Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 444

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 444 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 444); Rausch 444 Abb. 2: Grundbegriffe zur Erläuterung der binokularen Tiefenkriterien; P0 Wert von R bei der binokularen Verschmelzung, p(r) und p(r') Projektionspunkte von R, r, r' Abbildung von R auf disparaten Netzhautpunkten, /, /', f, Р korrespondierende Netzhautpunkte von L und F, L und F Punkte auf dem Horopterkreis, К Knotenpunkte der Augen der Punkt R, die nicht auf dem eingezeichneten Vieth-Müller-Kreis liegen, werden nicht auf Deckpunkte abgebildet. Die Abweichung von der Dek-kung wird als Querdisparation bezeichnet. Im Realfall ist zur empirischen Definition der Querdisparation der Begriff der Deckpunkte durch den der korrespondierenden Netzhautstellen zu ersetzen. Rausch: Folge der Einwirkung von Giften mit der Möglichkeit einer Gewöhnung, mit psychischer und physischer Abhängigkeit, unter Umständen bis hin zur Entwicklung einer Sucht. Die typische R.Symptomatik ist abhängig von der besonderen Wirkung der Droge, von der Primärpersönlichkeit, der Situation und von äußeren Einflüssen, die zur Drogeneinnahme führen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei einem Gruppenphänomen zu, das besonders bei der Drogeneinnahme Jugendlicher in kapitalistischen Ländern wesentlich wird. Eine Rolle als R.mittel spielt der Alkohol. Es kommt zu einer gehobenen, auch gereizten Stimmung mit Selbstüberschätzung, Enthemmung, Rededrang und Taktlosigkeit. Die Bewußtseinseinengung mit Eingleisigkeit des Denkens fördert das Entstehen von Kurzschlußhandlungen. Bei jüngeren Personen kann es vorübergehend zu einer Steigerung des Geschlechtstriebes mit sexueller Enthemmung kommen, die zu exhibitionistischen, seltener zu Notzuchthandlungen führt. Auffassungs- und Konzentrationsfähigkeit sind deutlich gestört. Mit zunehmender Berauschung treten stärkere Grade von Bewußtseinstrübung auf, die bei Volltrunkenheit eine partielle Amnesie bewirken können. Als körperliche Symptome zeigen sich Bewegungsunsicherheit mit Koordinationsstörungen und artikula-torischen Sprachstörungen. Die Wirkung des Alkohols ist abhängig von der Art und Menge der genossenen Getränke, der Zeitdauer, über die getrunken wurde, von der individuell unterschiedlichen Alkoholverträglichkeit und vom psychophysischen Allgemeinzustand; Hunger, Durst, Übermüdung und psychische Erregung können die Alkoholtoleranz verschieben. Bei 1,0 %o Alkohol wird ein leichter R.zustand, bei etwa 1,5 bis 2,0%o ein mittlerer R.zustand und darüber hinaus ein schwererer Trunkenheitsgrad differenziert. Ab 3,0%o Blutalkohol besteht die Gefahr der tödlichen Vergiftung. Eine besondere Form des R.es ist der pathologische R., dessen Abgrenzung vom normalen R.zustand problematisch sein kann. Nach geringen Alkoholmengen treten Bewußtseinseintrübungen, Dämmerzustände mit Verkennung der Situation, Angst, Sinnestäuschungen und aggressive kriminelle Handlungen auf, die der Primärpersönlichkeit fremd sind. Dieser Erregungszustand geht in einen terminalen Schlaf mit einer Amnesie für das Vorgefallene über. Hirnschädigungen, die früher erfolgt sind, bzw. Auffälligkeiten in der Primärpersönlichkeit im Sinne des Explosiblen, sind als Disposition zu einer abnormen R.Verarbeitung anzusehen. Rauschähnliche Zustände können bei der Gruppe der dem Betäubungsmittelgesetz unterstellten Medikamente ebenso auftreten. Das betrifft Morphin und die anderen Derivate der Morphingruppe. Der euphorisierende Effekt schafft über den Weg von Mißbrauch und Gewöhnung ein süchtiges Verlangen und geht einher mit körperlicher Abhängigkeit. Bei der Vergiftung treten zunehmend Pulsverlangsamung, Trockenheit im Mund, Übelkeit, fahlblasse Gesichtsfarbe, trockene Haut, Haarausfall, Appetitmangel, Tremor der Hände, niedriger Blutdruck und Impotenz auf. Psychisch entwickelt sich eine depressiv gereizte Stimmung mit Abnahme der intellektuellen Leistungsfähigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Störungen im Wülens- und Gemütsbereich. Es werden ständig größere Giftmengen erforderlich, um das Verlangen nach Euphorie zu befriedigen und die körperlichen Nebenwirkungen zu unterdrücken. Jede Absetzung bringt krisenhafte Zustände des Vegetativums mit Sympathikotonie, innerer Unruhe, Herzklopfen, Pulsbeschleunigung, Schlaflosigkeit, Durchfälle, Schwindelgefühl, Polyurie. Euphorische Zustände von rauschähnlichem Charakter sind auch bei Barbituraten und sog. barbitursäurefreien Mitteln zu beobachten. Das Mittel wird hierbei nicht zur Erzeugung von Schlaf eingenommen, sondern zur Herbeiführung des euphorischen R.zustandes. Bedeutsam zur R.erzeu-gung ist die Gruppe der Psychostimulantien, che-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges zu begrenzen und die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen sind und unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges sind gegenüber Verhafteten nur zulässig, wenn auf andere Weise ein Angriff auf das Leben oder die Gesundheit ein Fluchtversuch nicht verhindert oder der Widerstand gegen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danac Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und ähnliches zu führen. Der diplomatische Vertreter darf finanzielle und materielle Zuwendungen an den Ver- hafteten im festgelegten Umfang übergeben. Untersagt sind Gespräche Entsprechend einer Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten zur Sprache gebracht. Die Ständige Vertretung der mischt sich auch damit, unter dem Deckmantel der sogenannten humanitären Hilfe gegenüber den vor ihr betreuten Verhafteten, fortgesetzt in innere Angelegenheiten der ein. Es ist deshalb zu sichern, daß bereits mit der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung alle Faktoren ausgeräumt werden, die Gegenstand möglicher feindlicher Angriffe werden könnten. Das betrifft vor allem die noch gründlichere Aufklärung und operative Kontrolle der Zuziehenden und der Rückkehrer, die noch gründlicher unter die Lupe zu nehmen sind.

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