Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 356

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 356 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 356); Mustererkennung 356 dem Prinzipien und Prozesse beim organismischen und technischen Erkennen von strukturierten Signalen untersucht werden. Erkennen ist Erschließen der Bedeutung, die geometrischen Figuren oder i. w. S. strukturierten Anordnungen zuerteilt werden kann. Muster im geometrischen Sinne können z. B. die Bedeutung von Ziffern, Buchstaben oder Formelsymbolen haben. Für die Kybernetik interessiert besonders im Verkehr zwischen Mensch und Maschine die Frage nach dem notwendigen Informationsangebot, damit aus seinen Einheiten durch Klassifizieren ein Muster erkannt werden kann. Zur Theorie der M. gehören a) die Theorie der automatischen M., d. h. der technischen Synthese von Erkennungssystemen, b) die Theorie der organismischen M., d. h. der Analyse von Erkennungsleistungen in höher entwickelten Organismen und im Menschen und c) die allgemeine Theorie der M. Diese allgemeine Theorie hat sich herausgebildet, weil die Grundlagen der automatischen und organismischen M. miteinander Zusammenhängen und sich z. T. gegenseitig bedingen, a) Die automatische M. versucht letzten Endes, die effektiven Erkennungsleistungen des Menschen zu simulieren, und braucht dazu exakte Aussagen über die menschliche Leistungsfähigkeit und Anregungen für effektive Funktionsmechanismen, b) Die organismische M. kann diese Aussagen und Anregungen liefern. Für ihr Ziel, die tatsächliche Funktionsweise organismischen Erkennens zu erklären und mathematisch zu modellieren, braucht die Theorie der organismischen M. aber ein Reservoir möglicher Modelle, die sie z. T. aus der automatischen M. entnehmen kann. Außerdem hat die kybernetische Verallgemeinerung beider Richtungen, die technische und organismische Erkennungssysteme als Informationsverarbeitungssysteme betrachtet, zu gemeinsamen methodischen und theoretischen Prinzipien geführt, die c) von der allgemeinen Theorie der M. relativ unabhängig untersucht werden können. Für die Psychologie ist die M. deshalb wichtig, weil sich Probleme der organismischen M. mit denen der Wahrnehmungspsychologie überschneiden. Allerdings wird in der Psychologie der Begriff Erkennen auch für höhere Erkennungsleistungen benutzt, wie sie z. B. beim Problemlosen auf treten. Die folgenden Ausführungen betreffen für die Psychologie vorrangig perzeptive Erkennungsleistungen. Die Probleme der M. sollen vom Standpunkt der allgemeinen Theorie behandelt und durch Hinweise auf die automatische und organismische M. ergänzt werden. 1. Objekte der M.: Unter einem Muster soll ein strukturiertes Signal verstanden werden, d. h. ein Signal, das durch Relationen zwischen den Signalelementen definiert ist. Ein Wort z. B. ist durch die Aufeinanderfolge bestimmter Buchstaben oder ein Buchstabe durch die gegenseitige Lage bestimmter Linienelemente als Muster definiert. Da ein solches Muster durch physikalische Si- gnalträger unterschiedlich realisiert werden kann, entspricht ein bestimmtes Muster einer Klasse von Signalträgern mit derselben Struktur. Zwischen einem vorliegenden Muster als einer bestimmten physikalischen Realisierung und einer Klasse solcher Realisierungen ist zu unterscheiden. Muster können den Charakter von Zeichen haben, wenn ihnen eine bestimmte Bedeutung zugeordnet wird. Diese besteht in einer Relation zwischen einer Musterklasse und einer Klasse möglicher Verhaltensweisen und kann durch eine Bezeichnung, z. В. a oder Dreieck vermittelt werden. Besondere Eigenschaften der Muster und ihrer Klassenzugehörigkeit prägen die Probleme der M.: 1.1. Muster können durch i. allg. kontinuierliche Transformationen ineinander übergeführt werden (Abb. 1). 1.2. Invariante Transformationen ändern die Klassenzugehörigkeit nicht, z. B. bei Schriftzeichen globale Änderungen wie Verschiebung, Drehung und Maßstabänderung oder lokale Änderungen wie Verzerrungen bei handgeschriebenen Buchstaben 6 6 6 6 5 333555555S8 Mustererkennung, Abb. 1: Veranschaulichung kontinuierlicher Transformationen zwischen Ziffern (nach ARKADJEW und BRAWERMAN) Abb. 2: Beispiele für invariante Transformationen des Buchstaben А А ursprüngliche Form globale Änderungen: А Verschiebung 3L Drehung А Maßstabsänderung lokale Änderungen: Verzerrung bei Handschrift Druckungenauig -keiten;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen durch Staatssicherheit und die gesamte sozialistische Gesellschaft ist es daher unabdingbar, in die realen Wirkungszusam menhänge der Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen gehören demzufolge die subversiv-interventionistische Politik des imperialistischen Herrschaftssystems gegen den realen Sozialismus, das staatliche und nichtstaatliche Instrumentarium zur Durchsetzung dieser Politik und die von ihm angewandten Mittel und Methoden sowie die vom politischen System und der kapitalistischen Produktionsund Lebensweise ausgehenden spontan-anarchischen Wirkungen. Im Zusammenhang mit der Beantwortung der Frage nach den sozialen Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen geführt; werden. Die in der gesellschaftlichen Front Zusammenzuschließenden Kräf- müssen sicherheitspolitisch befähigt werden, aktiver das Entstehen solcher Faktoren zu bekämpfen, die zu Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen und zur Bekämpfung ihrer Ursachen und Bedingungen. Mit zunehmendem Reifegrad verfügt die sozialistische Gesellschaft über immer ausgeprägtere politische und Öko-.

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