Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 289

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 289 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 289); 289 Konstanzphänomene es dieser ermöglichen, bestimmte Aufgaben erfolgreich zu lösen bzw. bestimmte Leistungen zu vollbringen, und die sich im Vollzug dieser Tätigkeit weiterentwickeln. Zum K. gehören die für eine jeweilige Leistung erforderlichen Fähigkeiten, Kenntnisse, Fertigkeiten und Gewohnheiten. Mittelbaren Bezug haben auch die Einstellungen, die Willens- und Gefühlseigenschaften und die Temperamentsbesonderheiten. K. ist deshalb nicht identisch mit Fähigkeiten oder einer bestimmten Stufe der Fertigkeitsentwicklung, sondern die Integration von Leistungseigenschaften zur Bewältigung einer bestimmten, mehr oder weniger komplexen Anforderung, auch unter veränderten Bedingungen (MENTSCHINSKAJA, STRESIKOSIN u. a.). konservatives Fokussieren: eine Methode der Merkmalsprüfung bei Î Begriffsbildungsstrategien und der Mustererkennung (f dort unter 3.2.). Konsistenz: die auf die Elementareinheit eines Verfahrens, auf ein Item bezogene Komponente der Reliabilität. Sie gibt die Zusammengehörigkeit der Items eines Verfahrens an. Î Methodeneichung, Skalierung, Testtheorie, f Schätzverfahren, statistische. Konsistenzanalyse: statistische Methode zur Prüfung der Reliabilität eines diagnostischen Verfahrens. Die K. stellt eine Weiterentwicklung der sog. Halbierungstechnikçn (f Reliabilität) dar. Der Test wird nicht nur in zwei vergleichbare Hälften, sondern in ebenso viele Teile untergliedert, wie Aufgaben vorhanden sind. Wie bei der einfachen Testhalbierungsmethode ist für die Berechnung des Zuverlässigkeitskoeffizienten nur eine Testdarbietung erforderlich. Die von KUDER und RICHARDSON entwickelten Formeln basieren auf folgenden Daten der Aufgabenanalyse: Itemschwierigkeit, Itemtrennschärfe (f Testentwicklung) und Standardabweichung der Testrohwerte. Die K. setzt vor allem Homogenität der Testaufgaben voraus, wenn man mit ihrer Hilfe zu einer adäquaten Schätzung der Reliabilität eines Verfahrens gelangen will. Konstanzmethode: klassische Methode der Psycho-physik zur Bestimmung von Unterschiedsschwellen, indem man ein Ensemble von Vergleichsreizen mit einem Î Standardreiz in zufälliger Folge vergleicht. Neuerdings ist verstärkt auf Schwächen dieser Methode hingewiesen worden, die sich aus der starken Abhängigkeit der gewonnenen Kennwerte, insbesondere des konstanten Fehlers, von der willkürlichen Wahl der Gesamtheit der Vergleichsreize ergeben. Diese Abhängigkeit folgt jedoch allgemeinen Gesetzmäßigkeiten, um deren Aufklärung sich die quantitative Bezugssystemtheorie bemüht. Die Methode des Paarvergleichs kann als eine Verallgemeinerung der K. auf gef aßt werden. Konstanzphänomene: Erscheinungen der relativen Unveränderlichkeit bzw. Konstanz oder Invarianz des Wahrnehmungsabbildes einer in ihrer Aus- prägung festen Umgebungsgröße trotz Veränderung der Reize an den Rezeptoren, die die Wahrnehmung auslösen. Die Reizveränderung kann dabei sowohl durch Veränderung anderer Umgebungsgrößen als auch von organismischen Parametern, besonders der Lage des Organismus im Raum, verursacht sein. Ein bekanntes Beispiel für K. ist die angenäherte Konstanz der wahrgenommenen Größe eines Objektes trotz der mit der Objektentfernung vom Beobachter sich verändernden Größe des Netzhautbildes. Neben dieser Erscheinung der Größenkonstanz gehören zu den klassischen K.n z. B. die Konstanz der wahrgenommenen Objektausdehnung bei Neigungen gegen eine frontalparallele Ebene (Formkonstanz) und die Konstanz der wahrgenommenen Oberflächenfarben gegenüber Änderungen der Beleuchtungsintensität (Farbkonstanz). Die moderne Wahrnehmungsforschung hat den Konstanzbegriff von wenigen, den Wahrnehmungsobjekten gleichsam statisch anhaftenden Merkmalen auf nahezu beliebige Merkmale ausgedehnt. So spricht man auch von Geschwindigkeitskonstanz, also der Konstanz einer wahrgenommenen Veränderung. Die Bezugsgrößen der klassischen Konstanzforschung wie Beleuchtung und Entfernung werden selbst unter der Fragestellung der Konstanz ihrer Wahrnehmungsabbilder gegenüber Veränderungen der Objektstruktur untersucht. Bei der Analyse von K.n bedient man sich gewöhnlich einer Variante der Adjustierungsmethode: Ein Standardobjekt S mit konstanter Ausprägung Xsc auf der kritischen objektiven Dimension X wird unter veränderlichen Bedingungen Ys dargeboten. Ein Vergleichsobjekt V wird unter der konstanten Bedingung Yvc bezüglich X bis zur subjektiven Gleichheit mit S verändert. Der erreichte X-Wert sei Xv. Der Grad der Konstanz kann dann durch den Brunswik-Koeffizienten В = 100 (Xv - XV)/(XSC - Xy) oder den Thonless-Koeffizienten T = (log Xy - log Xv)/(log Xsc - log Xy) gemessen werden. Hierin bedeutet Xv der theoretische Wert von Xy, der den gleichen Reizwert am Rezeptor erzeugt wie S, d. h., es gilt уСХ) = *Pyvcv(Xv) mit spezifischen Y-abhängigen Funktionen P/und yv, die die Reizentstehung beschreiben. Beide Koeffizienten werden Null, wenn die subjektive Gleichheit lediglich durch die Gleichheit der zu X gehörigen Reizgröße bestimmt wird, denn dann ist Xy = Xy. Sie erreichen ihre Maximalwerte В = 100 bzw. T= 1, wenn die Wahrnehmung von Xsc nicht von Ys abhängt, denn dann gilt Xv = Xsc. Obwohl nach der hinter dieser Maßbestimmung stehenden Auffassung dies nicht möglich sein sollte, treten empirisch gelegentlich Koeffizientenwerte auf, die die Maximalwerte überschreiten. Man spricht dann auch von Überkonstanz. Die der Wahrnehmungskonstanz zugrunde liegenden Mechanismen bilden eine wesentliche Voraus- 19 Wb. Psychol.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen sowie der Normen der sozialistischen Gesetzlichkeit entgegenzuwirken. Großzügige und schöpferische Anwendung -de sozialistischen Rechts bedeutet aber auchfn der politisch-ideologischen Erziehungsarbeit deitftarhtern die Erkenntnis ständig zu vermitteln,t daß die in den Rechtspflegebeschlüssen ver- ankerte vorbeugende Einflußnahme nach wie vor die Komponente des Zwangs enthält, welche in der Anwendung der Sicherungs- und Disziplinarmaßnahmen ihren konkreten Ausdruck findet. Sicherheitsgrundsätze zur Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter zur Gewährleistung eines den Normen der sozialistischen Gesetzt lichkeit entsprechenden politis ch-operativen Untersuchungshaft? zuges Pie Zusammenarbeit:mit anderen Dienst-ein beiten Ministeriums für Staatssicherheit und das Zusammenwirken mit weiteren Schutz- und Sicherheitsorganen bei der Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter. Die Zusammenarbeit und das Zusammenwirken mit Diensteinheiten Staatssicherheit und anderen Schutz- und Sicherheits- Rechtspflegeorganen bei der Vorbeugung und Bekämpfung abzuleiten. Es geht also vor allem darum grundlegend zu beantworten, welchen Stellenwert individualpsychische und sozialpsychische Faktoren im Ursachen- und Bedingungskomplex feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

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