Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 269

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 269 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 269); 269 Katatonie tion unter möglichster Reduzierung des dabei auftretenden Meßfehlers anstrebt. Zwar erhält das psychometrische Vorgehen in der Psychodiagnostik eine immer größere Bedeutung, doch würde seine alleinige Anwendung zu Einseitigkeiten führen. Die meisten in der Praxis tätigen Psychologen arbeiten wenigstens zum Teil noch kasuistisch. Sie müßten es auch, wenn sie alle heute bekannten psychometrischen Verfahren zur Verfügung hätten. In der psychodiagnostischen Praxis wird heute i.allg. so verfahren, daß zwar psychometrische Methoden, insbesondere bei der Analyse der Ergebnisse von I Tests und Fragebogen angewendet werden, daß aber deren Interpretation dem VI. Vorbehalten bleibt und besonders Hypothesenbildungen über das Zustandekommen und die Einordnung der Ergebnisse auf der Grundlage seiner persönlichen Erfahrungen und theoretischen Orientierung eine wesentliche Rolle spielen. Insofern gehen in dàs diagnostische Urteil mit Notwendigkeit subjektive Elemente mit ein. Man kann eine solche Verfahrensweise als halb-kasuistisch bezeichnen. Sie hat den Vorteil, daß der VI. bei der Beurteilung einer Vp. nicht den Gesamtzusammenhang bei der Interpretation der Ergebnisse aus dem Auge verliert und sich gleichzeitig so vieler psychometrischer Verfahrensweisen wie nur möglich bedient. Sie hat aber auch den Nachteil, daß bei der Kombination ,,harter“ und „weicher“ Daten widersprüchliche oder aus spekulativen Konzeptionen resultierende Meinungen, zufallsbedingte Ein-zelerfahrungen'und subjektive Maßstäbe wirksam werden und die psychometrischen Sicherungen paralysieren können. Trotzdem hat die K. eine bedeutende, vor allem heuristische Funktion, da sie häufig die Quelle ist, aus der die Psychometrie ihre Fragestellungen, Hypothesen und Anregungen für exakte Analysen schöpft. Das optimale Vorgehen in der Psychodiagnostik besteht demnach im Sinne des Prinzips der Einheit der Gegensätze in einer dialektischen Verknüpfung der kasuistischen und der psychometrischen Methode. Katalepsie: Störung der Motorik, bei der die Patienten der passiven Bewegung der Glieder einen leichten, wächsern anmutenden Widerstand entgegenbringen und derartig unbequeme Stellungen lange Zeit beibehalten, ohne hierbei zu ermüden (Fle-xibilitas cerea, wächserne Biegsamkeit). K. kommt vor bei Schizophrenie, besonders bei f Katatonie. Kataleptische Starre kann auch in der Hypnose auf treten. Katamnese: Nacherhebung an ehemaligen Patienten in Form der Exploration, der standardisierten Befragung oder psychometrischen Untersuchungen zur Kontrolle von Diagnose, Prognose und Behandlungserfolg. Methodisch ist die K. infolge meist unvermeidlicher Reduktion der Anzahl der Vpn. ein Problem der Stichprobe, als Vergleich zweier zu verschiedenen Zeiten erhobener psycho- logischer Befunde derselben Personen eine Frage der t Veränderungsmessung. katathymes Bilderleben: Auftauchen von bildlichen Vorstellungskomplexen im Phantasieren im hypnotischen Zustand, im Traum und in Dämmerzuständen. Da auf ihr Auftreten und auf ihren Wandel vor allem unbewußte Bedürfnis- und Affektspannungen erheblichen Einfluß haben, können katathyme Bilder in der der Psychotherapie vorausgehenden Psychodiagnostik sehr aufschlußreich sein, vor allem, wenn es sich um stereotype, fixierte Bilder handelt. Um nicht nur auf das spontane к. B. angewiesen zu sein, wurde von LEUNER eine Serie von noch nicht durchstrukturierten Standardbildern, z. B. Wiese, Berg, Bach, Haus, Tier, Wandern, Sumpf, entwickelt, die man dem Patienten im hypnotischen Zustand vorgibt. Er berichtet dann darüber, wie er sie im einzelnen realisiert. Das к. B. wird therapeutisch genutzt, indem man gezielt neue Bild- oder Handlungselemente, eine „Operation am Symbol“, einführt. Für dieses therapeutische Symboldrama wurden „Regieanweisungen“ entwickelt. Eine solche vor-rationale, nichtinter-pretierende Technik kann bei bestimmten Neurosen im Sinne einer fokus-gerichteten Kurztherapie genügen. Bei anderen bedarf es der Übernahme und der übersetzenden Durcharbeitung der Symboldramen in die klärende Gesprächstherapie. Das spontane к. B. und seine Aufarbeitung haben ferner dann Bedeutung, wenn Psychohygiene mit autohypnotischen Versenkungszuständen betrieben wird. Î Traumtherapie. Katatonie: Unterform der Schizophrenie neben der Hebephrenie und der Paranoia; früher auch Spannungsirresein genannt wegen des häufig beobachteten Spannungszustandes der Muskulatur. Besondere Symptome sind Störungen der Ausdrucksbewegungen, die sich als Faxen, Manieriertheit oder Grimassieren äußern, Störungen der Sprache, des Antriebes und des Willens, die zum Negativismus führen können, sowie Störungen des Verhaltens, z. B. Stereotypien, auch Erregungszustände können auftreten, z. B. Katalepsie und Stupor. Als Echosymptome bezeichnet man Echopraxie und Echolalie. Häufig kommt es zu einem Wechsel zwischen psychomotorischer Hemmung und Erregung. Der katatone Schub beginnt plötzlich mit schwersten Erregungen, die mit Halluzinationen und Wahnideen verbunden sind. Katatone Erscheinungsbilder waren in den früheren Heil- und Pflegeanstalten weitgehend nicht Ausdruck der Krankheit, sondern Kunstprodukte, bedingt durch die verringerten Möglichkeiten, die Patienten in aktiver Bewegung zu halten. Sie sind nach Einführung der Arbeits- und Bewegungstherapie sowie der Psychopharmakologie nur noch selten zu beobachten. Der Krankheitsbeginn liegt meist im 3. bis 4. Lebensjahrzehnt. Die K. verläuft weniger progredient als in Schüben; in Abhängigkeit von der;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl rsonen rsonen Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesve rräterische. Nach richtenüber-mittlung, Landesve rräterische Agententätigkeit, Landesverräterische Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Personen Personen Personen Personen Staatsfeindlicher Menschenhandel Personen Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, öugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß sie nach Möglichkeit durch ihre berufliche oder gesellschaftliche Tätigkeit bereits bestimmte Sachkenntnisse über das zu sichernde Objekt den Bereich besitzen oder in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage der erarbeiteten politisch-operativ bedeutsamen Informationen noch stärker und differenzierter zur Einleitung und Realisierung von Maßnahmen zur Veränderung der Situation herangezogen werden.

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