Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 338

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 338 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 338); Mentalhygiene 338 werden, auf die der Prozeß durch Regler selbsttätig stabilisiert wird. Eine Korrektur des Prozeßzustands durch den Werktätigen ist zwar möglich, kennzeichnend ist aber, daß das Überwachungspersonal nur noch dann regelnd in die Prozeßführung eingreif en muß, wenn die Abweichung von den technischen Systemkomponenten nicht mehr selbsttätig ausgeglichen werden kann. Die rückgemeldete Information über den Prozeß auf Meßstellenfeldern, die zentral zusammengefaßt werden, z. B. in Meßwarten oder Dispatcherpulten, kann vollständig oder selektiv, d. h. vorverarbeitet sein. Gegenwärtig kommen in der Industrie beide Varianten vor, wobei der Trend eindeutig in Richtung der Erhöhung des Anteils vorverarbeiteter Rückmeldung liegt, z. B. dadurch, daß erst bei Grenzwertüberschreitung eine Anzeige erfolgt. Beispiel für diese Automatisierungsstufe eines M.-M.-S. sind alle mit konventioneller MSR-Tech-nik ausgerüsteten Produktionssysteme. In M.-M.-S. höherer Stufen werden für die Ermittlung der optimalen Parameter zur Prozeßführung EDV-Anlagen herangezogen, z. B. Prozeßrechner oder Informationsrechner. Je nach der Kopplung der EDVA an den Prozeß bzw. die Nutzung des Rechners durch das Bedienungspersonal lassen sich weitere Automatisierungsstufen abgrenzen. Die höchste Stufe des M.-M.-S. wird mit der Komplexautomatisierung erreicht. Hier verschmelzen die Aufgaben der Fertigung, Produktionsvorbereitung und Produktionsleitung zu einem einheitlich geführten Prozeß. Im Rahmen der f Ingenieurpsychologie wird das M.-M.-S. mit der Zielstellung bearbeitet, einen Beitrag für die psychologische Arbeitsgestaltung zu liefern. Mentalhygiene Psychohygiene. Mentalität: in der Alltagssprache Besonderheiten solcher Richtungsdispositionen von einzelnen Menschen, Gruppen, Schichten, Klassen und Völkern, aus denen typische Unterschiede vor allem in den Lebensgewohnheiten, Sitten und Gebräuchen resultieren. Meprobamat: seit 1954 in der Therapie und unter sehr vielen Namen bekanntes Medikament. Als erster Tranquilizer hat es eine weltweite Verbreitung erfahren und hat heute noch dieses Indikationsgebiet. Es hat geringe antikonvulsive Eigenschaften und zeigt keinen antipsychotischen Effekt. Es belastet kaum den Kreislauf, bietet aber keine Möglichkeit einer parenteralen Applikation wegen des großen Injektionsvolumens. Es wird empfohlen bei und nach Alkoholentziehungskuren, zur Behandlung der Toxikomanie, des Delirium tremens, beim Petit mal und bei Verhaltensstörungen von Kindern. Alkohol- und Barbiturat-intoxikation sind kontraindiziert. An Nebenwirkungen können Benommenheit, Schwindel, Ataxie, mitunter auch Verwirrtheitszustände und allergische Reaktionen, eintreten. Es beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit, und nach längerem Gebrauch sind Abstinenzerscheinungen bis hin zu epileptischen Anfällen, daneben Diarrhöen, Tremor und Erbrechen beobachtet worden. Hauptindikationsgebiet sind die neurotische Angst und Spannung, entweder aus echter Befürchtung oder aus einer Konfliktlage heraus. Sie sind nur vorübergehend damit zu therapieren. Von einer längerfristigen Behandlung über Monate ist unbedingt abzuraten. Merkfähigkeit: die Fähigkeit, neue Eindrücke kurzfristig zu behalten; sie ist eine Grundvoraussetzung für die Informationsaufnahme und -Verarbeitung. M. wird in der gedächtnispsychologischen Literatur auch als Neu-Gedächtnis, unmittelbares Behalten (MEUMANN), Kurzzeitspeicher im Unterschied zum Alt-Gedächtnis, Erinnerungsfähigkeit, Langzeitspeicher bezeichnet (Î Gedächtnis). Die M. läßt mit zunehmendem Alter vor allem für mechanisch einzuprägende Lerninhalte nach ( Ribotsche Regel), während sie für logische Zusammenhänge sogar ansteigen kann. Das zeigen die Untersuchungen von ISTOMINA u. a. an 60 65jährigen Wissenschaftlern und 20 24jährigen Studenten. Störungen der M. erfolgen oft ohne Beeinträchtigung der Erinnerungsfähigkeit für frühere Erlebnisse (I Gedächtnisstörungen). Merkfähigkeitsdiagnostik: Verfahren zur Diagnose der Merkfähigkeit, bei denen meist kurzfristig dargebotene Ziffern, Figuren, Rhythmen oder Wörter unmittelbar nach der Darbietung reproduziert werden müssen. Als Untertest sind sie Bestandteil vieler Intelligenz- und Leistungstests, z. B. von IST und HA WIK. Die Frage, welche Rückschlüsse solche kurzfristigen Behaltensleistungen auf die Ausprägung des Langzeitgedächtnisses zulassen, kann noch nicht sicher beantwortet werden. Außerdem ist die Vieldimensionalität der Merkfähigkeit, z. B. optisch oder akustisch, zu beachten, die sich z. B. in den niedrigen Interkorrelationen der verschiedenen Merktests äußert. Die ungenügende Übereinstimmung der Resultate in den Merktests wird aber auch durch die Tatsache verursacht, daß die in den einzelnen Tests geforderten verschiedenen Arten des Einprägens und Hervorrufens, z. B. das Wiedererkennen oder das Reproduzieren, selbst bei gleichem Merkmaterial zu Differenzen bei derselben Vp. führen. Merkwelt j Umweltlehre. Meskalin: chemisch ein Tri-methoxyphenylamino-äthan, das in mexikanischen Kakteen (Anhalonium lewini) vorkommt. Die Ureinwohner nehmen Zubereitungen aus den getrockneten Teilen der Pflanzen bei verschiedenen Leiden, bei Unwohlsein, aber auch als Rauschmittel während religiöser Feste. Offenbar reagiert der daran gewöhnte Indianer anders als der Europäer. M. führt bei einer Dosis von 50 bis 200 mg zu einer Beeinflussung der Großhirnrinde, die dosisabhängig zuerst als leichte Euphorie, aber bald als Rausch mit Halluzinationen und prächtigen Bildern, Sinnestäu-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels. Die vom Feind angewandten Mittel und Methoden. Die Zielgruppen des Feindes. Das Ziel der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens und des vor allein von kriminellen Menschenhändlerbanden betriebenen staatsfeindlichen Menschenhandels hat das durch den zielstrebigen, koordinierten und konzentrierten Einsatz und die allseitige Nutzung seiner spezifischen Kräfte, Mittel und Methoden des IfS zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung -und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Ausgehend davon, daß - die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des ungesetzlichen Verlassens und des vor allem von kriminellen Menschenhändlerbanden betriebenen staatsfeindlichen Menschenhandels hat Staatssicherheit durch den zielstrebigen, koordinierten und konzentrierten Einsatz und die allseitige Nutzung seiner spezifischen Kräfte, Mittel und Methoden zur Unterdrückung, Überwachung und Kontrolle der revolutionären Arbeiterbewegung und anderer antiimperialistischer und demokratischer und oppositioneller Kräfte in den imperialistischen Staaten.

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