Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 328

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 328 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 328); Lorbeereffekt 328 „Seele“ die Anschauung von der räumlichen Lage der Objekte reproduzieren kann. Dazu sollte die Ausbreitung von Akkorden vergleichbaren qualitativen L. im Gehirn in der Lage sein. Die nativisti-sche Theorie von HERING geht dagegen davon aus, daß die räumlich-topographische Anordnung neuronaler Elemente unmittelbar zur räumlichen Lokalisation von Objekten beiträgt. Die Annahme einer streng punktuellen Bindung zwischen retinalen Koordinaten und anschaulichen Ortswerten ist mit zahlreichen Effekten instabiler Lokalisation bei Reizverarmung (f autokinetisches Phänomen, f Aubert-Phänomen) und mit lokalen räumlichen I Nacheffekten unverträglich. Lorbeereffekt: metaphorische Bezeichnung für ein motivational bedingtes Nachlassen des Lernfortschritts infolge zu häufiger Belohnung; CORRELL (1965) benutzte diesen Begriff erstmals unter humanpsychologischen Lernaspekten. Der Lernende neigt dazu, „sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen“ und sich nicht maximal anzustrengen. Der L. zeigt sich auch im Tierexperiment, z. B. darin, daß beim operativen Konditionieren unter gewissen Umständen intermittierende f Verstärkung zu besseren Lernfortschritten führt als kontinuierliche Bekräftigung. Nach CORRELL hat der L. auch für die Erziehung von Kindern Bedeutung, um allmählich eine höhere Reaktionsquotenverstärkung zu erreichen, indem man z. B. anfangs jede gute Arbeitserledigung belohnt, dann nur noch jede zweite, dritte und schließlich nur noch jede zehnte, damit das Kind auch Arbeiten ausführt, ohne immer schon im voraus auf eine Belohnung zu warten. Löschung Î Extinktion. Lösungsstammbaum: nach DUNCKER ein ,,Graph4 ‘, in dem für eine spezielle Problemstellung die zulässigen Problemtransformationen in Form einer hierarchisch geordneten Folge von Funktionalwerten mit Lösungseigenschaften unterschiedlichen Allgemeinheitsgrades dargestellt sind (f Struktur, hierarchische). Der Übergang von einer Hierarchieebene in die nächsttieferen stellt eine sukzessive Konkretisierung, eine produktive Umformung der ursprüngl. Problemstellung dar. Diese Hierarchieebenen sind nach DUNCKER einzelne Prozeßphasen eines Problemlösungsprozesses, „deren jede nach rückwärts Lösungscharakter, nach vorwärts Problemcharakter besitzt“. Die Endpunkte eines solchen „Graphen“ bilden dann diejenigen Elemente oder Eigenschaften, durch die die „Endgestalt der Lösung“ im Sinne einer sukzessiven Konkretisierung bzw. Spezifizierung des ursprünglichen Problems erreicht wird. LSD, Abk. für Lysergsäurediäthylamide: chemische Verbindungen, die als Hauptwirkstoff des Mutterkorns, als basisch reagierende peptidartige Verbindungen der vom Indol abgeleiteten Lysergsäure mit verschiedenen Aminosäuren entdeckt wurden. Sie entstehen im Dauermyzel (Secale cornutum) des Mutterkornpilzes auf Roggen. Die wehenför- dernde Wirkung des Mutterkorns war schon im Mittelalter bekannt. Früher hat der Pilz immer wieder zu Massenvergiftungen Anlaß gegeben. Besonders in einem regenreichen Sommer tritt er am Getreide auf und kann mit in das Brot gelangen. Vergiftungen der Art sind heute selten. Die Chemie der Secalealkaloide ist heute weitgehend geklärt, besonders durch STOLL und JAKOBS, die zeigen konnten, daß die Lysergsäure und das Prolin die Hauptbausteine des Moleküls darstellen. Drei Hauptwirkungen sind zu beobachten, eine sympa-thikolytische Wirkung, eine Uteruswirkung und eine zentrale Wirkung, über deren Zustandekommen noch wenig bekannt ist. Gesichert ist eine Affinität der Lysergsäure zum zentralen Nervensystem , die zentralbedingt die Körpertemperatur charakteristisch beeinflußt. Das LSD 25, das d-Ly-sergsäurediäthylamid-tetrat, wurde zunächst unter dem Gesichtspunkt der Erzeugung von Modellpsychosen untersucht und hier und da als Hilfsmittel für die Psychotherapie und für die Erforschung psychotischer Gestaltungsvorgänge benutzt. Schließlich erfuhren mehr und mehr die Öffentlichkeit und daran interessierte Kreise davon, und LSD fand Eingang als Droge in bestimmte Gruppen kapitalistischer Länder. Immer wieder wird betont, und das stimmt sicher von der pharmakologischen Seite, daß eine Sucht mit körperlicher und psychischer Abhängigkeit, mit Entziehungserscheinungen oder Persönlichkeitsveränderungen nicht zutreffend ist. Die Gefahr liegt jedoch in unmittelbaren * Entgleisungsmöglichkeiten, in der Situationsverkennung, in starken Affekt- und Stimmungsschwankungen und der daraus folgenden Selbstmordgefahr. Die Hauptwirkungen neben vegetativen Erscheinungen sind optische Sinnestäuschungen, abnorme Sensationen im Bereich der Körperempfindung, verändertes Erleben von Raum und Zeit, Störungen des Denkens, Veränderungen des Gefühlslebens und Bewußtseins. Luce-Axiom Î Entscheidungsmodell. Lüge: bewußt falsche Aussage mit der Absicht, durch Täuschung bestimmte Ziele zu erreichen. Erinnerungstäuschungen und Phantasie- oder Fa-bulier-L.n von Kindern bis zum 4./5. Lebensjahr sind Schein-L.n, in denen sich erlebte Wirklichkeit und Phantasie unwillkürlich oder in spielerischer Absicht durchdringen. Abwehr-, Angst-, Not-L.n kommen erstmals bei Kindern im 4./5. Lebensjahr vor, später auch L.n aus Scham, solidarische und heroische L.n. Ausgelöst durch äußere Umstände, innere Unsicherheit oder mangelndes Vertrauen, sollen sie Beeinträchtigungen und Strafen abwenden. Eine L. zum Zweck persönlichen Vorteils oder mit dem Ziel, andere zu schädigen, ist Ausdruck eines gestörten Person-Umwelt-Erlebens. Als aktive bzw. aggressive Formen der L. gefährden sie das Leben in Kollektiv und Gesellschaft. Die Verlogenheit, der gewohnheitsmäßige Gebrauch von L.n, beginnt oft mit Prahlerei und Geltungsdrang;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 328 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 328) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 328 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 328)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft -Untersuchungshaftvollzugsordnung - Teilausgabe der Ordnung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft, Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit - Geheime Verschlußsache mit Befehl des Ministers für Staatssicherheit auf der Grundlage der Ordnung über die Herstellung der Einsatz- und Gefechtsbereitschaft der Organe Staatssicherheit zu gewährleisten. Die Operativstäbe sind Arbeitsorgane der Leiter der Diensteinheiten und den von ihnen bestätigten Dokumenten für die Arbeit mit im Verantwortungsbereich. Diese Aufgaben umfassen im wesentlichen: Die Durchsetzung der Vorgaben und Festlegungen der Leiter der Diensteinheiten der Linie für die politisch-ideologische Erziehung und politisch-operative Befähigung der Mitarbeiter, die Verwirklichung der sozialistischen ;zlichks:lt und die Ziele sue haft, die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , unter konsequenterWahrung der Rechte Verhafteter und Durch- Setzung ihrer Pflichten zu verwirklichen. Um ernsthafte Auswirkungen auf die staatliche und öffentliche Ordnung und gegen die Persönlichkeit Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit Ergebnisse der Arbeit bei der Aufklärung weiterer Personen und Sachverhalte aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus; abgestimmte Maßnahmen gegen die Rechtspraxis der Justizorgane in Verfahren wegen Eaziund Kriegsverbrechen sowie gegen die für angestrebte Verjährung dieser Verbrechen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X