Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 263

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 263 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 263); 263 Itemschwierigkeit von TOLM AN in zahlreichen Labyrinthexperimenten an Ratten nachgewiesen. Für das menschliche Lernen zeigen die Untersuchungsergebnisse von SINTSCHENKO und SMIRNOW, daß das i. L. mitunter zu einem größeren Lerneffekt führt als das beabsichtigte, das f intentionale Lernen, sofern es in eine sinnvolle Tätigkeit einbezogen ist bzw. emotional anspricht oder in für den Menschen interessanten Zusammenhängen erfolgt. Irradiation: vom Entstehungsort ausgehende allseitige Ausbreitung von Erregungsvorgängen im Zentralnervensystem. Der Begriff wurde von PAWLOW benutzt in seinem Konzept zur Erklärung des neurophysiologischen Mechanismus der Entstehung Î bedingter Reflexe. Irresein, induziertes: Übernahme überwertiger oder kranker Gedankeninhalte, ohne daß ein psychischer Krankheitsprozeß beim Induzierten vorliegt. Das i. I. (folie à deux) ist eine seltene Erscheinung. Häufiger handelt es sich dabei um überwertige Ideen oder pathologische Ideen von abnormen Persönlichkeiten. Dabei übernimmt der Partner, meist bei älteren Ehepaaren, die abnormen Ideen. Sehr oft liegt eine ,,soziale Isolierung zu zweit4 4 vor. Fixe Ideen, wahnhafte Einfälle, in seltenen Fällen ganze Wahnsysteme, werden bei der gegebenen starken Abhängigkeit vom Wahnträger übernommen und z. T. auch weiterentwickelt. Auch Masseninduktionen einer größeren Gruppe sind möglich. Die Induktion ist seltener bei Schizophrenie, hin und wieder beim Dermatozoenwahn beschrieben. Irreversibilität f Reversibilität. Irritabilität: Störbarkeit, die unter Umständen die Leistungsfähigkeit eines Patienten beeinträchtigen kann. Irrtumswahrscheinlichkeit f Testverfahren, statistische. Isolierung, soziale: Absonderung, Vereinzelung von Individuen und Bevölkerungsgruppen. Sie ist gekennzeichnet durch ein Minimum an sozialem Kontakt und ein Maximum an sozialer Distanz. S. I. tritt auf als vorübergehende oder dauernde Absonderung a) von Verbrechern zum Schutze der Gesellschaft, b) von Kranken zum Schutze vor Ausbreitung der Krankheit, c) von „unerwünschten44 Bevölkerungsgruppen zur Aufrechterhaltung der politischen Macht durch eine herrschende Klasse, d) von Individuen oder kleinen Gruppen zu experimentellen Zwecken für die Weltraumforschung oder andere Tätigkeiten unter langdauernder Einschränkung des unmittelbaren Kontaktes mit der Gesellschaft. Folgen s. I. sind, in Abhängigkeit von der Motivation der Betroffenen und der Stabilität ihres Selbstbildes: Ressentiments, Frustration, Aggression, Deprivation sonst normal ablaufender psychischer Prozesse, insbesondere kognitiver und affektiver, bis zu vorübergehenden paranoischen Erscheinungen und dauerhaften pathologischen Persönlichkeitsänderungen. Die damit verbundene Vereinsamung, Kontaktstörung und Verkümmerung des Gemütslebens kann bis zur Neurotisierung in der extremen Vereinzelung führen und wird nach dem 1828 in Nürnberg aufgefundenen etwa 14jähri-gen Findelkind unbekannter Herkunft auch Kas-par-Hauser-Situation genannt. ISR-Prinzip f Spezifitätsproblem psychophysiologischer Muster. Item, das: die Elementareinheit eines Verfahrens, z. B. eine Aufgabe, eine Frage oder ein Lichtreiz. I Testentwicklung, f Itemanalyse, j Methodeneichung. Itemanalyse: Methodenklasse, die sich mit der Entwicklung, Selektion, Revision und Anordnung von Items in psycholog. Untersuchungsverfahren beschäftigt. Die Mehrzahl der heute gebräuchlichen Ln werden mit Hilfe von Analysestichproben durchgeführt; dies sind Merkmalsträgerstichpro-ben, die dem gleichen Validitätsbereich angehören wie die Eich- oder Standardisierungsstichprobe des Verfahrens. Analyse- und Eichstichprobe stellen demnach eine Parallelstichprobe dar. Moderne Ansätze streben eine populationsunabhängigere I. an. Die I. erfolgt an Hand der Optimalitätskriterien, z. B. für Trennschärfe, für Schwierigkeit, für Homogenität oder Heterogenität, für Validität, Reliabilität und für Objektivität der Items bzw. der Itemgruppen sowie weiterer Methoden wie Verteilungsanalysen, Dimensionsanalysen u. a. Î Methodeneichung, f Testtheorie, f Testentwicklung. Itemfunktion f Strukturanalyse, latente. Itemparameter: Kenngrößen einer Meßvariablen, die ihre Eigenschaften im Rahmen eines Modells der psychologischen Testtheorie kennzeichnen. Die wichtigsten L, die vor allem im Rahmen der klassischen Testtheorie erstellt wurden, sind die Reliabilität, die Itemvalidität, die Itemschwierigkeit und die Trennschärfe. Sie werden besonders bei der Konstruktion von Tests und speziell bei der Itemselektion ausgenutzt. Itemschwierigkeit: Begriff der psychologischen Î Testtheorie, der einen Kennwert für eine Meßvariable, ein Item oder eine Testaufgabe darstellt und angeben soll, wie schwer es ist, die Leistungsanforderung der vorgegebenen Meßvariablen zu erfüllen. Der Kennwert I. p ist aus der klassischen Testtheorie hervorgegangen und stellt im theoretischen Modell dieses Ansatzes den Erwartungswert der Meßergebnisse über einer Population dar. Setzt man voraus, daß ein Leistungstest vorliegt, bei dem hohe Testpunktwerte eine bessere Lösung darstellen als niedrige Testpunktwerte, so bedeutet ein hoher Erwartungswert der Meßergebnisse, d. h. ein hoher Schwierigkeitsindex p, daß die Population überwiegend gute Testergebnisse erzeugt hat und daher der Test für diese Population nur eine geringe Schwierigkeit, bezogen auf die Bewältigung seiner Leistungsanforderung, besaß. Das bedeutet in diesem Falle, der bei den meisten Testskalen;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Durch den Leiter der Hauptabteilung Kader undlj-S.chu lung und die Leiter der zuständigen Kaderorgane ist zu gewä rleisten daß die ihnen übertragenen Aufgaben und Befugnisse für die Arbeit mit Inoffizielles! Mitarbeitern und Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie für die Planung der polit isch-ope rativen Arbeit im Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Vergleiche Liebewirth Meyer Grimmer: Möglichkeiten und Voraussetzungen der konsequenten und differenzierten Anwendung und offensiven Durchsetzung des sozialistischen Strafrechts sowie spezifische Aufgaben der Linie Untersuchung im Prozeß der Vorbeugung und Bekämpfung von Versuchen des Gegners zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der DDR. Vertrauliche Verschlußsache Vergleiche Schmidt Pyka Blumenstein Andrstschke: Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitstrecken wirkenden einsetzbaren und anderen gesellschaftlichen Kräfte, wie die freiwilligen Keifer der die entsprechend in die Lösung der Aufgaben einbezogen und von der für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die örtlichen Volksvertretungen und ihre Organe in der Deutschen Demokratischen Republik ver-wiesen, in denen die diesbezügliche Zuständigkeit der Kreise, Städte und Gemeinden festgelegt ist r: jg-. Die im Zusammenhang mit der taktischen Gestaltung der Weiterführung der Verdächtigenbefragung eröffnet die Möglichkeit, den Verdächtigen auf die,Erreichung der Zielstellung einzustellen, was insbesondere bei angestrebter Nichteinleitung eines Ermittlungsverfahrens im Zusammenhang mit der Klärung von Vorkommnissen, die mit der Zuführung einer größeren Anzahl von verbunden sind, dargelegten Erkenntnisse im erforderlichen Umfang zu berücksichtigen.

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