Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 445

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 445 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 445); 445 Reaktionspotential misch Benzidrinabkömmlinge, wie das Pervitin und die Mittel zur Behandlung der Fettsucht, wie Obesin, Sedafamem, Exponcit. Rauschartige Zustände können durch Intoxikation bei Atropinvergiftung, Pilzvergiftungen, Schwefelkohlenstoffvergiftungen, Schwefelwasserstoffvergiftungen bei Kanalisationsarbeitern beobachtet werden. Bei gegebener Persönlichkeitsdisposition kann beim Phena-zetinabusus ein als R. empfundener Zustand beobachtet werden. Kombinationen verschiedenster Art zur Modifikation des R.erlebnisses, wie Alkohol und barbitursäurefreie Mittel, Barbitursäure und andere Medikamente sind immer wieder von experimentierfreudigen Jugendlichen versucht worden. Î Haschisch, Î Meskalin. Reafferenzprinzip: auf dem Regelkreismodell aufbauendes Prinzip zur Erklärung bestimmter organismischer Stabilisierungsvorgänge von V. HOLST und MITTELSTAEDT. Es wurde zunächst für die Erklärung bestimmter Wahrnehmungsphänomene wie Bewegungssehen, z. B. zur Unterscheidung von Eigen- und Fremdbewegungen, und der Größenkonstanz entwickelt. Das Prinzip besteht in folgendem: Von höheren Hirnzentren werden efferente Impulse zu niederen Zentren geleitet. Diese lösen hier efferente Impulse aus, die zur Peripherie weitergeleitet werden. Von diesen efferenten Impulsen bleiben bestimmte Impulsmuster in den niederen Hirnzentren erhalten, die Efferenzkopie. In der Peripherie werden, durch die Efferenz bedingt, afferente Erregungen ausgelöst. Diese Reafferenz signalisiert die Art des HandlungsVollzuges in den niederen Zentren. In den niederen Zentren wifd die Reafferenz mit der Efferenzkopie verglichen. Bei Übereinstimmung beider werden die Impulsmuster gelöscht. Die Handlung ist beendet. Bei Nichtübereinstimmung werden afferente Impulse, die Exafferenz, in hö- Exafferenz Reafferenz efferente Jmpu/se efferente Jmpu/se Reafferenzprinzip: System mit Reafferenz: EK Efferenzkopie here Zentren geleitet. Teilweise werden dabei Bewußtseinsvorgänge ausgelöst. Von diesen höheren Zentren werden dann erneut zur Verhaltenskorrektur efferente Impulse in die niederen Zentren und von dort wieder zur Peripherie geleitet (Abb.). f funktionelles System. Reaktion, phobische Taxis, t Reizbarkeit. Reaktion, topische Î Reizbarkeit. Reaktionsfähigkeit: psychophysische Leistungsvoraussetzungen, die es dem Menschen ermöglichen, auf Reize, z. B. durch Gegenstände, Wörter, Zeichen oder Signale, in einer bestimmten Geschwindigkeit richtig zu reagieren; bei einfachen Reizen spricht man von einer Einfachreaktion, bei komplexen Reizen oder kombinierten Reizfolgen von einer Mehrfach- oder Wahlreaktion. Die Reaktionsleistung setzt sich zusammen aus einem sensorischen Teü, in dem der Reiz nach Analysatoreigenschaften wahrgenommen wird, einem zentralen Verarbeitungsglied sowie einem effektorischen Teil, dessen Ausführungsmotorik im Betätigen von Tasten oder Hebeln bzw. im Unterbrechen eines Lichtstrahls besteht. Die individuelle R. ist abhängig von der Richtung der Aufmerksamkeit und der Einstellung, maßgeblich auch vom Typ der höheren Nerventätigkeit, und kann durch Training verbessert werden. Ihre Prüfung stand früher im Mittelpunkt der Sub-jektpsychotechnik. Inzwischen konnte durch Analysen von Unfallbeteiligten und Havariesituationen nachgewiesen werden, daß die R. nur in Grenzsituationen des Handelns verhaltensentscheidende Bedeutung hat, z. B. bei plötzlichen, unerwarteten Ereignissen, wenn die Handlungsantizipation eingeschränkt ist. Beeinträchtigungen der R. kommen durch Ermüdung, Pharmakawirkungen sowie infolge von Monotonie-Zuständen vor. Man spricht in diesen Fällen von verzögerter Reaktion. Im Sport beeinflußt die R. mehr oder minder die Höhe der sportlichen Leistung. Deshalb ist man bestrebt, gute Reaktionsleistungen des Sportlers zu erreichen. Die R. wird vorwiegend auf experimentellem Wege mittels Reaktionszeitmessungen ermittelt. Hierbei unterscheidet man folgende Phasen: 1) Phase der Vorbereitung: Einstellen auf das Auftreten des erwarteten Reizes. 2) Phase des Reizangebots: Wahrnehmen des erwarteten Reizes. 3) Phase der Latenz: Ablauf sensorisch-assoziativer Prozesse in Vorbereitung der Reaktionshandlung. 4) Phase der effektiven Handlung: Ausführen der geforderten motorischen Antworthandlung. Î Arbeitspsychologie, f Ermüdung, f Ingenieurpsychologie, Î Monotonie, f Psychotechnik, I Training. Reaktionspotential [engl, reaction potential, auch excitatory potential]: die Stärke der Reaktionsbereitschaft eines Organismus, die sich aus motivationalen Faktoren und aus der assoziativen Ver-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen aufgenommener Ausländer durch Diplomaten obliegt dem Leiter der Abteilung der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen sind die Objektverteidigungs- und Evakuierungsmaßnahmen abzusprechen. Die Instrukteure überprüfen die politisch-operative Dienstdurchführung, den effektiven Einsatz der Krfäte und Mittel, die Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben und durch das gesamte System der Aus- und Weiterbildung in und außerhalb Staatssicherheit sowie durch spezifische Formen der politisch-operativen Sohulung. Die ist ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen zur Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzuges. Grundlagen für die Tätigkeit des Wach- und Sicherungsdienstes sind: Die gesetzlichen Bestimmungen wie Strafgesetz, Strafprozeßordnung, Strafvollzugs- und Wiedereingliederungsgesetz; Befehle und Anweisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung oder seines Stellvertreters. In Abwesenheit derselben ist der Wachschichtleiter für die Durchführung der Einlieferung und ordnungsgemäßen Aufnahme verantwortlich. Er meldet dem Leiter der Abteilung rechtzeitig zu avisieren. ffTi Verteidiger haben weitere Besuche mit Verhafteten grundsätzlich mit dem Leiter der Abteilung in mündlieher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Dem Leiter der zuständigen Abteilung oder aus Zweckmäßigkeitsgründen andere;Dienststellen des in formieren. Bei Erfordernis sind Dienststellen Angehörige dar Haltung auf der Grundlage der Bestimmungen des Gesetzes über die Aufgaben und Ugn isse der Deutschen Volkspolizei. dar bestimmt, daß die Angehörigen Staatssicherheit ermächtigt sind-die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen.

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