Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 397

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 397 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 397); 397 Plazebo-Effekt chen Gesichts und i. w. S. des gesamten Körpers; Teilgebiet der bürgerlichen Ausdruckspsychologie. Die P. geht von der undialektischen Annahme aus, daß bestimmte äußere Merkmale des menschlichen Körpers mit entsprechenden Persönlichkeitseigenschaften korrelieren. Die P. bedient sich der Verfahren des Analogieschlusses, z. B. des Vergleichs von Tierköpfen mit menschlichen Gesichtsformen, der metrischen Erfassung des menschlichen Körpers und der Typologisierung. Aussagen der P. waren oft Grundlage für Vorurteüe. Trotz ihres mehrfach angezweifelten wissenschaftlichen Wertes kann die P. eine historisch lange und kontinuierliche Entwicklung auf weisen, die ihren Ursprung bei ARISTOTELES und der ihm irrtümlich zugeschriebenen Schrift ,,Physiognomika“ (2. Jh. u. Z.) nimmt und daran anknüpfend, besonders von J. B. PORTA (,,De humana physiogno-mia“, 1593) und J. R. LAVATER („Physiognomi-sche Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe“, 1778) weiter geführt wird. C. G. CARUS begründet eine auf der Deutung morphologischer Merkmale beruhende P. (,,Symbolik der menschlichen Gestalt“, 1853). Von den einzelnen Teilbereichen der P. hat sich bis ins 20. Jh. vor allem die nach einer Beziehung zwischen Körperbau und Charakter suchende Konstitutionsforschung erhalten, zu deren Vertretern KRETSCHMER, SHELDON u. a. gehören, physiologische Psychologie Î Psychophysiologie, physiopolygraphische Untersuchung: das gleichzeitige apparative Erfassen verschiedener individueller physiologischer Reaktionen. Mit dem Polygraphen, einem polygraphischen Untersuchungsapparat, lassen sich einige im Gefolge bestimmter psychischer Zustände, z. B. von Erregung, Angst oder von Konfliktspannungen, auftretende physiologische Reaktionen registrieren und messen. Bisher wurden vor allem Angaben über Blutdruck, Puls, Atmung, galvanischen Hautwiderstand u. a. registriert und in ihrer zeitlichen Anordnung ausgewertet. In Verbindung mit entsprechenden Elektroden und Meßwertwandlern (Transducern) werden durch auswechselbare Verstärkereinschübe in den 4 bis 16, meist 8, Kanälen die Biosignale so weit verstärkt, daß sie zur Aussteuerung der eigentlichen Schreibsysteme usreichen. Die Spannungsverstärkung ist regelbar und beträgt z. B. für EEG-Aufzeichnungen bis 105. Der Frequenzbereich bei Gleichspannungsverstärkern umfaßt 0 Hz bis einige 100 Hz, bei Wechselspannungsverstärkern 0,1 Hz bis einige 1000 Hz. Die graphische Registrierung kann optisch auf direktschwärzendem Fotopapier, mit Tinten- oder Thermoschreibern oder nach dem Kohlepapier-Durchschreibeverfahren erfolgen. Parallel zu den physiologischen Größen können Zeitmarkierungen, Reizmarkierungen und motorische Reaktionen der Vp. auf ge zeichnet werden. Eine mißbräuchliche Form der Anwendung p. U. in einigen imperialistischen Ländern ist der sog. Lügendetektor. In Ermittlungsverfahren wird dieser zur Aufdeckung von Zusammenhängen zwischen verbalen Äußerungen; z. B. von Antworten auf neutrale und kritische Fragen, und den oben genannten physiologischen Daten genutzt. Dabei wird von der nicht voll bewiesenen Hypothese ausgegangen, daß sich wahrheitsgemäße Angaben von bewußten Falschaussagen über charakteristische physiologische Begleiterscheinungen unterscheiden lassen. Gegen das Verfahren sind wissenschaftlich große Bedenken zu erheben. Einmal mangelt es an überzeugenden Belegen hinsichtlich der wesentlichsten Gütekriterien des Verfahrens. Unabhängig hiervon verbietet sich vor allem auch aus moralisch-ethischen Gründen die Anwendung p. U. im Ermittlungsverfahren, weil die Ergebnisse der Untersuchungen als Beweismittel ungeeignet sind und weil sich die Anwendung des Verfahrens gegen die Würde und die persönliche Integrität der Befragten richtet. Plastizität: Formbarkeit, Bildbarkeit, Anpassungsfähigkeit. I. w. S. ist P. die Fähigkeit lebender Organismen, sich in ihren Reaktionen auf die Bedingungen der Umwelt einzustellen. I. e. S. bezeichnet P. die Tatsache, daß die Persönlichkeit des Menschen nicht nur durch Anlagen determiniert ist, sondern weitgehend durch Einflüsse der Umwelt, z. B. durch Erziehung, entwickelt wird (j Aneignung). Starke P. kennzeichnet vor allem das Kindes- und Jugendalter. Im Verlauf des Erwachsenenalters nimmt die P. ab. Plateaubildung Î Übung, f Lernkurve. Platzangst, Agoraphobie: Zwangsbefürchtung, Gefühl der Unfähigkeit, allein über einen freien Platz oder durch eine leere Straße zu gehen (f Angst). Plazebo-Effekt, Plazebo-Wirkung: Wirkungsweise eines sog. Leerpräparates, das durch seine Verpak-kung und durch Vermittlung des Arztes einen Effekt über psychische Mechanismen bedingt. Diese seit altersher bekannte Erscheinung wurde seit 1946 systematisch untersucht und dabei der P. eigentlich erst entdeckt. Die individuelle psychosomatische Reaktionsweise auf ein Medikament läßt sich nicht vorher bestimmen. Sicher kann die Plazebo-Wirkung bei einer Reihe von Beschwerden zunächst sehr eindrucksvoll sein. Nach Gaben von Plazebos bei alternden Menschen wurde in psychologischen Tests eine Hebung des Konzentrationsvermögens um 42% festgestellt. Bei Dauergaben wird eine zunehmende Wirkungslosigkeit der Leertabletten beobachtet. Eine unkritische und oberflächliche Beurteilung könnte das Bemühen des Arztes nach einer gezielten Therapie ermüden lassen. Hier muß auf die Aufgaben der Psychotherapie verwiesen werden mit ihrer grundlegend erlernbaren Behandlungstechnik. Positive oder negative P.e können durch die ,,Aufmachung“ ebenso;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 397 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 397) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 397 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 397)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der Aufklärung und Bekämpfung der Kriminalität insgesaunt, die zielstrebige Unterstützung der politisch-operativen Arbeit anderer Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , insbesondere im Rahmen des Klärungsprozesses Wer ist wer?, insbesondere in Zielgruppen des Gegners und Schwerpunktbereichen. Der zielgerichtete Einsatz der und anderer Kräf- te, Mittel und Methoden Staatssicherheit zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin.

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