Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 232

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 232 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 232); Hirnfunktionen 232 dene Systeme, deren Funktionen durch Hirn- bzw. periphere Nerven übermittelt werden: ein visuelles System, ein akustisches System, ein System der Lage- und Raum Wahrnehmung, ein System der Geschmackswahrnehmung, ein System der Geruchswahrnehmung, ein somästhetisches System mit epikritischer Sensibilität für Druck und Berührung und mit protopathischer Sensibilität für Temperatur und Schmerz ( Sinnesphysiologie). Die subjektive Widerspiegelung physikalisch festgelegter Reizgrößen läßt einen modalitäts- und urteilsspezifischen nichtlinearen Transformationsprozeß erkennen (WEBER, FECHNER, STEVENS: t Psychophysik). Dementsprechend verhält sich auch die Reizintensitätsabhängigkeit bestimmter psychophysiologischer Reaktionen, z. B. der evozierten Hirnpotentiale. Die Wahrnehmungsresultate sind zeitabhängig (Î Bezugssystemtheorie, quantitative). Auch hierfür lassen sich elektrophy-siologische Korrelate angeben. Komplexe Verarbeitungsleistungen lassen sich aus den Reizgrößen direkt nicht ableiten, wie die Beispiele Mustererkennungsprozesse und Wahrnehmungstäuschungen zeigen, sondern bedingen zu ihrem Verständnis eine informationstheoretische Betrachtungsweise. Nachgewiesen ist, daß nach HUBEL-WIESEL bzw. KEIDEL auf speziell formcharakteristische, optische und akustische Ereignisse spezifische neuronale Elemente im optischen bzw. akustischen Kortex ansprechen. Durch welche neuronalen Mechanismen der Informationsgehalt einzelner Nachrichten und seine Veränderung im Laufe des Verarbeitungsprozesses beurteilt werden, ist im einzelnen zur Zeit noch ungeklärt. Eine entscheidende Rolle scheint dabei der Aufbau und Abbau einer I Orientierungsreaktion zu spielen, deren Funktion die Sensibilisierung aller Rezeptoren und eine allgemeine Aktivierung der Großhirnrinde ist, durch die sie zu einer integrativen Tätigkeit im Sinne der verstärkten Informationsaufnahme befähigt wird (SOKOLOW). 1 b) Die unspezifische Komponente der sensorischen Informationsverarbeitung wird durch die aszendierenden und deszendierenden, aktivieren-den und hemmenden Systeme des Hirnstamms und Zwischenhirns sowie durch den Kortex selbst vermittelt. Diese Systeme sorgen für einen unspezifischen Dauertonus des Kortex (Arousalfunktion), ohne den eine spezifische Wahrnehmung nicht möglich ist. Insbesondere beim Vollzug höherer kognitiver Anforderungen wie Lern- und Denkoperationen werden die psychophysiologischen Leistungsvoraussetzungen in erster Linie durch den Funktionszustand der unspezifischen Systeme des Gehirns mitbestimmt. Motivationale Einflüsse auf den VerarbeitungsVorgang werden auf diesem Wege wirksam. Mit der Arousalfunktion (f Aktivierung) des Gehirns hängt die Kontrolle der viszeralen Körperfunktionen vor allem durch das Limbische System eng zusammen. 2. Die motorischen H. werden von dem Pyramidenbahnsystem oder von dem extrapyramidalen System übernommen. 2 a) Die Vermittlung willkürlicher Bewegungen erfolgt über das Pyramidenbahnsystem vom motorischen Kortex zu den motorischen Vorderhornzellen des Rückenmarks. Das motorische Zentrum der Hirnrinde ist so gestaltet, daß feinmotorische Innervationsgebiete, z. В. für die Augenbewegungen, eine größere kortikale Repräsentanz beanspruchen. Ähnlich dem somästhetischen Kortex ist das neurophysiologische Abbild der peripheren Innervation in der Hirnrinde auf den Kopf gestellt. , , Sulcus vordere Zentrcr/windung centralis Hirnfunktionen: Wichtigste Zentren der Großhirnrinde. In der vorderen Zentralwindung liegen die motorischen Zentren, von denen aus Erregungen durch die Pyramidenbahnen an bestimmte Muskelgruppen gehen. Umgekehrt erhält die hintere Zentralwindung durch die Hinterstränge Erregungen aus verschiedenen Gebieten des Körpers. Außerdem ist die Lage der Seh-, Hör- und Sprechzentren angedeutet (nach ALVERDES, 1956); in der vorderen Zentralwindung von oben nach unten: Fuß, Bein, Brust, Schulter, Arm, Hand, Zunge, Kiefer, Kehle;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Durch den Leiter der Verwaltung Rückwärtige ded und die Leiter der Abtei lungen Rückwärtige Dienste. der Bezirk sverwatungen ist in Abstimmung mit dem lelterüder Hauptabteilung Kader und Schulung und anderen Diensteinheiten und Bereichen im Prozeß der Aufklärung von Vorkommnissen, politisch-operativ bedeutsamen Sachverhalten und straftatverdächtigen Handlungen von Mitarbeitern im Interesse der zuverlässigen Gewährleistung der inneren Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit als Voraussetzung zum rechtzeitigen erkennen von Geiselnahmen Einige Erfordernisse zum rechtzeitigen Erkennen und zur wirksamen Verhinderung von Geiselnahmen in einer Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit tätigen Mitarbeiter zu entsprechen. Die Zielstellungen der sicheren Verwahrung Verhafteter in allen Etappen des Strafverfahrens zu sichern, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie Kenntnisse zu vermitteln über - Symptome und Krankheitsbilder, die für psychische Auffälligkeiten und Störungen Verhafteter charakteristisch sind und über - mögliche Entwicklungsverläufe psychischer Auffälligkeiten und Störungen und den daraus resultierenden Gefahren und Störungen für den Untersuchungshaftvollzug. Zu grundlegenden Aufgaben der Verwirklichung von Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit Aufgaben zur Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges rechtzeitig erkannt und verhindert werden weitgehendst ausgeschaltet und auf ein Minimum reduziert werden. Reale Gefahren für die Realisierung der Ziele der Untersuchungshaft sowie für die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt und von den politisch-operativen Interessen und Maßnahmen abhängig. Die Entscheidung über die Teilnahme an strafprozessualen Prüfungshandlungen oder die Akteneinsicht in Untersuchungs-dokumente obliegt ohnehin ausschließlich dem Staatsanwalt. Auskünfte zum Stand der Sache müssen nicht, sollten aber in Abhängigkeit von der vorhandenen Beweislage, besonders der Ergebnisse der anderen in der gleichen Sache durchgeführten Prüfungshandlungen sowie vorliegender politisch-operativer Arbeitsergebnisse entschieden werden muß.

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