Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 16

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 16 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 16); Agoraphobie 16 Läsion des Parietallappens. Zu diesem Unvermögen, einen Gegenstand bei erhaltener Sensibilität durch Abtasten oder Angreifen zu erkennen, gehört die Finger-A., bei der die Finger der eigenen Hand nicht richtig erkannt werden. Ein isoliertes Vorkommen einer taktilen A. wird heute jedoch bezweifelt. t Werkzeugstörungen. Agoraphobie f Platzangst, Î Phobie. Agrammatisirius: Unvermögen, die Sprache nach den grammatischen Regeln zu gebrauchen. Der A. tritt in unterschiedlichen Schweregraden auf. Die schwersten Störungen äußern sich darin, daß sowohl die spontane Sprache völlig agrammatisch ist und auch die Wiederholung einfacher grammatisch geformter Sätze nicht möglich ist. Den entwicklungsbedingten physiologischen A. durchläuft jedes Kind in seiner Sprachentwicklung; wird er jedoch bis zum 4. Lebensjahr nicht überwunden, ist er Symptom einer Störung, er kann Ausdruck einer verzögerten Sprachentwicklung, verbunden mit einer geistigen Retardiertheit des Kindes sein. A. tritt häufig bei Oligophrenie auf, kann aber auch Anzeichen einer Schwerhörigkeit sein. Beim Zerfall der Sprachstruktur, bei Aphasien, kann es ebenfalls zu derartigen Störungen kommen; sie werden dann als Paragrammatismus bezeichnet, da das Kind die Sprache bereits erworben hatte. Therapie ist in jedem Fall erforderlich, da A. das Kind sowohl geistig wie auch sozial stark behindert. Aha-Erlebnis: Erlebnis, das bei der Lösung eines Problems eintritt und von K. BÜHLER (1908) beschrieben und untersucht wurde. In seinen denkpsychologischen Untersuchungen bezeichneten seine Vpn. beim f Problemlosen nach intensivem Lösungsbemühen oft mit diesem A. den inneren Ruck, mit dem die Lösung plötzlich hervortritt. BÜHLER führt das A. zunächst auf bloßen Einfall zurück, später unterscheidet er zwischen einsichtigem und uneinsichtigem A. Ähnlichkeit, perzeptive: eine wahrnehmungsmäßig gegebene Relation zwischen den phänomenalen Abbildern der wahrgenommenen Objekte. Als Ergebnis einer Reizverarbeitungsleistung ist sie von den objektiven Reizeigenschaften der Objekte abhängig. Die Ä. wurde in der Psychologie vielfach für die Ableitung und Begründung des Verhaltens und anderen psychischen Geschehens als Beschrei-bungs- und Erklärungsbegriff benutzt, z. B. für empirische Gesetze der Denkpsychologie im Assoziationsprinzip nach Ä.en, für die Ableitung von Wahrnehmungsprinzipien als Gestaltfaktor der Wahrnehmungsorganisation und für das Verständlichmachen von Ergebnissen der Lernpsychologie als Grundlage der Generalisation. Bei der Rückführung der Ä. auf die sie konstituierenden Bedingungen können in der Psychologie zwei Ansätze unterschieden werden: der von lerntheoretischen Konzeptionen herrührende ka- tegorial qualitative Ansatz, nach dem sich die Ä. durch gemeinsame gewichtete Elemente bestimmt, ein Ansatz, der durch RESTLE, BUSH, MOSTELLER u. a. eine mengentheoretische Präzisierung erfuhr, und schließlich der an Traditionen der Psy-chophysik orientierte dimensional metrische Ansatz, nach dem sich die Ä. als Abstand in einem metrischen Raum darstellt, der durch für die Ä. relevante Dimensionen auf gespannt wird, f Mehrdimensionalen Skalierungsverfahren als experimentellen und mathematischen Methoden der Analyse von Ä.en liegt die Vorstellung eines durch das Verfahren herauszufindenden bzw. zu konstruierenden Ä.sraumes zugrunde, in dem die wahrgenommenen Objekte als Vektoren dargestellt sind und sich die zwischen ihnen bestehenden Ä.en nach einer Ä.sfunktion bestimmen. Nach dem auf der mehrdimensionalen Verhältnis Skalierung beruhenden Ä.smodell von EKMAN sind die Ä.en, z. B. als Skalarprodukte der Objektvektoren, so dargestellt. Andere Modelle fassen die Ä.en als Abstände zwischen den den Objekten zugeordneten Punkten im Ä.sraum auf, die eine Funktion ihrer Abstände auf den einzelnen, die Ä. konstituierenden Dimensionen sind. Die Angepaßtheit der Ansätze hängt von dem zugrunde gelegten Reizmaterial und den Methoden der Ä.serhebung ab. Bei der Aufklärung des Zustandekommens p. Ä. kann allen Typen der in der Psychophysik möglichen Fragestellungen nachgegangen werden, d. h., es kann versucht werden, aus Reaktionen oder Urteüen abgeleitete Ä.en auf phänomenale Eigenschaften der Objekte oder objektive Reizeigenschaften zurückzuführen. Da phänomenale Ä.en nicht auf eindimensionale Variable beschränkt sind, sondern auch über mehrdimensional variablen Reizobjekten bestimmt und auf qualitativ unterschiedene Phänomendimensionen zurückgeführt werden können, bietet die Analyse phänomenaler Ä.en anhand mehrdimensionaler Skalierungsverfahren einen Zugang zur mehrdimensionalen Psychophysik. Die bisherigen Untersuchungsergebnisse zur Ä.sWahrnehmung unter psychophysischer Fragestellung weisen die p. Ä. als Ergebnis eines informationsverarbeitenden Prozesses aus, das durch Eigenschaften der Informationsquelle, durch die mit der Informationsverarbeitung verfolgte Zielstellung und durch Eigenschaften des informationsverarbeitenden Systems bestimmt wird. So erweisen sich Eigenschaften des Reizmaterials für die Ä.swahrnehmung als bedeutend: Perzeptiv nicht in Dimensionen oder Merkmale zerlegbares Material, z. B. Farben und Gerüche, wird hinsichtlich der Ä. als Ganzes beurteilt und läßt sich in seinen phänomenalen Eigenschaften nach mehrdimensionalen Skalierungsverfahren angepaßt in einem euklidischen Raum darstellen, während Ä.en für perzeptiv in unterschiedliche Dimensionen zerlegbares Material, z. B. geometrische Muster, durch Vergleiche;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge Ziele und Grundsätze des Herauslösens Varianten des Herauslösens. Der Abschluß der Bearbeitung Operativer Vorgänge. Das Ziel des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Abschlußarten. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung auf der Grundlage der objektiven Beweisläge, das bisherige operativ-taktische Vorgehen einschließlich der Wirksamkeit der eingesetzten Kräfte und Mittel sowie der angewandten Methoden. Der ist eine wichtige Grundlage für eine sachbezogene -und konkrete Anleitung und Kontrolle des Untersuchungsfühers durch den Referatsleiter. Das verlangt, anhand des zur Bestätigung vorgelegten Vernehmungsplanes die Überlegungen und Gedanken des Untersuchungsführers bei der Einschätzung von Aussagen Beschuldigter Potsdam, Juristische Fachschule, Fachschulabschlußarbeit Vertrauliche Verschlußsache Plache, Putz Einige Besonderheiten bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren geaen Jugendliche durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit und die zuständigen operativen Diensteinheiten in Zusammenarbeit mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Organen in einer Vielzahl von Betrieben und Einrichtungen der entsprechende Untersuchungen und Kontrollen über den Stand der Erfüllung politisch-operativer Aufgaben vorgenom-men durchgeführt werden, in denen nicht zugleich und in enger Verbindung mit den politisch-operativen Aufgaben Stellung zum Stand und zur Wirksamkeit der Arbeit mit verallgemeinert und die Mitarbeiter aller Linien mit den Grundfragen der Arbeit im Operationsgebiet vertraut gemacht werden; entsprechend den Zuständigkeiten die Bearbeitung der feindlichen Zentren und Objekte. Sie bilden eine Grundlage für die Bestimmung der Anforderungen an die qualitative Erweiterung des die Festlegung der operativen Perspektive von die Qualifizierunq der Mittel und Methoden der Arbeit. Davon ist die Sicherheit, das Leben und die Gesundheit der operativen und inoffiziellen Mitarbeiter abhängig. Für die Einhaltung der Regeln der Konspiration und um die Fähigkeit, danach handeln zu können, ist ständig zu ringen, und zwar vielfach auch in Auseinandersetzungen mit falschen Haltungen und eingeschliffenen Gewohnheiten.

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