Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 20

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 20 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 20); Aktivitätsperiodik 20 nen Bewegungsformen als auch für ihre reaktionsspezifischen Verhaltensweisen kennzeichnend sind. Die allgemeinen Bewegungsformen hängen von der körperlichen Organisation, der Lebensweise und den Lebensbèdingungen ( Ökologie) ab, die wichtigsten sind z. B. Schreiten, Traben und Galoppieren, Springen, Kriechen, Schlängeln, Schwimmen, Ruder-, Schwirr-, Rüttel- und Segelfliegen, sie haben einen spezifischen Bewegungsrhythmus, der häufig eine periodische Gliederung in Form einer f A.speriodik auf weist. Instinktbewegungen sind formstarr und haben auch ein spezifisches A.s- bzw. Zeitmuster des Bewegungsverlaufs. Daneben sind insbesondere bei höheren Wirbeltieren Individualmuster der A. erkennbar, die sowohl in der Bewegungsintensität als auch in der periodischen Verlaufsform lokomotorischer A. zum Ausdruck kommen. Aktivitätsperiodik: zeitlich gegliederte, phylogenetisch erworbene Folge von Phasen aktiven Verhaltens und der Ruhe, die im Tages- und Jahresgang regelhaft mit geophysikalischen Perioden synchronisiert sind. Die wichtigste Form ist die 24stündige oder Tagesperiodik, auch diurnaler oder zirkadianer Rhythmus genannt. Alle regelmäßig zur gleichen Tageszeit wiederkehrenden Umweltgrößen können als dominierende oder schwache Zeitgeber wirksam werden, z. B. der Belichtungswechsel, Temperaturzyklen oder Veränderungen des elektrischen Feldes. Für den Menschen sind soziale Zeitgeber besonders bedeutsam. Sie synchronisieren Umweltzyklen mit der Periodik des Organismus . In einer bestimmten Zeiteinheit läßt sich die Verlaufsform der Aktivität als Aktivitätsmuster aufzeichnen. Seine häufigste Form ist der Bigeminus mit einem Hauptmaximum am Morgen und einem Nebenmaximum am Nachmittag bei lichtaktiven Tieren. Andere Verlaufsformen existieren bei dämmerungsaktiven und nachtaktiven Arten. Ein wichtiger Beweis für die endogene Bedingtheit der A. des Tages ist die unter konstanten Laborbedingungen und unter Ausschluß aller Zeitgeber zu beobachtende autonome oder freilaufende Periodik mit einer individuell verschiedenen Periodenlänge von 21 bis 26 Stunden. Der biologische Vorteil endogener und mit Umweltgrößen synchronisierter Periodik besteht in der daraus resultierenden Anpassungsfähigkeit der Organismen. In technischer Interpretation handelt es sichbeider A. um eine selbsterregte Schwingung, d. h., der unvermeidliche Energieverlust wird durch eine nichtperiodische Energiequelle ersetzt. Aktivtherapie: eine Modifikation des autogenen Trainings für den Bereich des Sports. Um mögliche Nachwirkungen des autogenen Trainings, wie Müdigkeit, Gliederschv'ere, Reaktions Verlangsamung, die sich auf die sportliche Leistung negativ auswirken, zu überwinden, werden die Entspannungsübungen durch Phasen der psychophysischen Aktivierung und der Bewegung ergänzt. Der erste Teil der A. entspricht einer Kurzform des autogenen Trainings. Im zweiten Teil erfolgt durch sportartspezifische formelhafte Vorsatzbildung eine auto-suggestive Beeinflussung, die später im Training oder im Wettkampf aktivierend und regulierend wirksam wird. Der dritte Teil besteht aus schwunggymnastischen Übungen, die Müdigkeitseffekte beseitigen sollen. Wie beim autogenen Training bildet die positive Einstellung des Sportlers zum Verfahren eine notwendige Voraussetzung für den Übungserfolg. Als Auswirkungen der A. konnten Verbesserung des psychophysischen Zustands, Veränderungen physiologischer Parameter, wie Hauttemperatur, Pulsfrequenz und Blutdruck, sowie Verbesserung des sportlichen Leistungs verhaltens nachgewiesen werden. Aktpsychologie: eine auf F. BRENTANO (1838 1917) zurückgehende idealistische Strömung philosophisch-psychologischen Denkens, die vor allem an Traditionen der mittelalterlichen Scholastik anknüpfte. Ihr Hauptbegriff ist der der Intentionalität, nach dem psychische Phänomene Akte sein sollen, die auf Objekte gerichtet, aber nicht diese Objekte selbst sind. Der psychische Akt als intentionale Gerichtetheit des Bewußtseins wird von den psychischen Inhalten, d. h. den Gegenständen, auf die unser Bewußtsein gerichtet ist, unterschieden. Die Auffassung, daß psychische Phänomene intentional einen Gegenstand in sich enthalten, umschreibt BRENTANO mit dem Begriff der ,,intentionalen Inexistenz eines Objekts“. Als die drei Klassen psychischer Phänomene, in denen die intentionale Inexistenz eines Objekts auf unterschiedlichen Ebenen realisiert wird, bezeichnet er Vorstellungen, Urteile und Gemütsbewegungen. Wenn BRENTANO sein Hauptwerk „Psychologie vom empirischen Standpunkte“ betitelt, so versteht er unter Empirie bzw. Erfahrung ausschließlich die sog. innere Wahrnehmung als unmittelbares Erleben. Der subjektiv-idealistische Charakter der A. liegt auf der Hand. Die A. erwies sich als Wegbereiterin der Î phänomenologischen Psychologie von E. HUSSERL und der f verstehenden Psychologie von W. DILTHEY. Als Vertreter der A. istC. STUMPF neben BRENTANO zu nennen. Aktualgenese: zeitabhängige Veränderungen des Verhaltens und Erlebens in einem sehr kleinen Zeitabschnitt, der in der Regel an eine Handlungseinheit gebunden ist. Die A. erfaßt das Zustandekommen, den genetischen Aufbau und die Mechanismen psychischer Prozesse, Zustände und Eigenschaften. Aktualisierung f Gedächtnis. Aktualitätstheorie: Auffassung, nach der das Psychische akzentuiert als Geschehen, sich Ereignendes, als Verlauf, als Dynamisches betrachtet wird. In den philosophischen Wurzeln bis auf HERA-KLIT zurückreichend, gilt als Vorläufer des Aktualitätsgedankens im Bereich der Psychologie;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 20 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 20) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 20 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 20)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Strafverfahrens als auch für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu garantieren. Das bedeutet daß auch gegenüber Inhaftierten, die selbst während des Vollzuges der Untersuchungshaft die ihnen rechtlich zugesicherten Rechte zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere das Recht - auf Verteidigung. Es ist in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht. In der wurden und in den Abteilungen der Bezirksverwaungen; die Durchführung von Beratungen und Erfahrungsaustauschen mit den Leitern und mittleren leitenden Kadern der Abteilungen der Bezirksverwaltungen mit dem Ziel der einheitlichen Durchführung des Vollzuges der Untersuchungshaft sowie der ständigen Erhöhung der Sicherheit, Ordnung und Disziplin in den UntersyehungshiftinstaUen MfSj - die Kontrolle der Durchsetzung dieser Dienstanweisung in den Abteilungen der Rostock, Schwerin, Potsdam, Dresden, Leipzig und Halle geführt. Der Untersuchungszeitraum umfaßte die Jahie bis Darüber hinaus fanden Aussprachen und Konsultationen mit Leitern und verantwortlichen Mitarbeitern der Abteilung Staatssicherheit und den Abteilungen der Bezirks-VerwaltungenAerwaltungen für Staatssicherheit Anweisung über die grundsätzlichen Aufgaben und die Tätig-keit der Instrukteure der Abteilung Staatssicherheit. Zur Durchsetzung der Beschlüsse und Dokumente von Parteiund Staatsführung, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, zur Verbesserung der wissenschaftlichen Leitungstätigkeit und der Erhöhung der Sicherheit der Dienstobjekte des Untersuchungshaftvollzuges im Ministerium für Staatssicherheit und den nachgeordneten Diensteinheiten sind die Befehle, Direktiven und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit und die dazu erlassenen Durchführungsbestimmungen. Die Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und den nachgeordneten Diensteinheiten Operativstäbe zu entfalten. Die Arbeitsbereitschaft der Operativstäbe ist auf Befehl des Ministers für Staatssicherheit auf der Grundlage der Ordnung über die Planung materiell-technischen Bedarfs im Staatssicherheit - Materielle Planungsordnung -. für eine den Anforderungen entsprechende Wartung, Pflege und Instandsetzung zu sorgen.

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