Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 151

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 151 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 151); 15І Erfolgserleben Erbkoordination: angeborenes, in Gestalt und Ver-laufsform stereotypes Regulationsmuster instinktiver, formstarrer Bewegungen, die zum Grundbestand artspezifischen Verhaltens gehören. Nach dem Instinktkonzept der Ethologie wird die E. durch spezifische Außenreize über einen Mechanismus (î AAM) ausgelöst oder erscheint als Leerlaufbewegung. Der E. liegt ein spezifischer innerer Drang zugrunde, der sich zeitlich verändert. Nach ihrer Auslösung läuft die erbkoordinierte Instinkt-.bewegung gewöhnlich vollständig und unkorrigierbar ab. Ein Beispiel dafür bildet der Zungenschlag nach der Fliege im Beute verhalten der Kröte, der der orientierenden Wendung zur Fliege als der Taxiskomponente dieses Verhaltens folgt. Geprägt wurde der Begriff E. von K. LORENZ. Er verwendet ihn synonym mit Instinktbewegung. Ereuthophobie f Errötungsangst. Erfahrung: i. w. S. das Resultat der Speicherung von Informationen durch lernende Systeme. Sie trägt im Zusammenhang mit dem f Lernen zur Verbesserung des internen Modells der Außenwelt bei. Bei organismischen Systemen, d. h. bei Tieren und Menschen, unterscheidet LEONTJEW drei Arten von E.en: 1) die phylogenetisch gebildeten, erblich fixierten E.en, auch Art-E.en genannt, 2) die individuellen E.en, die sowohl vom Tier als auch vom Menschen im Verlauf der ontogeneti-schen Entwicklung gemacht werden können und 3) die gesellschaftlichen E.en, die nur beim Menschen auf treten können. I. e. S. unter erkenntnistheoretischem Aspekt bezeichnet E. das Resultat eines empirischen Erkenntnisvorganges beim Menschen. E.en auch empirisches Wissen genannt gewinnt der Mensch in der unmittelbar praktisch-gegenständlichen Begegnung mit seiner gesellschaftlichen und natürlichen Umwelt. Die E.sgewinnung erfolgt auf der Grundlage eines gesellschaftlich und individuell bedingten Erkenntnisstandes. E.en bilden im Erkenntnisprozeß ein vermittelndes Glied zwischen Theorie und Praxis. In der Ethologie bezeichnet E. den Lerninhalt bzw. den objektiven Vorgang des individuellen Informationsgewinns, der nicht das Vorhandensein von Bewußtsein voraussetzt. Als mehr oder weniger dauerhaft gespeicherte Informationen über Umwelteigenschaften ermöglichen E.en den betreff enden Tieren adaptive Verhaltensänderungen. Die Lernfähigkeit hat sich im Tierreich zunehmend und mehrfach unabhängig voneinander entwickelt. Die primär erfahrungslos vollzogenen instinktiven Verhaltensprogramme (f Instinkt) garantieren ja nur so lange eine Überlebenschance, als sich die Umwelt, an die sie angepaßt sind, nicht wesentlich ändert. Die Arten, die im Verlaufe der Stammesgeschichte die Fähigkeit erwarben, durch individuelle Informationsverarbeitung ihr Verhalten abwandeln und den sich häufig schnell ändernden Umweltbedingungen anpassen zu können, hatten deshalb einen erheblichen Selektionsvorteil. Diese Entwicklungstendenz, die an die zunehmende Speicherkapazität des Zentralnervensystems geknüpft ist, läßt sich besonders deutlich bei den Säugetieren verfolgen. Insektenfresser haben noch ein weitgehend erbprogrammiertes Verhalten, während schon Nagetiere und in noch stärkerem Maße Raubtiere vielfältige E.en machen und adaptive Verhaltensmuster entwickeln können. Lernfähigkeit und Verhaltensplastizität erreichen im Tierreich bei den Menschenaffen ihr Maximum und herrschen beim Menschen so sehr vor, daß angeborene Verhaltensdispositionen hier kaum noch erkennbar sind. Zugleich entwickeln sich immer wirkungsvollere Lernformen. Ursprünglich können E.en nur sensorisch verarbeitet werden. Erst auf einer höheren Stufe der Entwicklung wird auch motorisch gelernt und können Erbkoordinationen abgebaut und völlig neue Verhaltensweisen erworben werden (f Lernen). Erfahrungsseelenkunde: Bezeichnung für vorwissenschaftliche psychologische Konzeptionen der Aufklärungszeit. Ihrem Selbstverständnis zufolge ging die E. von der in der Beobachtung gegebenen Erfahrung aus; jedoch waren von vornherein sowohl die Erhebung als auch die Interpretation der Erfahrungsdaten durch Lehrmeinungen und Klassifikationsgesichtspunkte spekulativer philosophischer Systeme bestimmt. Die gesellschaftlichen Verhältnisse der Aufklärungszeit und das ihnen entsprechende Streben der Menschen nach Autonomie, Bildung und Befreiung von religiösen Dogmen förderten in beträchtlichem Maße das Interesse an psychologischen Fragen, insbesondere an solchen angewandten Problemstellungen wie Menschenbeurteilung und -behandlung. Ein typisches Produkt der E. ist etwa die Physiognomik als Versuch, aus äußeren beobachtbaren Daten wie Mimik, Gestik u. a. charakterologische Schlußfolgerungen abzuleiten. Bereits 1714 erschien das weite Verbreitung findende Werk von J. B. V. ROHR ,,Unterricht von der Kunst, der Menschen Gemüter zu erforschen“. Psychologische Magazine, z. B. 1783 1793 das ,,Magazin zur Erfahrungsseelenkunde“, herausgegeben von K. Ph. MORITZ, kamen dem höfischweltmännischen Bildungsideal jener Zeit nach. Als die theoretisch anspruchsvollste Leistung der E. kann das Werk J. N. TETENS’ gewertet werden. Erfolgserleben: subjektiver Ausdruck für das Erreichen eines von einer Person gesetzten Leistungsziels. Das E. hat als aktivierende Variable großen Einfluß auf Motivation, Kognition und Verhalten; es ist eine wichtige Bedingung für das Lernen, für die Aneignung und Verfestigung von Kenntnissen, von Fertigkeiten und Verhaltensweisen. E. wird bei anzuerkennenden Leistungen durch Lob und Zuspruch ausgelöst, die deshalb wichtige handlungsregulierende Maßnahmen dar stellen. Sie müssen aber differenziert angewendet werden, da zu häufiges E.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge ist ein erfolgbestimmender Faktor der operativen Arbeit. Entsprechend den allgemeingültigen Vorgaben der Richtlinie, Abschnitt, hat die Bestimmung der konkreten Ziele und der darauf ausgerichteten Aufgaben auf der Grundlage des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei, der Instruktionen und Festlegungen des Leiters der Verwaltung Strafvollzug im MdI, des Befehls. des Ministers für Staatssicherheit sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen. Daraus ergeben sich hohe Anforderangen an gegenwärtige und künftige Aufgabenrealisierung durch den Arbeitsgruppenloiter im politisch-operativen Untersuchungshaftvollzug. Es ist deshalb ein Grunderfordernis in der Arbeit mit den Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft Abscan. V- Ralimenwa chdin ordnung Staatssicherheit Abscbn., Miellce, Referat auf der Exmatrihulationsveranstaltung an der Hochschule dos Staatssicherheit am, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit ,Information des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin und dar Leiter der Abteilungen der Besirlss Verwaltungen, für den Tollaug der Unier srachugsfaafb und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in der eingeschränkt werden. Vor Anwendung der Sicherungsmaßnahme - Entzug des Rechts, eigene Bekleidung zu tragen gemäß Pkt. und Untersuchungshaftvollzugsordnung - ist diese zwischen dem Leiter der Abteilung der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen der Bezirksverwaltungen, dem Leiter der Abteilung der Abteilung Staatssicherheit Berlin zu gewährleisten daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit eintretende Bürger sowie Personen anderer Staaten; Zerstörungen. Sachbeschädigungen und sonstige Mißachtung der öffentlichenOrdnung und der Regeln des sozialistischen Gemeinschaftslebens.

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