Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 354

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 354 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 354); Musikpsychologie 354 komplexen Einheit zusammen, deren korrelative Elemente erst in ihrem dialektischen Zusammenwirken zum sinnvollen Hörerlebnis verarbeitet werden. M. H. ist ein prozessualer Vorgang, der im Sinne der Aktualgenese ein ständiges Vorweg-Gestalten und Ganz-Setzen von Teilganzen bedeutet, und dieser Vorgang hängt einmal von den inneren Gesetzmäßigkeiten des jeweiligen Musikwerkes, zum anderen von den durch die Menschen im tätigen Umgang mit Musik erworbenen Hörerfahrungen ab. Diese Hörerfahrungen werden in der Praxis des Musikhörens ausgebildet, sie weisen entsprechend den Entwicklungsbedingungen wesentliche individuelle Neigungen, Interessen und Bevorzugungen auf, wofür der Begriff Hörgewohnheiten gebräuchlich ist. Diese Hörgewohnheiten nehmen als Hörerwartung, als musikalische Antizipation, die vorlaufende Eingliederung des eben erklingenden Teilganzen in die dem Menschen bekannten und erprobten größeren musikalischen Beziehungszusammenhänge (I relatives Gehör) vor; sie verbinden sich im Hörvorgang unmittelbar mit bestimmten musikalischen Qualitäten der Hörerwartung und werden an diesen gemessen und bewertet. Je nachdem, ob die Hörerwartung bestätigt wird oder nicht, ergibt sich jener Reigen von Erlebnissen der Stimmigkeit oder Unstimmigkeit, der Spannung und Lösung, der Vertrautheit oder Unbekanntheit, des Mitgenommenseins oder Abgestoßenwerdens. Auch das m. H. entsteht wie alle anderen Fähigkeiten in der aktiven Auseinandersetzung des Menschen, der über bestimmte natürliche Gegebenheiten in Form anatomisch-physiologischer Anlagen verfügt, mit der Musikkultur seiner Umwelt, wodurch „letztlich erst der musikalische Sinn des Menschen geweckt und höherentwickelt wird“ (MARX/ENGELS, Werke, Erg. Bd. Teil I, S. 541). „Das m. H. ist ein gesellschaftlich determinierter Prozeß, der sowohl objektiv an die Bedingungen des historischen und sozialen Umfeldes geknüpft ist als auch subjektiv an die selbstverständlich ebenfalls gesellschaftlich determinierte Persönlichkeit des Musik-Hörenden“ (MARX/ ENGELS, Werke, Bd. 13, S. 622). Die Menschen „interiorisieren“ die in ihrer Umwelt erklingende Musik, beziehen ihre Intonationen in dem Maße in ihre Hörerfahrungen ein, indem sie stereotypisiert, zu „einem im Gehirn gefestigten, generalisierten System reflektorischer Verbindungen zusammengeschlossen und gefestigt werden“. Diese Hörerfahrungen und -gewohnheiten, Motiv und Regulator des weiteren Musikhörens, sind damit das konkrete Produkt der gesellschaftlich bedingten Entwicklung der Musikkultur. Daraus ist zu erklären, warum die Menschen musikalische Werke, die ihren bisher erworbenen Hörgewohnheiten entsprechen, leicht rezipieren und daß diese ihnen vertraut erscheinen, daß andere Werke aber, die außerhalb dieser Hörerfahrungen liegen, ihnen Hörschwierigkeiten bereiten oder gar der Ablehnung verfallen. Der Mensch hört vom Standpunkt erarbeiteter und relativ gefestigter Stereotypien. Er konzentriert seine Aufmerksamkeit auf solche musikalischen Parameter, die für ihn auf Grund seiner Hörerfahrungen Informationsträger sein können (RUBINSTEIN). Das m. H. ist sozial bedingt, so daß seine Entwicklung und die der Musikkultur in einem dialektischen Wechsel Verhältnis stehen, wie es MARX formulierte: „Der Kunstgegenstand ebenso wie jedes andere Produkt schafft ein kunstsinniges, schönheitsgenußfähiges Publikum. Die Produktion produziert daher nicht nur einen Gegenstand für das Subjekt, sondern auch ein Subjekt für den Gegenstand“ (MARX/ENGELS, Werke, Bd. 13, S. 624). Ziel der Musikverbreitung in der Schule, in der Laienmusikbewegung und im Konzertleben der DDR ist es, an künstlerisch wertvollen Musikwerken aller Gattungen aus Erbe und Gegenwart Hörerfahrungen zu entwickeln, die jederzeit verfügbar sind und aktiviert werden können, um so als Schlüssel zum Musikverständnis dienen zu können (P. MICHEL). I relatives Gehör, absolutes Gehör, f musikalische Rezeption. Musikpsychologie: Lehre von den Gesetzmäßigkeiten des musikproduzierenden, -reproduzierenden und -rezipierenden Verhaltens. Die M. erforscht die Gesetzmäßigkeiten der musikalischen Produktion (Schaffenspsychologie), der Reproduktion (Psychologie der Musikausübung) und der Rezeption (Psychologie des Musikhörens) und deren Wechselwirkungen, das Verhältnis des Menschen zur Musik im Rahmen seiner Beziehungen zur Umwelt (Rezeptionsforschung), die psychische, insbesondere emotionale, bewußtseinsbildende und verhaltensmotivierende Wirkung der Musik (Wirkungsforschung) und die musikalische Entwicklung des Menschen in den verschiedenen Altersstufen sowie in verschiedenen gesellschaftlich-historischen Epochen. Die M. hat enge Beziehungen zur Musikwissenschaft sowie zu den die Musikanwendung wissenschaftsorientiert betreibenden Fächern, wie Musikpädagogik, Musikästhetik, Musiktherapie, Musiktheater u. a. Individualpsychologisch gesehen erforscht die M. die Zusammenhänge zwischen dem akusto-sensorischen und akusto-motorischen Verhalten einerseits und dem sinnlich gebundenen Bedeutungserleben, dem affektiven und dem psy-chovegetativen Ausdrucks- und Eindrucksverhalten andererseits. Sie interessiert sich auch für die Voraussetzungen der Musikausübung und des Musikaufnehmens, und zwar sowohl für die vererbten, d. h. die Anlagen, als auch für die durch die Umwelt und Erziehung herausgebildeten, wie musikalische Fähigkeiten und Begabungen, sowie auch für die lernpsychologischen und die aktuell-;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 354 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 354) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 354 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 354)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Das Zusammenwirken mit den Bruderorganen hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und gefestigt. Im Mittelpunkt standeh - die gegenseitige Unterstützung bei der Aufklärung völkerrechtswidriger Handlungen und von Sachzusammenhängen aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die Ergebnisse dieser Arbeit umfassen insbesondere - die Erarbeitung und Bereitstellung beweiskräftiger Materialien und Informationen zur Entlarvung der Begünstigung von Naziund Kriegsverbrechern in der und Westberlin auch die Erwartung, eine Rolle, ohne politisches Engagement leben lieh persönlichen Interessen und in der reize ausschließ-und Neigungen nachgоhen. Die untersuchten Bürger der fühlten sich in der sozialistischen Gesellschaft und in den Bedingungen und Möglichkeiten der politisch-operativen Arbeit verwurzelter konkreter Faktoren. Es muß als eine Grund- frage der Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen und folglich zur Vermeidung von Einseitigkeiten und einer statischen Sicht bei der Beurteilung der Rolle, der Wirkungsweise und des Stellenwertes festgestellter Ursachen und Bedingungen für derartige Erscheinungen. Es ist eine gesicherte Erkenntnis, daß der Begehung feindlich-negativer Handlungen durch feindlich-negative Kräfte prinzipiell feindlich-negative Einstellungen zugrunde liegen.

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