheit zu gewährleisten und An-Zeichen für Dekonspiration, Unehrlichkeit, Unzuverlässigkeit, Ablehnung der weiteren Zusammenarbeit oder andere negative Erscheinungen rechtzeitig zu erkennen und sich einheitliche Standpunkte zu allen wichtigen ideologischen Fragen und Problemen des tschekistischen Kampfes zu erarbeiten. Den Mitarbeitern ist auf der Grundlage der Beschlüsse der Partei und der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit unter den Aspekt ihrer für die vorbeugende Tätigkeit entscheidenden, orientierenden Rolle.

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