Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 119

Woerterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 119 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 119); ?119 Eignungsdiagnostik einstimmung von subjektiven Leistungsvoraussetzungen und objektiv existierenden Anforderungen bei konkreten Arbeitstaetigkeiten als ?Geeignetsein?, zugleich Ziel und Zweck der Ausbildung, der Qualifizierung und des Trainings als ?Geeignetmachen?. Im Unterschied zur Tauglichkeit, hauptsaechlich in bezug auf den Gesundheitszustand, auf konstitutionelle Faktoren, Kraftleistungen und Sinnestuechtigkeit, steht bei der E. als psychologische Kategorie die Gesamtheit jener Faktoren, Potenzen und Eigenschaften im Vordergrund, die die psychische Leistungsfaehigkeit bzw. Arbeitsbefaehigung und die Leistungsbereitschaft bzw. Arbeitsmotivation mit Bezug auf eine konkrete Arbeitsaufgabe oder eine Klasse von Arbeitsaufgaben und ihre spezifischen Ausfuehrungsbedingungen ausmachen. Voraussetzung fuer die E.sbestimmung sind berufsorientierte Anforderungs- und Beanspruchungsanalysen, d. h. Professiogramme, und eine spezifische eignungsdiagnostische Normenfindung, um entsprechende Kriterien fuer die Einschaetzung der personellen Bedingungen zur Verfuegung zu haben. Besonderheiten der Handlungsstruktur und sozialen Kommunikation der jeweiligen Berufs- bzw. Arbeitstaetigkeit sind dabei zu erfassen; denn die E. eines Menschen bezieht sich stets auf eine bestimmte Taetigkeit oder Arbeitsfunktion. Die vorwissenschaftliche E.sfrage ist so alt wie die gesellschaftliche Arbeitsteilung und mit dem Nachweis der beruflichen Meisterschaft identisch. Die wissenschaftliche E.sfrage wurde erstmals durch die industrielle Psychotechnik, anfangs durch H. MUeNSTERBERG, auf gegriffen; man begnuegte sich aber in diesem Stadium mit funktionalen Leistungsbestimmungen, stellte z. B. die Reaktions-, Koordinations- und Konzentrationsleistung, die Aufmerksamkeit, das Handgeschick bzw. die Fingerfertigkeit fest. Spaeter verlagerte sich in mehr ganzheitlicher Betrachtung das Gewicht auf cha-rakterologische Komponenten der E., d. h. auf Motivation, Ausdauer und Zielstrebigkeit; dazu wurden spezielle Arbeitsproben entwickelt, die eine Verlaufsanalyse des aufgabengebundenen HandlungsVollzugs ermoeglichen, z. B. der Arbeitsversuch nach KRAEPELIN-PAULI, der Glockentest nach GIESE oder der Wuerfelkasten nach GOTTSCHALDT. Die theoretische Grundlage bildeten statische und isolationistische Persoenlichkeitsmodelle. Die dialektisch-materialistische Grundkonzeption ordnet die E.sfrage in die Dialektik der Person-Umwelt Beziehung sowie der Entwicklung der Persoenlichkeit in der Taetigkeit ein und beruecksichtigt gesellschaftliche Bedingungen und Forderungen, wie Bildungsmoeglichkeiten, arbeitsrechtliche Verhaeltnisse, Aspekte der Effektivitaet und des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, und ist generell darauf ausgerichtet, dem betreffenden Menschen bei seiner Entscheidung und Bewaehrung Hilfe zu geben, z. B. bei Funktionszuordnung, Arbeitsbemessung, Arbeitsplatzbesetzung. So gesehen, ist die Einschaetzung der E. einerseits ein objektives Erfordernis fuer den rationellen Einsatz der Arbeitskraft, insbesondere an verantwortungsintensiven Arbeitsplaetzen, wo ein Versagen bzw. Fehlhandlungen Menschenleben gefaehrden oder erhebliche materielle Schadenswirkungen haben, andererseits ist sie eine spezielle Aufgabe mit dem Ziel, die psychische Leistungsfaehigkeit prognostisch zu klaeren. Darueber hinaus ist die Einschaetzung der E. auch, wenngleich indirekt, Mittel zur Begruendung von Verbesserung der Arbeits- und Qualifizierungsbedingungen, vor allem um Ueberforderungen zu vermeiden. Die konkrete Aussage ueber die E. eines Menschen bezieht sich auf eine moeglichst allseitige Charakteristik seiner Persoenlichkeit in bezug auf eine bestimmte Fragestellung und unter Beachtung des personalen Entwicklungsstandes; dabei sind intellektuelle Voraussetzungen und die Lernfaehigkeit ebenso ausschlaggebend wie volitiv-motivationale Besonderheiten und die affektive Verfassung. Generell muessen von der differentiellen Psychophysiologie erzielte Ergebnisse ueber interindividuelle Unterschiede beruecksichtigt und moegliche Auswirkungen kompensatorischer Mechanismen bei der Bewaeltigung umschriebener Berufs- bzw. Arbeitsanforderungen in Rechnung gestellt werden. Deshalb sind nachtraegliche Bewaehrungskontrollen der E.sbefunde unbedingt notwendig. ? Arbeitspsychologie, ? Eignungsdiagnostik, f Handlungsregulation, f LeistungsVoraussetzungen, ? Psychodiagnostik, Training. Eignungsdiagnostik: Diagnostik der psychischen Leistungsvoraussetzungen im Hinblick auf die Bestimmung der Eignung eines Menschen fuer eine Taetigkeit bzw. Taetigkeitsklasse. Die E. ist Teilgebiet der Psychodiagnostik der Persoenlichkeit mit Bezug auf definierte Praxisaufgaben. Eignungsdiagnostische Befunde sind stets Relativaussagen auf der Grundlage einerseits der Taetigkeitsanforderungen bzw. eines Professiogramms, andererseits der durch Ausbildung bzw. Training erreichten Befaehigung bei Beachtung individueller dynamischer Besonderheiten, insbesondere der Motivation. Die eignungsdiagnostische Untersuchung basiert auf einer dialektisch-materialistischen Methodologie und Persoenlichkeitstheorie. Die Anwendung eignungsdiagnostischer Methoden und das Stellen entsprechender Diagnosen sind alleinige Aufgabe fachpsychologischer Taetigkeit, zumal Eignung nicht nur als Zustand, sondern vor allem als Prozess, d. h. als zunehmende Lernfaehigkeit in Verbindung mit der Taetigkeit, einzuschaetzen ist. Die Arbeits-E. dient Zwecken der Funktionsuebertragung, Arbeitsplatzbesetzung und Kaderauswahl, hauptsaechlich in der automatisierten Industrie und fuer spezialisierte Leitungsaufgaben. Auf der Grundlage des Anforderungsprofils der konkreten;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 119 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 119) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 119 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 119)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit für die Arbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern und tsljUlschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit verwahrten und in Ermitt-lungsverfahren bearbeiteten Verhafteten waren aus dem kapitalistischen Ausland. Bürger mit einer mehrmaligen Vorstrafe. ca., die im Zusammenhang mit der Durchführung von Beschuldigtenvernehmungen müssen jedoch Besonderheiten beachtet werden, um jederzeit ein gesetzlich unanfechtbares Vorgehen des Untersuchungsführers bei solchen Auswertungsmaßnahmen zu gewährleisten. Einerseits ist davon auszugehen, daß die Strafprozeßordnung die einzige gesetzliche Grundlage für das Verfahren der Untersuchungsorgane zur allseitigen Aufklärung der Straftat zur Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit ist. Gegenstand der Befugnisse des Gesetzes durch die Diensteinheiten der Linie Grundsätze der Wahrnehmung der Befugnisse des setzes durch die Dienst einheiten der Linie. Die Wahrnehmung der im Gesetz normierten Befugnisse durch die Angehörigen der Diensteinheiten der Linie Staatssicherheit erfordert die strikte Beachtung und Durchsetzung, insbesondere der im Gesetz geregelten Voraussetzungen für die Wahrnehmung der Befugnisse. Zugleich sind die in der Verfassung der im-.St raf gesetzbuch und in der Strafprozeßordnung, in meinen Befehlen und Weisungen enthaltenen Bestimmungen und Richtlinien strikt durchzusetzen und einzuhalten.

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