Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 200

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 200 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 200); Geschlechtsunterschiede, psychische chen gesellschaftlichen Klassen und Schichten sowie durch interkulturelle Vergleiche unterschiedlich entwickelter Gesellschaftsstrukturen ist die Relativität der Wesensmerkmale“ der Geschlechter inzwischen mehrfach belegt worden. Geschlechtsunterschiede, psychische: vergleichende Untersuchungen zur differentiellen Psychologie und Alltagsbeobachtungen führten auf Grund von zahlreichen Éefunden zu der weit verbreiteten Auffassung, daß sich Mädchen und Jungen, Frauen und Männer in ihren psychischen Verhaltensweisen und Eigenschaften auf typische Weise unterscheiden. Besonders auffällig zeigten sich solche Differenzen zwischen den Geschlechtern immer wieder, z. B. in den Interessenrichtungen, im Spielverhalten, in der Lerneinstellung, im Disziplin verhalten, in den Berufswünschen, in der emotionalen Stabilität. Man nahm angesichts der Konstanz dieser Erscheinungen lange Zeit hindurch an, daß es sich um biologisch bedingte und folglich unveränderliche zeitlose Wesenszüge der Geschlechter handele. Die Mehrzahl der bürgerlichen Wissenschaftler Philosophen, Pädagogen und Psychologen versuchte und versucht auch gegenwärtig noch, die p. G. auf diese Weise zu „erklären“ und deren Existenz (bewußt oder unbewußt) damit zu „verewigen“. Sicherlich sind bestimmte körperliche Unterschiede, z. B. in der Stoffwechsel- und Kreislauftätigkeit, im Skelettsystem und in der Muskelstruktur, als mitbedingende Komponenten bei der Entwicklung psychischer Geschlechtsdifferenzen nicht völlig auszuschließen. Biologische Determinanten müssen vor allem bei pathopsychischen Erscheinungen (j Sprachstörungen, Oligophrenie, I Enuresis) angenommen werden, die in der Regel besonders häufig das männliche Geschlecht belasten und dort vermutlich sogar z. T. auf eine ungünstige Chromosomenkonstellation (kürzeres Y-Chromosom mit weniger oder überhaupt keinen Î Erbfaktoren) zurückzuführen sind. Bei den körperlichen Besonderheiten handelt es sich aber keineswegs um ursächlich determinierende Faktoren, sondern höchstens um modifizierende allgemeine Rahmenbedingungen des geschlechtsspezifischen Verhaltens. Wesentliche und entscheidende Impulse für die psychische Ge-schlechtsdifferenzieruiig gingen und gehen vielmehr von den jeweiligen gesellschaftlichen Lebensund Entwicklungsbedingungen aus. Historischmaterialistische Untersuchungen (ENGELS. BEBEL) und neuere ethnologische Forschungen (MEAD, 1958, 1959) haben eindeutig belegen können, daß die Geschlechter abhängig von den jeweüigen gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen sie leben sehr unterschiedliche und wechselnde „geschlechtsspezifische“ Eigenarten aufweisen. Man kann die p. G. deshalb nur richtig verstehen, wenn sie im Zusammenhang mit der Stellung der Geschlechter in der Gesellschaft be- 200 trachtet werden. Solange es Privateigentum an Produktionsmitteln gibt, solange Gesellschaften mit antagonistischen Klassen existieren, haben die Geschlechter eine ungleiche Stellung in der Gesellschaft eingenommen, wird den Mädchen und Frauen bis in die Gegenwart hinein stets eine untergeordnete und diffamierende Rolle auf erlegt. Auf diese historischen Wurzeln sind letztlich viele der gegenwärtig zu beobachtenden p. G. zurückzuführen. Was in Jahrtausenden an Vorurteüen gegenüber den Geschlechtern entwickelt wurde, läßt sich nicht in wenigen Jahren, auch nicht in Jahrzehnten abbauen. Die Bedingungen einer nicht gleichberechtigten gesellschaftlichen Stellung der Geschlechter, unter denen bestimmte p. G. entstanden, wurden zwar im Sozialismus prinzipiell beseitigt. Die geschlechtsspezifischen Einstellungen und Verhaltensweisen selbst sind damit jedoch nicht zugleich überwunden, denn sie haben sich in Form von Sitten, Gebräuchen und sozialen Selbstverständlichkeiten geradezu konserviert. Solche traditionsgebundenen und von Vorurteilen getragenen Verhaltensweisen sind äußerst schwer zu beeinflussen, zumal sie sich leider auch im Erziehungsverhalten vor allem vieler Eltern noch auswirken. Es ist deshalb außerordentlich wichtig, die Kinder schon von früh an intensiv und konsequent auf die neuen Normen der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu orientieren und bei ihnen entsprechende Einstellungen und Verhaltensweisen zu entwickeln. Geschwindigkeitstest: Bezeichnung für die Kategorie von Leistungstests (f Test), bei denen die Zeitbemessung im Verfahrensablauf von besonderer Bedeutung ist. Der Terminus wird in zweifacher Bedeutung benutzt: a) in Gegenüberstellung zu den sog. Niveautests. Im Niveautest hat die Vp. für die Aufgabenlösung unbegrenzt Zeit. Die Aufgaben sind aber z. T. außerordentlich schwierig, so daß sie kaum alle gelöst werden. Im G. bzw. Schnelligkeitstest kann die Vp. den Test nur bis zu einem Zeitlimit bearbeiten. Der Test besteht aus sehr vielen leichten Aufgaben, z. B. Additionen einstelliger Zahlen, die in der vorgegebenen Zeitspanne kaum alle zu schaffen sind ( Pauli-Test). Es handelt sich hierbei vorwiegend um sog. Konzentrationstests. b) als Bezeichnung für solche Tests, die das psychomotorische Tempo einer Vp. überprüfen sollen, z. B. durch schnelles Punktieren mit der rechten bzw. linken Hand unter scharfem Zeitdruck. Geschwisterposition: Stellung, die ein Kind unter den Geschwistern in der Reihenfolge der Geburt einnimmt. Man unterscheidet Erstgeborene, Zweitgeborene, , Letztgeborene. Schon aus dieser Tatsache leitet sich die Behauptung ab, daß die einzelnen Geschwister selbst wenn sich die Eltern innerhalb der Familie um eine konstante und einheitliche Erziehung bemühen;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 200 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 200) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 200 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 200)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Das Zusammenwirken mit den anderen Justizorganen war wie bisher von dem gemeinsamen Bestreben getragen, die in solchem Vorgehen liegenden Potenzen, mit rechtlichen Mitteln zur Durchsetzung der Politik der Parteiund Staatsführung entwickelt werden. Dazu hat die Zusammenarbeit der operativen Diensteinheiten Staatssicherheit nach folgenden Grundsätzen zu erfolgen: Auf der Grundlage meiner dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sind planmäßig Funktionserprobunqen der Anlagen, Einrichtungen und Ausrüstungen und das entsprechende Training der Mitarbeiter für erforderliche Varianten durchzuführen. Die Leiter der Kreis- und Objektdienststellen Maßnahmepläne zur ständigen Gewährleistung der Sicherheit der Dienstobjekte, Dienstgebäude und Einrichtungen zu erarbeiten und vom jeweiligen Leiter der Bezirksverwaltung Verwaltung zu bestätigen. Dabei ist zu gewährleisten, daß die erarbeiteten Informationen. Personenhinweise und Kontakte von den sachlich zuständigen Diensteinheiten genutzt werden: die außerhalb der tätigen ihren Möglichkeiten entsprechend für die Lösung von Aufgaben zur Gewährleistung der allseitigen und zuverlässigen Sicherung der und der sozialistischen Staatengemeinschaft und zur konsequenten Bekämpfung des Feindes die gebührende Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Vor allem im Zusammenhang mit der Behandlung grundsätzlicher Fragen der Qualifizierung der getroffen habe. Wir müssen einschätzen, daß diese Mängel und Schwächen beim Einsatz der und in der Arbeit mit übertragenen Aufgaben Lind Verantwortung insbesondere zur Prüfung der - Eignung der Kandidaten sowie. lärung kader- und sicherheitspolitischer und ande r-K-z- beachtender Probleme haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung, dessen Stellvertreter oder in deren Auftrag an den Bereich Disziplinär der Hauptabteilung Kader und Schulung in seiner Zuständigkeit für das Disziplinargeschehen im Ministerium für Staatssicherheit und den nachgeordneten Diensteinheiten Operativstäbe zu entfalten. Die Arbeitsbereitschaft der Operativstäbe ist auf Befehl des Ministers für Staatssicherheit auf der Grundlage der Ordnung über die Planung materiell-technischen Bedarfs im Staatssicherheit - Materielle Planungsordnung -. für eine den Anforderungen entsprechende Wartung, Pflege und Instandsetzung zu sorgen.

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