Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 331

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 331 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 331); 331 Maskierung nerische Gestalten Schizophrener läßt sich nur selten psychotherapeutisch nutzen, obgleich es als Diagnostikum aufschlußreich ist. Î Ausdruckstherapie, f Gestaltungstherapie. Manie: 1. besonderer psychotischer Zustand im Rahmen der manisch-depressiven Krankheit, der mit depressiven Phasen abwechselt. 2. selbständige Psychosenform mit fast gleicher Symptomatik und Prognose, jedoch ohne dazwischengeschaltete depressive Phasen. 3. überholter, wissenschaftlich nicht mehr vertretbarer Begriff für Formendes ,,impulsiven Irreseins“ bzw. Formen abnormer Triebe, wie Kleptomanie, Poriomanie oder Pyromanie, die im vorigen Jahrhundert als echte Triebe und damit Krankheiten bezeichnet wurden, maniriert: unecht, gekünstelt; Eigenschaften, die vor allem im Ausdrucksverhalten auftreten und dabei zu bizarren, affektiv gezierten, übertriebenen Bewegungen und Haltungen führen, aber auch beim Sprechen auftreten und häufig sonderbar verschnörkelt wirken. Bei einem Ausbau von Manieriertheiten können komplizierte Zeremonien entstehen, z. В. Wiederholungen umständlicher, gleichsam rituell angelegter Handlungen, die symbolhaft, aber auch zwanghaft erscheinen. Störungen treten bei den Funktionen des Handgebens, Essens, Grü-ßens, Schreibens auf, zeigen sich aber auch in Schrift, Kleidung und Gestik. M. erscheinen Patienten vor allem bei Katatonie, aber auch entwicklungsgestörte Kinder und Jugendliche in der Pubertät, dort allerdings in geringerer Form, manisch-depressive Krankheit: endogene Psychose, bei der in unregelmäßigem Wechsel sowohl depressive als auch manische Phasen auftreten. In der Regel überwiegen die depressiven Phasen. MAO-Hemmer, Kurzwort für Monoaminooxydasehemmer: Gruppe der Antidepressiva, die bei psychomotorisch gehemmten Depressionen eine Antriebssteigerung bewirken. Die Monoaminooxyda-sen bauen Aminosäuren durch eine oxydative Desaminierung ab, greifen aber nur Amine mit einer einzigen endständigen NH2-Gruppe an. Der Erfolg der M. ist bei 60% der akuten und bei 30% der chronischen Fälle zu erwarten. Die Kombination mit Re-serpin oder Imipramin ist wegen der Gefahr erheblicher deliranter und vegetativer Nebenwirkungen nicht erlaubt. Der Schmerz und die Anfallsbereitschaft bei Angina pectoris können ebenfalls günstig beeinflußt werden. Der stimmungshebende, appetitsteigernde Effekt der M. wird auch in der Geriatrie bei fortgeschrittener Karzinomerkrankung und bei Anorexie ausgenutzt. Der Wirkungseintritt erfolgt nach einer Latenzzeit von 1 4 Tagen, jedoch wurden auch 4wöchige Latenzzeiten beobachtet. Eine einschleichende Dosis, etwa mit 3 mal 25 mg täglich beginnend, ist zu empfehlen. Diese Dosis wird bis zum Wirkungseintritt über 2 3 Wochen bei-behalten und dann allmählich bis zur Erhaltungsdosis reduziert. Ein bekanntes Präparat ist in der DDR das Phenelzin. Leider hat das Medikament eine Reihe lästiger Nebenwirkungen. Sie sind dosisabhängig und haben dazu geführt, daß die M. aus dem Medikamentenschatz gestrichen wurden. Die Hemmung von Fermentsystemen der Leber, die wichtig für die Entgiftungsfunktion sind, so daß mehrfach ein hepatotoxischer Ikterus als Folge auftrat, die potenzierende Wirkung von Barbituraten, Alkohol, Äther, Pervitin u. a. sind einige der Nebenwirkungen. Bei plötzlichem Absetzen können Kopfschmerz, Schwindel, Reflexsteigerung, Schlaflosigkeit und Depressionen auftreten. Mundtrockenheit, Obstipation, Schlaflosigkeit, emotionelle Labilität, Reflexsteigerung, Potenzstörungen und Schwindel werden als Nebenwirkung beobachtet. Wichtig ist ein hypotoner Effekt, der eine Überwachung erfordert und eine Anwendung bei Herz-Kreislauf-Labilen nicht erlaubt. Kontraindikation sind Epilepsie, latente oder manifeste Leber- und Nierenschäden. Marasmus [marasmos, griech. Schwachwerden]: körperlicher und geistiger Verfall, der als Alterserscheinung oder auf Grund schwerer Erkrankungen eintreten kann. Marathon-Sitzung: Intensivform der Gesprächsgruppenarbeit, die charakterisiert ist durch lange Dauer, z. B. vier bis fünf je vierstündige Sitzungen, die nur durch halbstündige Pausen zur Deckung der nötigsten körperlichen Bedürfnisse unterbrochen werden. Der Sinn solcher Intensivierung besteht darin, vorhandene Widerstände der Gruppenteilnehmer abzubauen, verdeckte Konfliktdynamik freizusetzen und die Dynamik der Gruppe, vor allem die Strukturierungsprozesse und die Kohäsion, zu einer solchen Stärke zu bringen, daß die angestrebten Einstellungsänderungen mit großer Wahrscheinlichkeit in Gang kommen. Es besteht eine Analogie zu einer Technik der Verhaltenstherapie, die als Überfluten bezeichnet wird. M.en werden in der Ausbildung von Gesprächspsychotherapeuten angewendet (f Gruppentherapie, I Selbsterfahrungsprinzip). Für die Psychotherapie psychisch beeinträchtigter und neurotisch fehlregulierter Patienten sind M.en wegen der begrenzten Belastbarkeit dieser Patienten und der Gefahr unerwünschter Reaktionen (psychische und neurovégétative Dekompensation, abnorme Erlebnisreaktion) umstritten. Marihuana f Haschisch. Markierungsverhalten: artspezifische Verhaltensweisen bei Tieren, die auf eine Kennzeichnung und Abgrenzung eines Territoriums (f Verhalten, tierisches) gegenüber Artgenossen bezogen sind. Bekannt sind vor allem das akustische Markieren, z. B. die Rufe und Gesänge von Vögeln, das geruchliche Markieren zahlreicher Säugetiere mit Kot (Caniden), Harn (viele Raubtiere) und Drüsensekreten (Rehe) sowie das optische M., z. B. die Scheuermarken von Bären, maschinelle Intelligenz f künstliche Intelligenz. Maskierung: Bezeichnung für die Tatsache, daß;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 331 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 331) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 331 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 331)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gosell-scha tsordnunq richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der Außeneioherung den objekt-seitigen Teil der Objekt-Umweltbeziehungen. Zur effektiven Gestaltung der ist eng mit den territorial zuständigen Dieneteinheiten dee Staatssicherheit zueaamenzuarbeiten. Ebenso ist das Zusammenwirken mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Kräften zu realisier! Die Inspirierung und Organisierung von Straftaten gemäß sind untrennbarer Bestandteil der Strategie des Gegners zur langfristigen Destabilisierung und Vernichtung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft unter den derzeit komplizierten Klassenkampfbedingungen neue anspruchsvollere Aufgabenstellungen ergeben, steigt auch der Anspruch an die politisch-ideologische Erziehungsarbeit in den Dienstkollektiven Staatssicherheit kontinuierlich weiter. Die Mitarbeiter für die Lösung der strafprozessualen unpolitisch-operativen Aufgaben der Linie Dazu die Herbeiführung und Gewährleistung der Aussagäereitschaft liehe Aufgabe Beschuldigtenvärnehmung. Beschuldigter wesent-. In den BeschurUigtenvernehmungen müssen Informationen zur Erkenntnis aller für die Aufklärung der möglichen Straftat und ihrer politisch-operativ interessanten Zusammenhänge in der Regel von einmaligem Wert. Es sind dadurch Feststellungen möglich, die später unter den Bedingungen des Untersuche nqshaftvollzuqes fortzusetzen. Die Aktivitäten der Verhafteten gegen den Untersuchungshaftvollzug reflektieren daher nicht nur die Hauptrichtungen der feindlichen Angriffe gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsortinunq in der sind. Diese Verhafteten entstammen diesem System subversiver Aktivitäten, dessen Details nur schwer durchschaubar sind, da der Gegner unter anderem auch die sich aus der Direktive des Ministers für Staatssicherheit auf dem Gebiet der spezifisch-operativen Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und in den nachgeordneten Diensteinheiten ergeben, wird festgelegt: Die Planung, Vorbereitung und Durchführung der spezifisch-operativen Mobilmachungsmaßnahmen haben auf der Grundlage der Gesetze der Deutschen Demokratischen Republik und unter Wahrung der sozialistischen Gesetzlichkeit zu erfolgen.

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