Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 270

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 270 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 270); Katecholamine 270 Anzahl der Schübe können aber Defekte verbleiben; dabei können sich die Intervalle über Jahrzehnte ausdehnen. Die tödliche K., auch perniziöse oder febrile K. genannt, bildet eine besonders schwere Verlaufsform mit hochgradiger Erregung, Temperaturerhöhung, mit Kreislaufstörungen, Hirnschwellung und Lungenödem. Ihr letaler Ausgang kann trotz Elektrokrampftherapie häufig nicht vermiedén werden. In der letzten Zeit wird bestritten, daß es sich bei der tödlichen K. um die gleichen, allerdings hypothetischen Ursachen wie bei den anderen Formen der K. handelt. Katecholamine: Gruppe von Hormonen, deren wichtigste Noradrenalin und Adrenalin sind. Die K. werden vor allem im Nebennierenmark gebildet, unter Ruhebedingungen beim Menschen Noradrenalin zu Adrenalin wie 1:3, daneben auch im zentralen Nervensystem und im vegetativen Nervensystem. Der größte Teil des Noradrenalins wird als Überträgersubstanz (Neurotransmitter) an den sympathischen Nervenenden freigesetzt. Noradrenalin und Adrenalin bilden ein Maß der Aktivität des sympathikoadrenalen Systems mit unterschiedlichen physiologischen Wirkungsmustern. So bewirken physiologische Adrenalin-Dosen unter anderem eine Erhöhung des systolischen Blutdrucks, der Herzfrequenz und des Grundumsatzes sowie eine Erniedrigung der Hauttemperatur und eine Erweiterung der Pupillen. Noradrenalin erhöht sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck und geringfügig den Grundumsatz. K. können mit fluorimetrischen Methoden relativ einfach im Urin bzw. im Blutplasma bestimmt werden. Unter Standardbedingungen zeigen sie eine hohe intraindividuelle Konstanz mit Reliabilitätskoeffizienten von 0,80 bis 0,85 (FRANKENHÄUSER). Noradrenalin und Adrenalin sind die am häufigsten gebrauchten biochemischen Indikatoren in der psychophysiologischen Forschung. Ein großer Teil von experimentellen Arbeiten befaßt sich mit den Beziehungen zwischen Katecholaminausscheidung und emotionaler Aktivierung, z. B. in Prüfungssituationen, beim Fallschirmspringen u. a. Die Ausscheidung, insbesondere des Adrenalins, ist sowohl bei negativen als auch bei positiven Affekten erhöht (Î Notfallsfunktion). Zwischen dem bei Reizintensitäten, z. B. einem elektrischen Schock bzw. einer skalierten Schätzung, auftretenden subjektiven Unbehagen und Adrenalinausschüttung ergab sich ein enger Zusammenhang. Noch nicht völlig geklärt ist die Beziehung zwischen Noradrenalin und emotionalem Verhalten. Die durch FUNKENSTEIN und AX auf Grund experimenteller Untersuchungen vertretene Hypothese, nach der Ärger mit einer erhöhten Noradrenalin- und Angst mit einer erhöhten Adrenalinausscheidung verbunden sein soll, ist noch nicht gestützt. Es liegen ebenfalls noch keine gesicherten Beziehungen zwischen Persönlich- keitsmerkmalen und K.n vor. Bei kognitiven Beanspruchungen, die zu niedriger bis mäßig hoher Aktivierung führten, ergab sich eine positive Korrelation zwischen Adrenalinausschüttung und Leistung. kategoriales Urteil, Modell des f Thurstone-Skalie-rung. Katharsis: psychische Reinigung durch affektive Erschütterung. In der Kunstpsychologie der klärende und erhebende Einfluß gestalteter konflikt-hafter Erlebnisprobleme, in der Psychotherapie der meist nur kurzfristig heilsame Effekt von Affekterledigung durch Abreaktion in Phantasien, Ausdruck und antriebsunmittelbaren Handlungen. Auch Hypnosen können kathartisch durchgeführt werden. Kausalitäts Wahrnehmung: Bestandteile des anschaulichen Umgebungsabbildes, die unmittelbar auf den kausalen Charakter von Abläufen in der Umgebung hinweisen; die K. widerlegt die früher gemachte Annahme, daß der kausale Charakter zu den Wahrnehmungen durch die Vorstellung hinzugefügt bzw. hinzugedacht wird. Mit dem Zusammenstoß zweier Billardkugeln wird z. B. zugleich die Notwendigkeit des Herganges erlebt. Im Fall stärkerer Abweichungen von der Erwartung werden diese anschaulich zusätzlichen Ursachen zugeschrieben. Alle derartigen Erscheinungen werden zur K. gerechnet, deren Bedingungsanalyse sich zu einem selbständigen Feld experimenteller Forschung ausgeweitet hat. Kausaltherapie: Behandlung, die im Unterschied zu der nur auf die Beseitigung von Krankheitserscheinungen gerichteten Symptomtherapie die Ursachen einer Krankheit zu beseitigen versucht. Bei psychischen Störungen handelt es sich oft nicht mehr um äußere Störbedingungen, sondern um die in einer früheren, mißlungenen Auseinandersetzung gebildeten Einstellungen oder Verhaltensgewohnheiten. Manche Methoden lassen sich weder als K. noch als Symptomtherapie klassifizieren, z. B. f autogenes Training, jedoch entscheidet die Art ihrer Handhabung über ihre Einordnung. Die Symptomtherapie ist neuerdmgs durch die f Verhaltenstherapie in ihrer relativen Berechtigung anerkannt worden. Kennreiz f Schlüsselreiz Kenntnisse: individuelle Abbilder von Dingen, Eigenschaften und Relationen der objektiven Realität, die durch Verfestigung des Inhalts der geistigen Tätigkeit im individuellen Lebensweg entstehen. Die meisten K. gewinnt der Mensch durch mehr oder weniger systematische f Aneignung des Wissens, d. h. der von der Gesellschaft angereicherten Erfahrungen über die objektive Realität (sowohl Alltagserfahrungen als auch vor allem die Ergebnisse wissenschaftlicher Erkenntnisse). Der ungeleitete, spontane Erfahrungsgewinn, z. B. des Kindes, kann der Aneignung gesellschaftlichen Wissens nicht gegenübergestellt werden, sondern;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister und der beim Leiter der durchgeführten Beratung zur Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wurden Ordnung und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen sowie zur Beseitigung begünstigender Bedingungen und Verhinderung schadensverursachender Handlungen bei ständiger Gewährleistung des Primats der Vorbeugung. Die konkreten Ziele und Vege für die Realisierung der mit dieser Richtlinie vorgegebenen Ziel- und Aufgabenstellung zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der insbesondere für die darauf ausgerichtete politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der Angehörigen ihrer Diensteinheit zur konsequenten, wirksamen und mitiativreichen Durchsetzung der in den dazu erlassenen rechtlichen Grundlagen sowie dienstlichen Bestimmungen und Weisungen zum Vollzug der Untersuchungshaft an einzelnen Verhafteten treffen, die jedoch der Bestätigung des Staatsanwaltes oder des Gerichtes bedürfen. Er kann der. am Strafverfahren beteiligten Organen Vorschläge für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu unterbreiten. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens, die durch die Abteilungen durehzusetzen sind. Weiterhin ist es erforderlich, daß alle Mitarbeiter in der politischoperativen Arbeit, einschließlich der Untersuchungsarbeit strikt die Gesetze des sozialistischen Staates, die darauf basierenden Befehle und Veisunrren des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit geregelt. Operative Ausweichführungsstellen sind Einrichtungen, von denen aus die zentrale politisch-operative Führung Staatssicherheit und die politisch-operative Führung der Bezirksverwaltungen unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Im Einsatzplan sind auszuweisen: die Maßnahmen der Alarmierung und Benachrichtigung die Termine und Maßnahmen zur Herstellung der Arbeits- und Einsatzbereitschaft die Maßnahmen zur Sicherung der Geheimhaltung und zum Schutz evtl, gefährdeter anderer Inoffizieller Mitarbeiter sind einzuleiten. Die Erfassung und Registrierung von Kandidaten und Inoffiziellen Mitarbeitern.

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