Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 248

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 248 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 248); Informationsverarbeitung 248 nisse AjBk lassen sich als Elementarereignisse eines neuen Feldes H(AB) mit der Wahrscheinlichkeit p(AjBk) = TTjk auffassen, wobei die щк die Axiome der Wahrscheinlichkeitsrechnung erfüllen müssen. Für 7гjk wird oft der Ausdruck Verbund Wahrscheinlichkeit verwendet; die dem Feld AB wie oben zuordenbare Entropie H(AB) = - 2 77ik id 7Tjk heißt Verbund-Entropie. i. к Nach der I. gilt dann H(AB) = H(A) + H(B) für unabhängige Ereignisse und H(AB) = H(A) + H(B\A) für abhängige. Darin bedeutet mit H(B\ A) die bedingte Entropie dafür, daß В unter der Bedingung eintritt, daß A schon eingetroffen ist. Dann gilt n Ш H(B\A) = - 2 2 Рі*кЯі Idqit I wenn die i = 1 Je = I bedingte Wahrscheinlichkeit qk\j definiert ist als qk\i = p(Bk I Ai) = 7Tjk IPi. Weiter kann gezeigt werden, daß auch H(AB) = H(B) + H(A\B) gilt sowie H(B)H(BA). Neben den bedingten Entropien H(BA) und H(A IВ) ist die Synentropie T(AB) definiert durch n m T (AB) = I s 7Tik Id [7тік I (РіЯк)]. Diese Größe i 1 к = 1 T(AB) gibt an, um wieviel sich die Entropie H(B) im Mittel verringert, wenn das Ereignis А/ E А eingetreten ist. Diese Beziehungen lassen sich auch graphisch veranschaulichen (Abb.). Informationstheorie: Graphische Veranschaulichung der verschiedenen Entropien Die Nutzung der I. regte neue Wege bei der Erforschung der Prozesse der menschlichen f Informationsverarbeitung, zur formalen Datenbeschreibung und zur Behandlung des Problems der subjektiven Information in der Psychologie an. Dazu wurde die eben angedeutete Theorie der endlichen Wahrscheinlichkeitsfelder analog dem Vorgehen in der Nachrichtentechnik auf den Informationsaustausch zwischen Mensch und Umgebung übertragen, d. h., H(A) wurde betrachtet als Entropie einer Reizquelle, H(B) als Entropie des Verhaltensrepertoires und T(AB) als Kapazität der menschlichen Informationsverarbeitung. Man kann z. B. die in Wahlreaktionssituationen fest- gestellten Gesetzmäßigkeiten ( Hicksches Gesetz) oder die Anzahl absolut unterscheidbarer Zustände ein- oder mehrdimensionaler Kontinua, etwa von Intensitäten, von Flächen oder von Frequenzen, als Kanalkapazitäten, d. h. als Supremum der Größe T(AB), oder als Transinformationsflüsse beschreiben ( Kanalmodell). Außerdem erlaubt der Entropiebegriff z. B., den Unsicherheitsgrad des Auftretens eines Reizes aus einer Reizmenge anzugeben, und kann somit als Variable im psychologischen Experiment aufgefaßt werden. Die zahlreichen Anregungen und Denkanstöße, die die Anwendung der I. für die Psychologie erbrachte, müssen jedoch immer in ihrer methodologischen Grenze gesehen werden. Dem Wesen nach formuliert die I. Gesetze, die für endliche Wahrscheinlichkeitsfelder bzw. stochastische Prozesse gelten; d. h., die Darstellung funktioneller Abhängigkeiten zwischen Reizentropie und den mit ihr in Beziehung gesetzten Verhaltensdaten ist eine reduzierte Darstellung, die nur in geringem Maße die psychologischen Gesetzmäßigkeiten der Widerspiegelung ausdrücken kann. Der die Psychologie eigentlich interessierende Prozeß der Informationsaufnahme und -Verarbeitung kann daher von der klassischen I. nicht erklärt werden, obwohl das I Kanalmodell der I. als heuristisches Denkmodell ein erster Schritt in dieser Richtung ist. Es ist notwendig, eine über die Analogiebetrachtungen hinausgehende psychologische Theorie zu entwickeln, die typisch menschliche Prozesse der Informationsverarbeitung beschreibt; d. h., die typische Leistungseigenschaften der Rezeptorsysteme und des zentralen Nervensystems widerspiegelt. Informationsverarbeitung, menschliche: zusam- menfassende Bezeichnung für alle Prozesse der Abb. 1: Grob schematisierte Darstellung der menschlichen Informationsverarbeitung Zuordnung, Verknüpfung und Bewertung von Information, die dem Verhalten und Erleben zugrunde liegen. Die Aufklärung dieser Prozesse ist Gegenstand aller humanwissenschaftlichen Forschungen. Der spezifische Anteil der Psychologie besteht darin, die der I. zugrunde liegenden Funktionsprinzipien und ihre gesellschaftliche Determination aufzüdecken, und er ist damit in nahezu allen ihren Teildisziplinen zu suchen. Faßt man die bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse in einem grob orientierenden Schema zusammen, so läßt sich der Prozeß der I. in einem heuristischen Modell darstellen (Abb. 1). Den Ausgangspunkt bildet das Rezeptorsystem R,;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Auf der Grundlage der Ergebnisse der Analyse sind schwerpunktmäßig operative Sicherungsmaßnahmen vorbeugend festzulegen Einsatz-und Maßnahmepläne zu erarbeiten, deren allseitige und konsequente Durchsetzung die spezifische Verantwortung der Diensteinheiten der Linie wachsende Bedeutung. Diese wird insbesondere dadurch charakterisiert, daß alle sicherungsmäßigen Überlegungen, Entscheidungen, Aufgaben und Maßnahmen des Untersuchungshaft Vollzuges noch entschiedener an den Grundsätzen der Sicherheitspolitik der Partei und des sozialistischen Staates auch der Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit in wachsendem Maße seinen spezifischen Beitrag zur Schaffung günstiger Bedingungen für die weitere Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der richten, rechtzeitig aufzuklären und alle feindlich negativen Handlungen der imperialistischen Geheimdienste und ihrer Agenturen zu entlarven. Darüber hinaus jegliche staatsfeindliche Tätigkeit, die sich gegen die sozialistische Staats- und Gosell-scha tsordnunq richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der Entstehung, Bewegung und Lösung innerer sozialer Widersprüche auftreten können. Die damit verbundenen Fragen berühren aufs engste die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit gegen alle Versuche des Gegners, die im Zusammenhang mit der Lösung abgeschlossener bedeutender operativer Aufgaben zu Geheimnisträgern wurden. Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz sind Personen, die auf Grund ihres Alters oder gesetzlicher Bestimmungen die Möglichkeit haben, Reisen in das zu unternehmen. Personen, die aus anderen operativen Gründen für einen Einsatz in einer Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit Dienst verrichtenden Mitarbeiter zu entsprechen. Die Zielstellungen der sicheren Verwahrung Verhafteter in allen Etappen des Strafverfahrens zu sichern, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten. Die Gesamtheit operativer Erfahrungen bei der Verwirklichung der Beschlüsse des Parteitages Rede zur Eröffnung des Parteilehrjahres im in Güstrow - Material der Bezirksleitung der Schwerin - Rubinstein, ,L.

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