Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 363

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 363 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 363); 363 Nervosität abstrakt und individualistisch. Auch der Genetizis-mus FREUDs, d. h. die Überbewertung der weit zurückliegenden Erfahrungsgeschichte des Patienten, sowie in der Beweisführung die zu große Wertschätzung der Kasuistik und das spekulative Argumentieren wurden von der N. noch nicht ausreichend überwunden. Wie die Psychoanalyse hat auch die N. ein bemerkenswert aktives, allerdings widersprüchliches Verhältnis zur bürgerlichen Ideologie. Sie opponiert gegen diese in untergeordneten Fragen, z. B. MARCUSE in bezug auf „gesellschaftlich unnötige Repression“ (Unterdrückung), MITSCHERLICH in bezug auf das Geschäft mit der Krankheit und die menschenfeindlichen Tendenzen im Städtebau, RICHTER in bezug auf den Individualismus in der Medizin und die Klassenabhängigkeit der klinisch-psychologischen Versorgung in den kapitalistischen Staaten. Sie erfüllt damit die Funktion einer systemstabilisierenden scheinoppositionellen Theorie, die selbst Teil der bürgerlichen Ideologien ist, und zwar mit dem aussichtslosen Bestreben, zwischen dem Kapitalismus und dem marxistischen Sozialismus einen reformistischen Mittelweg zu finden. Nervensystem: das sich aus Nervenzellen und -fasern auf bauende Gewebe, das die Verarbeitung von Ereignissen der Umwelt und des eigenen Körpers zum Zwecke der Anpassung an veränderte Umgebungsbedingungen und zur Konstanthaltung des inneren Milieus übernimmt. Das menschliche Gehirn und das Rückenmark enthalten etwa 10 bis 15 Milliarden Nervenzellen. Jede einzelne Nervenzelle bildet eine funktionelle Einheit und wird Neuron genannt. Das Neuron besteht aus einem Zellkörper (Soma) und einer großen Anzahl von Ausläufern. Ein vom Soma der Nervenzelle ausgehender Fortsatz, Neurit oder Axon genannt, ist länger, die anderen, die Dendriten, sind kürzer und meist stark verästelt. Der Zellkern des Zellkörpers hat einen hohen spezifischen Gehalt an Desoxyribonukleinsäure. Im Zytoplasma finden sich große Agglomerate von Ribonukleinsäure-Molekülen, Nisslsche Schollen genannt. In den Nervenzellen vollzieht sich eine intensive Proteinsynthese. Endoplasmatisches Retikulum und Mi-tochondrien sorgen für die Bereitstellung von Energie aus Stoffwechselprozessen. Die Nerven-zellmembran ist im Ruhezustand semipermeabel. Es besteht ein extra-intrazelluläres Konzentrationsgefälle zwischen Natrium- und Kaliumionen. Kaliumionen sind intrazellulär 39mal konzentrierter als in der extrazellulären Flüssigkeit. Umgekehrt ist die Konzentration der Natriumionen extrazellulär etwa 12mal höher als intrazellulär. Diese Konzentrationsdifferenzen bedingen ein Î Ruhepotential der Nervenzellmembran bis zu 90 mV. Das Ruhepotential ist Voraussetzung für den Erregungsablauf. Reizbedingt werden vom Soma Neurotransmittersubstanzen freigesetzt, die schwellenwertbezogen Depolarisationen bzw. t Aktionspotentiale auslösen. Die Spannung der Aktionspotentiale kann eine Spitze von 30 mV erreichen. Reizeigenschaften sind in der Impulsfolgefrequenz der Aktionspotentiale verschlüsselt. Der periphere Nerv wird vom Fortsatz des Somas, dem Neuriten, gebildet. Die meisten Nerven sind markhaltige Fasern, die nach ihrer Leitungsgeschwindigkeit eingeteilt werden können. Die Markschicht ist an den Ranvierschen Schnürringen unterbrochen. An diesen Stellen gelingt die Fortleitung der Erregung durch Auslösung von Aktionspotentialen. Die Erregungsübertragung von einem Neuron auf das andere vollzieht sich in den t Synapsen. Afferente, d. h. zum Gehirn ziehende Nerven, und efferente, von dem Gehirnzentrum ausgehende Fasern, bilden die Grundlage des peripheren N.s. Die meisten peripheren Nerven enthalten sowohl sensible als auch motorische Anteile. Zum zentralen N. gehören das Gehirn und das Rückenmark. Das Gehirn besteht aus dem verlängerten Mark, dem Hirnstamm mit der Brücke, dem Kleinhirn, dem Mittelhirn, dem Zwischenhirn und dem Großhirn (Kortex). Im Laufe der phylo- und ontogenetischen Entwicklung kommt es zu einer Dominanz des Großhirns als Kontrollinstanz für alle Hirnareale. Die graue Substanz des Gehirns besteht makroskopisch aus Nervenzellen, die weiße Substanz aus markhaltigen Fasern; die Hohlräume dazwischen sind mit Liquor gefüllt. Außerdem kann das N. unter funktionellem Gesichtspunkt in ein somatisches und ein vegetatives N. /eingeteilt werden. Das somatische N. dient der Kommunikation mit der Umwelt des Organismus: Der sensorische Anteil des somatischen N.s empfängt durch die Rezeptoren Informationen aus der Umgebung, die zu den Hirnzentren zur Verarbeitung weitergeleitet werden. Das motorische System dient der Vermittlung der Hirnimpulse für die Fortbewegung. Die Prozesse des somatischen N.s unterliegen zum größten Teil der willkürlichen Kontrolle. Aufgabe des f vegetativen Nervensystems ist die Regulation der mit dem Endrgieaustausch und dem Stoffwechsel des Organismus in Zusammenhang stehenden Funktionen zur Konstanthaltung des „inneren Milieus“. Nerventätigkeit, höhere: nach PAWLOW Tätigkeit der höchsten Abschnitte des zentralen Nervensystems, insbesondere des Kortex. Im Mittelpunkt steht die Erfassung der Wechselwirkungen zwischen Organismus und Umwelt. Die Erfassung des Verhaltens erfolgt mit der Methode der f bedingten Reflexe. Den Gegensatz dazu bildet die niedere Nerventätigkeit. Sie umfaßt die Tätigkeit der niederen Hirnzentren und des Rückenmarks. Nervosität: 1. eine allgemeinsprachliche Sammelbezeichnung für eine Übererregbarkeit des vegetativen Nervensystems einschließlich der daraus resultierenden Allgemeinerscheinungen, z. B. einer;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 363 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 363) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 363 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 363)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Leiter der Hauptabteilung hat dafür Sorge zu tragen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, daß die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit und die Untersuchung damit im Zusammenhang stehender feindlich-negativer Handlungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur einheitlichen Ordnung über das Betreten der Dienstobjekte Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in Operativ-Gruppen Objektdienststellen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für die Planung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anlage. Als Grundlage dienen folgende Dokumente: Dienstanv eisung über die politisch-operative Dienstdurchführung in der Abteilung Staatssicherheit Berlin und den Abteilungen der BezirksverwaltungenAerwal-tungen für Staatssicherheit, Befehl des Ministers für Staatssicherheit erlassenen und für alle Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit verbindlichen Ordnungs- und Verhaltensregeln in der Untersuchungshaf tans alt sowie - die auf den genannten rechtlichen Grundlagen, dienstlichen Bestimmungen und Weisungen festgelegt, auch an Leiter anderer Diensteinheiten herausgegeben. Diese Leiter haben die erhaltene in ihrer Planvorgabe zu verarbeiten. Es wird nach längerfristigen Planorientierungen und Jahresplanorientierungen unterschieden. Planung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers zur Weiterentwicklung und Qualifizierung der prognostischen Tätigkeit im Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Gemeinsame Festlegungen der Leiter des Zen- tralen Medizinischen D: iptc: Staatssicherheit zur enstes, oer teilung und der Abteilung des Sicherstellung des Gesundheitsschutzes und der medizinischen Betreuung ,V -:k. Aufgaben des Sic herungs- und Köhtroll- Betreuer Postens, bei der BbälisTerung des. Auf - nähmeweitfatrön:s - Aufgaben zur Absicherung der Inhaftier- Betreuer innerhalb und außerhalb der Untersuc hungshaftanstalt Anforderungen, die Sicherheit und Ordnung bei der Absicherung und Beaufsichtigung von. - Absicherung der weiblichen bei Betreuer Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X