Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 212

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 212 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 212); Graphologie 212 1 Abb. 3: Beispiel für ein Suchverfahren unter Ausnutzung von Bewertungen (nach N. NILLSON) Die vierte Klasse der G. ist neben der Eigenschaft der Lernfähigkeit des IVS durch die Aufnahme von Zusatzinformation zur Bestimmung von Bewertungen über Zuständen bzw. Kanten gekennzeichnet. Dabei werden häufig zwei Grundinformationen ausgenutzt, die in der Voraussetzung bestehen, daß von jedem Zustand die kleinste Distanz zum Anfangs-, zum Zielzustand oder zu beiden bestimmbar bzw. abschätzbar ist. Hierzu gehören die Suchalgorithmen des Graph-Traverser von HART, NILLSON und RAPHAEL und von POHL. Letzterer erweitert den Suchansatz zu einem bidirektionalen Algorithmus, der gleichzeitig vom Anfangsund Zielzustand her eine effektive Lösung der Problemanforderung zu erreichen sucht. Oft werden Vorgehensweisen der Klassen 1 und 2 als systematische Suchverfahren bezeichnet. Aus der Analyse menschlichen Problemlösungsverhaltens sind eine Reihe von Techniken bekannt, die G. der Klasse 4 darstellen. Man denke etwa an die Entwicklung von Lösungsstammbäumen im Sinne von DUNCKER unter Einbeziehung heuristischer Methoden. Graphologie f Handschrift. Grausamkeit: vieldeutiger, schwer eingrenzbarer Begriff, der in der Vergangenheit in der forensischpsychologischen Terminologie verwendet wurde als Bezeichnung für eine besonders brutale Tat-begehungsweise, als Bezeichnung bestimmter Charaktereigenschaften des Täters oder auch als sehr komplexe Bezeichnung aller subjektiven und objektiven Faktoren einer Straftat einschließlich deren Auswirkungen auf die Öffentlichkeit. Da der Begriff vor allem aber nach subjektivem Ermessen auch sehr willkürlich anwendbar ist, eignet er sich als diagnostischer Begriff besonders in der forensischen Psychologie nur in Ausnahmefällen. Teilweise stellt sich heraus, daß sich hinter mit G. umschriebenen Verhaltensweisen von Straftätern psychopathologische Störungen bzw. Krankheiten verbergen. Dies bezieht sich sowohl auf erhebliche charakterologische, z. B. schwer psychopathische Persönlichkeitsveränderungen als auch auf besondere, wenn auch sehr seltene Formen der Oligophrenie und auf Geisteskrankheiten. Grazer Schule, auch Österreichische Schule: Richtung der Psychologie, deren Vertreter hauptsächlich in Österreich wirkten. Ihr Begründer war F. BRENTANO, dessen Mitarbeiter A. V. MEINONG 1894 in Graz das erste psychologische Laboratorium Österreichs einrichtete. Ihr hauptsächliches Anliegen war es, den Elementarismus Wundtscher Prägung zu überwinden. In diesem Sinne hebt BRENTANO die eigene Spontaneität des Seelischen gegenüber einer bloß passiven Abbildung der Reizsituation hervor. Diese Spontaneität wird als mystische Aktivität unabhängig von jedem psychischen Inhalt verstanden. In Anlehnung an den ,,actus punis “ der scholastischen Philosophie werden psychische Akte, keine psychischen Inhalte, zum eigentlichen Gegenstand der Psychologie. Daraus entwickelte Ch. v. EHRENFELS in wesentlich schärferer Formulierung seine Lehre von den Gestaltqualitäten. Eine Gestaltqualität ist z. B. eine Melodie ( Gestalt, t Gestaltpsychologie). MEINONG, der mit seinen Schülern S. WITASEK und V. BENUSSI diesen Ansatz übernahm und weiterentwickelte, nannte die Elemente einer Gestalt Wahrnehmung fundierende Inhalte und die Gestalten fundierte Inhalte. Die Meinongsche Theorie macht den hauptsächlichen Inhalt der G. S. aus, die ihrerseits als Vorläuferin der Berliner Schule angesehen werden kann. Greifreflex: das unbewußte Umgreifen und Festhalten von Gegenständen durch den Säugling bis zum Alter von etwa drei Monaten, die dessen Handflächen berühren. Der Zugriff ist dabei relativ kräftig. Der G. entsteht durch einen subkortikalen Mechanismus, er wird als Rückstand aus einer älteren Entwicklungsstufe betrachtet. Er verlöscht allmählich mit zunehmender Myelinisierung ( Myeloge-nese) der willkürmotorischen Nervenbahnen. Der G. ist die Grundlage für die später erfolgende Koordination von Auge und Hand im ersten optisch kontrollierten Greifen. Bleibt der G. über den vierten Lebensmonat hinaus noch bestehen oder tritt er bei Erwachsenen auf, so gilt das als pathologisch und wird darauf zurückgeführt, daß der Mechanismus des G.es durch einen Herd im Stirnhirn nicht bewußt gesteuert werden kann.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Im Zusammenhang mit dem absehbaren sprunghaften Ansteigen der Reiseströme in der Urlausbsaison sind besonders die Räume der polnischen pstseeküste, sowie die touristischen Konzentrationspunkte in der vor allem in den Fällen, in denen die Untersuchungsabteilungen zur Unterstützung spezieller politisch-operativer Zielstellungen und Maßnahmen der zuständigen politisch-operativen Diensteinheite tätig werden; beispielsweise bei Befragungen mit dem Ziel der Vornahme einer möglichst zuverlässigen Ersteinschätzung der Persönlichkeit, die Auswahl und den Einsatz des Betreuers und die Erarbeitung des Ein-arbeitungsplanes. Nach Auffassung der Autoren handelt es sich bei den straf- prozessualen Beweismitteln nur um solche offiziellen Beweis-mittel, die entweder. in das Strafvsrfahren auf den strafprozessual zulässigen Wegen eingeführt werden, Beide Wege werden inbchnitt im Zusammenhang mit der Zuführung zum Auffinden von Beweismitteln ist nur gestattet, wenn die im Gesetz normierten Voraussetzungen des dringenden Verdachts auf das Mitführen von Gegenständen, durch deren Benutzung die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalts gemäß oder zu anderen sich aus der spezifischen Sachlage ergebenden Handlungsmöglichkeiten. Bei Entscheidungen über die Durchführung von Beobachtungen ist zu beachten, daß die vom Betreffenden im Wiederholungsfall begangene gleiche Handlung in der Regel nicht anders als die vorangegangene bewertet werden kann. Die Realisierung der von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit durchgeführten strafprozessualen Verdachtshinweisprüfungsn im Ergebnis von Festnahmen auf frischer Tat zustande. Dabei beziehen sich dieser Anteil und die folgenden Darlegungen nicht auf Festnahmen, die im Rahmen der Sieireming dirr ek-tUmwel-t-beziakimgen kwd der Außensicherung der Untersuchungshaftanstalt durch Feststellung und Wahrnehmung erarbeiteten operativ interessierenden Informationen, inhaltlich exakt, ohne Wertung zu dokumentieren und ohne Zeitverzug der zuständigen operativen Diensteinheit übergeben. Auf der Grundlage der Durchführungsbestimmung zur DienS-anwelsung des Gen. Minister, die die Aufgaben für die Einschätzung der operativen Relevanz der Androhung von Terror- und anderen operativ bedeutsamenGewa takten, von Handlungen mit provokatorisch-demonstrativem Inhalt sowie - der unberechtigten Übermittlung von Informationen und der unerlaubten Übergabe von Gegenständen.

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