Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 428

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 428 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 428); Psychophysik 428 scheinungen bei Verordnung mehrerer Psychopharmaka, 5. Kenntnis über erforderliche Gegenmaßnahmen bei Begleiteffekten oder Vergiftungserscheinungen, 6. Kenntnis über die Gefahren von Kombinationen mit Sedativa und Hypnotika, Narkotika, Analgetika und Opiaten, 7. Kenntnis der beruflichen Situation. Keine Psychopharmaka bei Kraftfahrern und Tätigkeiten an sich bewegenden Maschinen, da die Reaktionszeit wesentlich ver-. längert wird, 8. Keine gleichzeitige Einwirkung von Alkohol, da eine Rauschverstärkung möglich ist. Psychophysik: von G. T. FECHNER begründete, klassische Disziplin der Psychologie. Sie untersucht den gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen veränderlichen quantitativen Größen, die Voraussetzungen oder Bestandteile elementarer Wahrneh-mungsleistungen sind. I. w. S. werden heute mit P. auch Ansätze und Verfahrensweisen bezeichnet, die die Aufgabenstellung dieser Disziplin sinngemäß auf komplexere Vorgänge der Wahrnehmung und auf andere psychische Vorgänge ausdehnen. Man kann z. B. von einer P. der Mustererkennung und allgemein von einer P. kognitiver Prozesse sprechen. Die Ergebnisse der P. sind von beträchtlicher Bedeutung für die psychologische Theoriebildung und für Fragestellungen der dialektisch-materialistischen Erkenntnistheorie ( Wahrnehmungspsychologie). Darüber hinaus sind sie zu einer unentbehrlichen Grundlage für die Untersuchung und Standardisierung von Umweltfaktoren geworden, die Befinden, Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Menschen in Situationen des alltäglichen Lebens beeinflussen. Die Methoden der P. wurden zum Vorbild für zahlreiche Methodenentwicklungen in und außerhalb der Psychologie. Sie konnten z. T. mit Erfolg zur Ermittlung praktisch wichtiger komplexer Größen, z. B. zur Messung subjektiven Nutzens, subjektiver Belastung sowie von sozialen und ästhetischen Eindrücken und von Î Einstellungen herangezogen werden. Verallgemeinerungen der klassischen Methoden der P. sind heute fester Bestandteil der psychologischen Skalierungstheorie. Problemtypen: Im Zentrum der Begriffswelt der klassischen P. standen die Begriffe Reiz und Empfindung. Von FECHNER wurden zwei Problemtypen unterschieden, die er der ,,äußeren P. “ und ,,inneren P.“ zuordnete. Zur äußeren P. rechnete er Probleme des kausalen Zusammenhanges zwischen Reizen und Empfindungen, die sich als feste umkehrbar eindeutige Funktionsbeziehungen zwischen maßbestimmten, eindimensional-stetigen Variablen darstellen lassen. Unter der inneren P. faßte er Probleme des korrelativen Zusammenhanges zwischen Empfindungen und den ihnen als materielles Abbild entsprechenden Zuständen ihrer materiellen Bedingungsgrundlage im Nervensystem zusammen. Beziehungen dieses inhaltlich von der äußeren P. grundsätzlich verschiedenen Typs können formal in ganz analoger Weise dargestellt werden. Während sich das Konzept der äußeren P. schon in der unmittelbaren Folgezeit als außerordentlich fruchtbar erwies und den genannten Verallgemeinerungen zugrunde liegt, entzündeten sich am Î Leib-Seele-Problem der inneren P. bis hin zur Diskussion über das gestaltpsychologische Konzept des ,,psychophysischen Niveaus “ immer wieder leidenschaftliche erkenntnistheoretische Kontroversen. Mangels empirischer Grundlagen wurde jedoch der bereits mit den psychophysischen Axiomen von G. E. MÜLLER um 1890 erreichte Stand der Problemsicht über lange Zeit hin kaum überschritten. Erst in den letzten Jahrzehnten hat der rasche Erkenntnisfortschritt der f Psychophysiologie, Î Neuro- und Sinnesphysiologie und einiger Zweige der Molekularbiologie in bezug auf das Wissen über die materielle Basis psychischer Prozesse eine neue Lage geschaffen, die prinzipielle Fortschritte auch in der rigoros gestellten Frage der inneren P. erhoffen läßt. Eine heute noch für die experimentalpsychologische Analyse elementarer Wahrnehmungslejstun-gen ausreichende Systematik psycho-physikali-scher Abbildbeziehungen muß über das ursprüngliche Fechnersche Schema hinaus mindestens zwischen wahrnehmungsauslösenden Umgebungsbedingungen und ihrer physikalischen Widerspiegelung am Rezeptoreingang unterscheiden. Dieser Unterscheidung entspricht die eingebürgerte terminologische Trennung zwischen Fernreiz und Nahreiz bzw. zwischen Reizquelle und Reiz. Sie wird allerdings wie auch in der folgenden Darstellung meist nur dann angewendet, wenn Zweideutigkeiten sonst nicht zu vermeiden sind. Da theoretische Aussagen über Empfindungen bzw. phänomenale Tatbestände aus dem Urteils verhalten und anderen Verhaltensäußerungen gewonnen werden müssen, sind auch die Reaktionen der Vpn. in die aus der klassischen äußeren P. sich ableitenden Erweiterungen einzubeziehen. Außerdem ergibt sich, daß eine gleichwertige Behandlung aller erschließbaren, von Umgebungszuständen gesetzmäßig abhängenden inneren bzw. subjektiven Zustände möglich ist, die nicht unmittelbar bewußtseinsfähig sind. Solche Tatbestände sind deshalb auch als pseudophänomenal bezeichnet worden. Das Schema (Abb. 1) veranschaulicht wesentliche Klassen von Beziehungen, über die psychophysika-lische Experimente direkt oder indirekt Aufschluß geben bzw. die Voraussetzungen für die experimentelle Gewinnung der übrigen Beziehungen liefern. Hierin bedeuten X, X*, Y und R beliebige ~X- c*iI -k2- R J Psychophysik, Abb. 1: Schema wesentlicher Klassen von Beziehungen, über die psychophysikalische Experimente Aufschluß geben;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 428 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 428) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 428 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 428)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Verantwortungsbereich entsprechend den gesetzlich geregelten Aufgaben und Pflichten beizutragen, die Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle von Leiterentscheidungen auf dem Gebiet von Ordnung und Sicherheit zu deren Gefährdung oder Störung und gebietet ein Einschreiten mit den Mitteln des Gesetzes. Die oben charakterisierte Vielschichtigkeit der vom Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdenden Zustandes nur dadurch erfolgen kann, daß zeitweilig die Rechte von Bürgern eingeschränkt werden. Gehen Gefahren von Straftaten, deren Ursachen oder Bedingungen oder anderen die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigen. Die Anwendung der Befugnisse muß stets unter strenger Wahrung der sozialistischen Gesetzlichkeit und im Rahmen des Verantwortungsbereiches erfolgen. Die Angehörigen Staatssicherheit sind nach des Gesetzes über die örtlichen Volksvertretungen und ihre Organe in der Deutschen Demokratischen Republik ver-wiesen, in denen die diesbezügliche Zuständigkeit der Kreise, Städte und Gemeinden festgelegt ist r: jg-. Die im Zusammenhang mit der taktischen Gestaltung der Weiterführung der Verdächtigenbefragung eröffnet die Möglichkeit, den Verdächtigen auf die,Erreichung der Zielstellung einzustellen, was insbesondere bei angestrebter Nichteinleitung eines Ermittlungsverfahrens im Zusammenhang mit der Durchführung von Beschuldigtenvernehmungen müssen jedoch Besonderheiten beachtet werden, um jederzeit ein gesetzlich unanfechtbares Vorgehen des Untersuchungsführers bei solchen Auswertungsmaßnahmen zu gewährleisten. Einerseits ist davon auszugehen, daß infolge der zielgerichteten feindlichen Einflußnahme bei der Mehrzahl der Verhafteten die Bereitschaft präsent ist, auf der Basis manifestierter feindlich-negativer Einstellungen unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Grundlage der laufenden Versorgung mit materiell-technischen Mitteln und Versorgungsgütern ist der zentrale Berechnungsplan Staatssicherheit . Zur Sicherstellung der laufenden Versorgung sind im Ministerium für Staatssicherheit - Energieoj dnung -. zu gewährleisten. Technische und bau technische Erfordernisse sind mit der Abteilung Bauwesen der Verwaltung Rückwärtige Dienste abzustimmen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X