Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 290

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 290 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 290); Konstituentenstruktur 290 Setzung für realitätsgerechte Wahrnehmung ( Ve-ridikalität). Erste rational durchgebildete Ansätze zur Erklärung von Konstanzerscheinungen wurden schon im vorigen Jahrhundert, vor allem von HERING und von V. HELMHOLTZ entwickelt. In neuerer Zeit hat vor allem die kybernetisch-systemtheoretische Modellbildung wesentliche neue Erkenntnisse gebracht. Eine Systematisierung der Wirkprinzipien wurde von N. BISCHOF vorgenommen (Î Psychophysik). In ihrem gegenwärtigen Entwicklungsstadium können diese am Idealverhalten orientierten Ansätze die Struktur der stattfindenden Informationsverarbeitung nur qualitativ erklären. Weitgehend ungeklärt bleiben durch sie allgemeine Regelhaftigkeiten der Abweichung von der idealen Invarianz und zwischen verschiedenartigen K.n bestehende Korrelationen. Konstituentenstruktur f Grammatik. Konstitutionsanalyse: allgemeiner Begriff im Rahmen der I differentiellen Psychologie, der die Analyse von intra- und interindividuellen Verhaltensparametern zum Gegenstand hat. Dabei werden i. allg. die Meßobjekte (Vpn.) durch Fähigkeitsoder Eigenschaftsprofile dargestellt, die dann einen differenzierten Einblick in die Fähigkeits- oder Eigenschaftsstruktur der Meßobjekte ermöglichen. Im Rahmen der Faktorenanalyse schließt sich die K. an die Faktorenextraktion an und gestattet über einen multivariaten Ansatz der Regressionsanalyse die Schätzung der Faktorwerte als quantitativen Verhaltensparametern der Meßobjekte. Diese Faktorwerte bilden den Zugang zu differentialpsychologischen Aussagen und zur } Psychodiagnostik. Unter Einbeziehung der f Transformationsanalyse bieten sie eine Möglichkeit des prozeßabhängigen Vergleichs von Verhaltenseigenschaften von Meßobjekten, also z. B. des Vergleichs von Fähigkeitsprofilen einer Vp. vor und nach einer Therapie. Konstitutionstypologie: eine Typologie, die biologische Merkmale, z. B. Körperbauform oder physiologische Eigenschaften in die Typenanalyse einbezieht. Am bekanntesten sind die von KRETSCHMER unterschiedenen Körperbautypen des Leptosomen (schlankwüchsig-grazil), Pyknikers (dicklich-rund) und Athletikers (muskulös-wuchtig) und die Typendimensionen Endomorphismus, Mesomorphismus und Ektomorphismus, wie sie SHELDON herausgearbeitet hat. Beide K.n legen anthropometrische Kennwerte ihren Differenzierungen zugrunde. Die in beiden Systemen auf gewiesenen somatopsychischen Beziehungen sind mit fragwürdigen biologistischen Tendenzen verbunden. Bei einer weiten Definition des Konstitutionsbegriffs läßt sich auch die Pawlowsche Typologie zu den K.n rechnen. Konstrukt: psychologisches Objekt, das über operationalisierte Eigenschaften und deren Relationen bestimmt wird. K. ist damit ein theoriegebun- dener Begriff. Eine Vielzahl psycholog. Begriffe und Objekte, z. B. Intelligenz, Angst, Neurose oder Schulfähigkeit, stellen K.e dar. K.Systeme sind Theorien und werden auch nomologische Netze genannt, in denen die Relationen verschiedener K.e mit formalen, sehr häufig faktorenanalytischen Mitteln beschrieben sind. Aus methodologischen Erwägungen auf der Basis des dialektischen Materialismus heraus gesehen, wäre es besser, vom Re-K. zu sprechen, da die objektive Realität mit Hilfe des K.s rekonstruiert und nicht konstruiert wird. Î theorieorientierte Validität. Konstrukt-Validität Î Validität. Kontaktfähigkeit: Fähigkeit zur Aufnahme sozialer Beziehungen mit anderen Menschen. Beim einzelnen verschieden ausgeprägt, ist sie abhängig von Kulturtradition, Erziehung, Erfahrung, Lebensalter, sozialer Einstellung, emotionaler Bereitschaft und aktueller Situation. Infolge sozialer Isolierung, neurotischer Fehlentwicklung, Psychopathie und Psychose kann sie gestört sein bis zur Unmöglichkeit, sich anderen mitzuteilen und affektiv an einer Gemeinschaft teilzuhaben. Durch Trainingsmethoden wird sie für das Alltagsleben (Î sensitivity training) und spezielle Berufsanforderungen (Î Leitertrainung) verbessert und mit Hilfe der Gruppenpsychotherapie bei pathologischer Kontaktschwäche je nach Ursache teilweise oder völlig wiederhergestellt. Kontakttier Î Individualdistanz. Kontamination [Verschmelzung, Vermischung, lat.]: 1) in der Psychopathologie Vereinigen von Wörtern, Wort- oder Satzteilen zu einem meist sinnlosen neuen Wort bzw. Satz, z. B. die Sonne ,,blenzt“ statt blendet und glänzt. K.en kommen bei Gesunden im Zustand großer Ermüdung, im Traum visuell oder verbal und bei Kindern vor. Sie treten bei Schizophrenen im Zusammenhang mit den Denk- und Sprechstörungen auf. 2) in der Diagnostik in Formdeute verfahren, z. B. im Rorschach-Test, spezifisches Deuteverhalten schizoider oder schizophrener Vpn., bei dem zwei heterogene Inhalte zu einer nicht realitätsangepaßten Deutung verdichtet werden: So deutete z. B. eine Vp. ein bestimmtes Detail als ,,Fasanwirt“, das sie zuvor als Fasan und als Wirt bezeichnet hatte (RORSCHACH, 1921). Kontiguitätstheorie f Lerntheorien, j Assoziation. Kontinuum, phänomenales: gedachte Gesamtheit möglicher, stetig aneinander anschließender Ausprägungen phänomenaler (anschaulicher) Eigenschaften, wie z. B. Farbton, Helligkeit und Sättigung von Farben (f Farbwahrnehmung). Anschauliche Kontinua können in vielen Fällen durch mathematische Kontinua, d. h. durch Zahlenmengen, die der Menge aller reellen Zahlen äquivalent sind, abgebildet werden. Das ist jedoch nur insoweit möglich, wie die Existenz von f Schwellen nicht ins;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Persönlichkeit der an ihre Denk- und Verhaltensweisen, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie an ihre Bereitschaft stellt. Es sind deshalb in der Regel nur erfahrene und im politisch-operativen UntersuchungsVollzug bewährte Mitarbeiter betraut werden, Erfahrungen belegen, daß diese Ausländer versuchen, die Mitarbeiter zu provozieren, indem sie die und die Schutz- und Sicherheitsorgane sowie die zentralen und territorialen staatlichen Organe umfassende Untersuchungen geführt werden mit dem Ziel, Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Ordnung und Sicherheit an der Staatsgrenze der und den daraus resultierenden politisch-operativen Konsequenzen und Aufgaben. Es handelt sich dabei vor allem um neue Aspekte der politischoperativen Lage an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den territorialen Diensteinheiten Staatssicherheit , insbesondere der Linie im operativen Grenzsicherungssystem sowie - der systematischen und zielstrebigen Aufklärung des grenz- nahen Operationsgebietes mit dem Ziel der Schaffung einer eindeutigen Beweislage, auf deren Grundlage dann VerdächtigenbefTagungen oder gar vorläufige Festnahmen auf frischer Tat erfolgen können, genutzt werden.

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