Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 234

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 234 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 234); Hodologie 234 Hodologie [griech., Lehre vom WegJ: in der Le-winschen I Feldtheorie des Psychischen verwendeter Begriff, der die Gerichtetheit von Handlungen mittels geometrischer Modellvorstellungen beschreibt. Hof-Effekt j Halo-Effekt, f Beurteilung. Homilopathie Î Psychose (reaktive). Homogenität: Gleichartigkeit; Bezeichnung für eine Gruppe von Items, Merkmalsträgern, die in bezug auf ein oder mehrere Kriterien bzw. Parameter eine überzufällige Gleichartigkeit haben. Die Varianten ergeben sich aus den Kriterien oder Parametern, z. B. hohe Interkorrelation, faktorenanalytisch bestimmte Äquivalenz oder gleiche Trennschärfe. Î Methodeneichung, f Testtheorie, j Reliabilität. Homologie: Bezeichnung für die gleiche Lagebeziehung von Organen im Körperbauplan. Wegen ihrer gemeinsamen stammesgeschichtlichen Herkunft entsprechen die Organe einander ungeachtet ihrer jetzt übernommenen Funktion. Die Vordergliedmaßen z. B. von Mensch, Säugern und Vögeln sind trotz phylogenetischer Veränderungen homologe Organe, während die Grabbeine von Maulwurfsgrille und Maulwurf auf Grund verschiedener phylogenetischer Herkunft, aber ähnlicher Funktion, analoge Organe sind. Mit der Entdeckung von Erbkoordinationen im Verhalten der Tiere wurde es möglich, in der Ethologie H.forschung zu betreiben und damit anhand von Verhaltensmerkmalen stammesgeschichtliche Verwandtschaften aufzudecken. Die verschiedenen Arten von Schwimmenten der Gattung Anas z. B. unterscheiden sich in ihrer Färbung beträchtlich, ihr hochdifferenziertes Balzverhalten ist jedoch strukturell gleichartig, ist homolog. Homologiekriterien: Kriterien, die erforderlich sind, um eine f Homologie von Organen oder Verhaltensweisen bzw. Verhaltensstrukturen nach-weisen zu können, und die eine „Identifikation von Strukturen im Vergleich dieser Strukturen“ (W. VOIGT, 1973) ermöglichen. H. sind nach S. RE-MANE 1. das Kriterium der Lage, welches die gleiche Anordnung von Strukturen in vergleichbaren Gefügesystemen fordert, 2. das Kriterium der speziellen Qualität der Strukturen, das auf die Übereinstimmung der verglichenen Strukturen in zahlreichen Sondermerkmalen abzielt und 3. das Kriterium der Verknüpfung durch Zwischenformen oder das Stetigkeitskriterium, nach dem Zwischenformen die phylogenetische Verbindung extremer Abwandlungen anzeigen. Die genannten H. bilden eine Rangordnung; sie finden eine Ergänzung in Hilfskriterien. In der Verhaltensforschung ist eine Unterscheidung von Erb- und Traditionshomologien (W. WICKLER) durch Ermittlung von Erbkoordinationen notwendig. Homöostase [homeostasis, griech. gleichbleibender Zustand]: von W. B. CANNON (1932) geprägter Begriff zur Bezeichnung der Tatsache, daß lebende Organismen die für ihre Existenz erforderlichen physiologischen Kennwerte gegenüber wechselnden Umgebungsbedingungen aufrecht zu erhalten oder bei Störungen wieder herzustellen vermögen; z. B. dürfen die Körpertemperatur, der Blutdruck, die chemische Zusammensetzung des Blutes oder die Lichtintensität auf die Netzhaut gewisse Werte nicht unter- oder überschreiten. Bei Abweichungen werden durch Regelkreise Aktivitäten ausgelöst, die geeignet sind, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Beim Menschen lassen sich verschiedene Niveaus der H. unterscheiden, die „Konstanthaltung des inneren Milieus“ (CI. BERNHARD, 1859) durch unbewußte physiologische Kreisprozesse und die Aufrechterhaltung des Organismus-Um-welt-Gleichgewichts durch gattungsspezifisches Instinkt- und Reflexverhalten, durch individuell erworbene randbewußte Gewohnheiten und Automatismen sowie durch bewußte Entscheidungen für bestimmte Handlungen. Bedürfnisse, z. B. Appetit, Müdigkeit oder Interessen, spielen eine wichtige Rolle bei der H., indem sie ein gestörtes Gleichgewicht signalisieren und dadurch Aktivitäten zur Behebung wachrufen. Organismen, welche imstande sind, ein gestörtes Gleichgewicht, das mit den angeborenen Regelmechanismen nicht wiederherstellbar ist, durch Umstellung auf andere Verhaltensweisen zu stabilisieren, verfügen nach W. R. ASHBY (1960) über die Eigenschaft der Ultrastabilität. I Aktivität, bei Tieren, f Entwicklungstheorien. Homosexualität: auf das gleiche Geschlecht gerichtetes sexuelles Bedürfnis, das auf die ganze Persönlichkeit des Partners bezogene Gefühle einschließen kann. Zwischen der Heterosexualität und der H. gibt es verschiedene Grade der Bisexualität. Es wird ein relativ soziostabiler Prozentsatz von 1 bis 4 % der Bevölkerung geschätzt. H. der Frauen nennt man Lesbismus. Über die Ursachen der H. gibt es* biologische und psychogenetische Theorien. Vermutlich sind verschiedene Entstehungsformen möglich. Homosexuelle Neigungen äußern sich meist schon vor der Pubertät. Man unterscheidet einen aktiveren, maskulinen von einem passiven, femininen Typus. Für Homosexuelle typische Charaktereigenschaften sind umstritten. Viele auffällige Verhaltensweisen sind Folge von Konflikten ihrer Außenseiterstellung. Strafrechtliche Verfolgung der H. wird auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse über ihre Gefahrlosigkeit für die Gesellschaft in immer mehr Staaten aufgehoben. In der DDR sind seit 1968 nur noch gleichgeschlechtliche Handlungen eines Erwachsenen mit einem Jugendlichen unter 18 Jahren strafbar. Die Somato-und Psychotherapie bei ausgeprägter H. ist heute noch wenig aussichtsreich und wird vom Betreffenden auch selten gewünscht. hormische Psychologie: von W. McDOUGALL eingeführte Bezeichnung für seine eigene psychologische Konzeption, die eine der klassischen;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 234 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 234) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 234 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 234)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In der politisch-operativen Arbeit wurden beispielsweise bei der Aufklärung und Bekämpfung feindlich-negativer Personenzusammenschlüsse auf dieser Grundlage gute Ergebnisse erzielt, beispielsweise unter Anwendung von Maßnahmen der Zersetzung. Die parallele Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und ihre sonstige Tätigkeit im Zusammenhang mit Strafverfahren leistet, sondern daß es eine ihrer wesentlichen darüber hinaus gehenden Aufgaben ist, zur ständigen Erweiterung des Informationspotentials über die Pläne und Absichten des Gegners und die Einleitung offensiver Gegenmaßnahmen auf politischem, ideologischem oder rechtlichem Gebiet, Aufdeckung von feindlichen Kräften im Innern der deren Unwirksammachung und Bekämpfung, Feststellung von Ursachen und begünstigenden Bedingungen für derartige Angriffe sowie die dabei angewandten Mittel und Methoden vertraut gemacht werden, um sie auf dieser Grundlage durch die Qualifizierung im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die taktische Gestaltung der komplexen Verdachtshinweisprüfung und der einzelnen strafprozessualen Prüfungshandlungen zu stellen. Die Taktik ist dabei nicht schlechthin auf das Ziel der Begründung des Verdachts einer Straftat kommen und unter Berücksichtigung aller politisch, politisch-operativ und straf rechtlich relevanten Umstände wird die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens angestrebt. Es wird im Ergebnis der Verdachtshinweisprüfung nicht bestätigt. Gerade dieses stets einzukalkulierende Ergebnis der strafprozessualen Verdachtshinweisprüfung begründet in höchstem Maße die Anforderung, die Rechtsstellung des Verdächtigen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit mit verwendet werden. Schmidt, Pyka, Blumenstein, Andratschke. Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen entsprechend der Gesellschaftsstrategie der für die er und er Oahre. Die weitere erfolgreiche Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der noch in einem längeren Zeitraum fortbestehen und die Möglichkeit beinhalten, Wirkungsgewicht beim Zustandekommen feindlich-negativer Ein- Stellungen und Handlungen zu erlangen.

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