Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 305

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 305 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 305); 305 Leidensdruck gen und Aufgaben können als Freiwahlantworten erfolgen, z. B. als Konstruktionsantworten. Sie müssen vom Lernenden selbst gegeben werden und bestehen oft im Ausfüllen von Textlücken. Bei Auswahlantworten soll der Lernende aus einer Anzahl vorgegebener Antworten die richtige auswählen. Die angebotenen Falschantworten sollen nicht beliebige, sondern typisch falsche Antworten sein. Neben der Auswahlantwort-Form gehören noch drei Ordnungsformen zur Auswahlmethode, die der Zuordnung, der Anordnung und der Einordnung. Hierbei geht es um Klassen von Begriffen, Gegenständen oder Sätzen, die gewissen Ordnungsprinzipien zu unterwerfen sind. Die im sozialistischen Bildungswesen zu entwickelnden L. müssen die Aneignung solider Kenntnisse in Einheit mit der Entwicklung geistiger Fähigkeiten sichern. Neben den auf Lehralgorithmen fußenden streng determinierten L.n wird deshalb die Entwicklung von L.n mit heuristischen Strecken angestrebt, die eine größere Flexibilität im Denken der Lernenden ermöglichen. L. müssen von Fachleuten verschiedener Disziplinen kollektiv erarbeitet und mehrfach erprobt werden. Die Lehrerfahrungen der besten Lehrer und Dozenten und die Lerngewohnheiten der Adressaten müssen berücksichtigt werden. In der DDR wurden von mehreren Forschungszentren L. verschiedener Lehrgebiete für die Polytechnische Oberschule, die Berufsbildung und für das Hoch- und Fachschulwesen entwickelt. Wertvolle Hinweise und Anleitungen für die Erarbeitung von L.n finden sich in dem Buch „Programmiertes Lehren und Lernen“ (CLAUSS, CONRAD, KNÖCHEL, LOHSE,- 1974). L. können nur streckenweise im Unterricht eingesetzt werden; sie können den Lehrer keinesfalls ersetzen oder gar überflüssig machen. Führend im Unterrichtsprozeß bleibt der Lehrer. Er entscheidet, an welcher Stelle und unter welchen Bedingungen im Unterricht L. eingesetzt werden. Dadurch erhält er neue Möglichkeiten zur zielstrebigen Anleitung des Lernens. Den Einfluß seiner Persönlichkeit kann kein Lehrprogramm und keine Maschine ersetzen (LANDA u. a.). Leib-Seele-Pf-oblem: eine uralte philosophische und später in die Psychologie übernommene Frage, in der die Beziehung und das Verhältnis der als „Leib“ oder „Körper“ des Menschen organisierten Materie zu der als nichtmaterieller Substanz verstandenen „Seele“ zum Problem erhoben wurde. Dieser Ausgangspunkt bezeugt die Herkunft des L. aus dem idealistisch-metaphysischen philosophischen Denken; für die dialektisch-materialistische Philosophie ist das L. ein Scheinproblem außer es wird auf seinen rationalen naturwissenschaftlichen Kern zurückgeführt. Typische Lösungen des L. sind: 1) die idealistisch-spiritualistische Antwort, nach der der Leib von der Seele als dem Primären abhängen soll; 2) die mechanistisch-materialistische Lösung, die die psychischen Vorgänge als Derivate oder Ausscheidungen körperlich-materieller Vorgänge ansieht; 3) die Wechselwirkungshypothese, in der die Entgegensetzung von „Leib“ und „Seele“, d. h. der Dualismus, erhalten bleibt, aber eine wechselseitige Beeinflussung bzw. Beeinflußbarkeit zwischen beiden als Lösung angeboten wird; 4) die Lösung im Sinne einer gegenseitigen Unabhängigkeit und Parallelität leiblicher und seelischer Wirkungsreihen (f Parallelismus, psychophysischer); 5) die Identitätshypothese, nach der hinter beiden Substanzen eine gemeinsame Wesenheit anzunehmen ist (B. SPINOZA). Allen in der bürgerlichen Philosophiegeschichte angebotenen Lösungen des L. ist entweder eine dualistische Entgegensetzung zweier unterschiedlicher Wesenheiten oder eine letztlich idealistische Reduktion auch bei der Identitätshypothese eigen. Somit wird etwas, das gemäß dem dialektisch-materialistischen Monismus eben als hochorganisiertes materielles System einheitlich ist, zuerst auseinandergerissen, um danach die Frage nach dem Zusammenhang des künstlich Getrennten zu stellen. Aus dieser Sicht kann das L. als ein Scheinproblem bezeichnet werden. In naturwissenschaftlich-materialistischer Sicht enthält es jedoch einen rationalen Kern, der sich auf die Beziehungen zwischen der psychischen bzw. reflektorischen Tätigkeit des menschlichen und natürlich auch des tierischen Gehirns und den anderen Organen des Körpers, z. B. den Bewegungsorganen, insbesondere aber den vegetativen Prozessen, reduzieren läßt. Form und Wirkungsweise dieser „kortiko-viszeralen Beziehungen“ (BYKOW) stellen eine große Zahl wissenschaftlich legitimer Fragen, die von Physiologie und Psychologie gemeinsam gelöst werden müssen. Leidenschaft: dominante und intensive Bewußtseinsqualität, die durch gesteigerten emotionalen Anteil bestimmt ist und die Persönlichkeit mit relativer Totalität ausfüllt. In Gemeinschaft mit Klassenbewußtsein, Entschlossenheit, Einsatzbereitschaft, Begeisterungsfähigkeit, Standhaftigkeit ist L. dem kämpferischen, politisch sowie moralisch verpflichteten Charakter zugehörig, z. B. spricht man vom leidenschaftlichen Politiker oder vom leidenschaftlichen Sportler. L.en sind durch besondere Ichnähe und erhöhte subjektive Wertigkeit gekennzeichnet. In übersteigerter Form schränken sie ausgleichende Eigenschaften, wie Besonnenheit, Selbstbeherrschung, Bescheidenheit, Höflichkeit ein; es kann Fanatismus entstehen. Als pathologische Variante existieren sie in einer vorherrschenden und bestimmenden Form und bewirken eingeschränkte Handlungsfreiheit, verstärkte Abhängigkeit, passives Ausgeliefertsein, einseitige Lebensführung. Leidensdruck: Gefühl des Gestörtseins, das den 20 Wb. Psychol.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Organisierung und Durchführung von Maßnahmen der operativen Diensteinheiten zur gesellschaftlichen Einwirkung auf Personen, die wegen Verdacht der mündlichen staatsfeindlichen Hetze in operativen Vorgängen bearbeitet werden Potsdam, Duristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache Anforderungen an die Auswahl,den Einsatz und die Zusammenarbeit Won und mit Sachverständigen zur von mit hohem Beweiswert bei defWcparbeitüng von Verbrechen gegen die Volkswirtschaft der und die auftretenden spezifischen Probleme ihrer strafrechtlichen Bekämpfung Diskussionsbeitrag der НА Zu den Angriffen auf die: sozialistische Volkswirtschaft und zur weiteren Qualifizierung der Beweisführung sind die notwendigen theoretischen Grundlagen im Selbststudium zu erarbeiten. Zu studieren sind insbesondere die Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß - Anweisung des Generalstaatsanwaltes der wissenschaftliche Arbeiten - Autorenkollektiv - grundlegende Anforderungen und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren, Dissertation, Vertrauliche Verschlußsache AUTORENKOLLEKTIV: Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei Verdächtigenbefragungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache - Zu den Möglichkeiten der Nutzung inoffizieller Beweismittel zur Erarbeitung einer unwiderlegbaren offiziellen Beweislage bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren zu leistenden Erkenntnisprozeß, in sich bergen. Der Untersuchungsführer muß mit anderen Worten in seiner Tätigkeit stets kühlen Kopf bewahren und vor allem in der Lage sein, den Verstand zu gebrauchen. Ihn zeichnen daher vor allem solche emotionalen Eigenschaften wie Gelassenheit, Konsequenz, Beherrschung, Ruhe und Geduld bei der Durchführung von Aktionen und Einsätzen sowie der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher beschrieben, werden solche Vorgehensweisen langfristig organisiert. Dadurch kann es zu Sympathiebekundungen für den Beschuldigten kommen, bis hin zu mehr oder weniger offiziellem Verlangen der Freilassung.

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